Kapitel 9 •ᴀʟᴠᴀʀᴏ/ᴄᴀʟʟɪsᴛᴏ•

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„Alter, du hast dir von einer Frau das Bein brechen lassen. Denkst du ernsthaft, dass ich dich jetzt noch irgendwas machen lasse?",hörte ich Callisto knurren und beobachtete ihn, wie er hin und her lief.

„Darf ich dich daran erinnern, dass es deine Idee war ihnen zu folgen? Woher sollte ich den bitte wissen, dass die kleine so viel Kraft hat?",fluchte ich und stand vorsichtig auf, achtete jedoch peinlichste darauf, nicht mit meinem Verletzten Bein aufzutreten.

Schon der Weg zum Auto und anschließend vom Auto ins Büro hatte mir gereicht. Und das obwohl ich eine hohe Schmerztoleranz habe.

„In der Zeit in der du hier voller Schmerzmittel umhergelegen hast, habe ich mich übrigens ein wenig über sie informiert. Marinaro. Lìana Marinaro und das ist der Grund, warum sie mit Valentino unterwegs war."

„Sie arbeitet auch für die Mafia",murmelte ich leise und schüttelte etwas den Kopf, als ich mich wieder auf den Sessel sinken ließ. „Wenigstens wissen wir jetzt, mit wem wir es zu tun haben."

„Ich werde mit Vasco und Adriano losfahren und die beiden suchen. Sie haben kein Auto, sie werden noch nicht weit gekommen sein",meinte er und ich beobachtete, wie er seine Sachen zusammensuchte.

„Ey und was ist mit mir? Ich kann auch mitkommen",widersprach ich ihm, er zog jedoch nur eine Augenbraue nach oben. „Du kannst ohne Hilfsmittel nicht mal einen Schritt gehen, selbstverständlich nehme ich dich da nicht mit."

Als Antwort verdrehte ich nur die Augen. Er hatte ja recht. Ohne ein weiteres Wort ging er und ließ mich schließlich alleine.

Pov Callisto

„Wo sind die?",zischte ich, als Adriano in eine weitere Straße einfuhr, die jedoch komplett leer war. Ich hörte, wie Vasco leise seufzte und den Kopf gegen die Fensterscheibe sinken ließ.

Wir fuhren bereits seit mehreren Stunden in dieser gottverdammten Stadt umher und wir hatten sie nicht gefunden. Stattdessen mussten die beiden sich meine ganzen Flüche und Beleidigungen anhören, die diesmal sogar nicht an sie gerichtet waren, sondern an Valentino mit seiner wunderschönen Begleitung.

„Dreh um",wies ich nach weiteren zwei Stunden an und fuhr mir durch die Haare. Ich sah wie Adrianos Blick durch den Rückspiegel zu mir wanderte, er dann jedoch umdrehte und den direkten Weg zum Anwesen zurück fuhr. Es war zum verzweifeln.

Eigentlich dachte ich, dass mein lieber Stiefbruder es mit seiner Grazie noch nicht weit geschafft haben konnte, aber da lang ich ganz offensichtlich falsch. Entweder suchten wir im falschen Stadtteil oder sie hatten schon längst Unterschlupf gefunden. Vielleicht auch beides.

Leider gottes kannte ich keine von Valentinos Kontakten, weshalb es wahrscheinlich schwer werden würde, jemanden zu finden den er kannte. Es sei denn...

Kaum hatte das Auto gehalten war ich schon aufgesprungen und stand keine fünf Minuten später schon unten im Keller. Bereits seit einigen Monaten hielten wir einen von seinen Männern gefangen, der uns dabei helfen konnte.

Valentino dachte wahrscheinlich, dass er bereits Tod sei da es nicht meine Art war, jemanden so lange zu behalten, aber Alvaros Überzeugung hatte wohl mal etwas gebracht. Auch wenn ich nicht wusste, in wiefern es uns etwas bringen würde.

Kraftvoll drückte ich die schwere Stahltür vor mir auf und betrat die kleine Zelle. Durch die eigentlich recht gute Beleuchtung konnte ich erkennen, dass er in einer Ecke saß und feindselig den Kopf anhob, als er mich bemerkte.

Wir hatten ihm nichts angetan, vielleicht hatte er den ein oder anderen kleinen blauen Fleck oder ein paar Schrammen, aber offenbar hegte er trotzdem genügend Hass gegen uns. Naja, eher gegen mich da ich mit Alvaro der einzige war, der hier runter konnte.

Langsam ging ich auf ihn zu und zog erwartungsvoll eine Augenbraue nach oben. „Du hast recht eng mit Valentino zusammen gearbeitet, habe ich recht?"

Er schien nicht ganz zu verstehen worauf ich hinaus wollte, nickte aber trotzdem ganz leicht. „Kennst du einige seiner Kontakte im Umkreis von, sagen wir, zehn Kilometern?",fragte ich weiter, er schüttelte jedoch nur den Kopf.

Mit einem seufzen steckte ich die Hände in die Hosentaschen und musterte ihn kurz. Er log und das sah ich mehr als deutlich. Um ihm etwas Druck zu machen, holte ich meine Waffe hervor und zielte damit auf ihn. „Sicher?"

Er drückte sich näher an die Wand heran und nickte hektisch. Er log immer noch. Nur leider war ich nicht wie Alvaro, weshalb ich etwas den Arm neigte und ihm ohne zu zögern ins Knie schoss, bevor ich umdrehte und ging.

Meine Drohung musste wahrscheinlich erstmal etwas ziehen, bis dahin musste ich mir irgendwie anders die Zeit vertreiben. Aber mit der Verletzung könnte er nun höchstwahrscheinlich sowieso nicht mehr fliehen, darum musste ich mir nun also keine Sorgen machen.

Obsessed with me | LeseprobeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt