Kapitel 4 •ᴠᴀʟᴇɴᴛɪɴᴏ•

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Ich wusste nicht, was es war und wieso ich in den letzten Tagen so extrem gereizt war, doch die einzige Sache die ich wusste, war das man nun lieber keine Fehler machen sollte. Nicht in meiner Gegenwart.

Nachdenklich sah ich auf meine blutigen Hände und wurde dann von einer Hand, die sich auf meine Schulter legte, zurückgezogen. „Valentino, hör auf. Er hat seine Lektion gelernt."

Mit schnell schlagendem Herzen umfasste ich meine Waffe fester, die mir im nächsten Augenblick auch schon weg genommen wurde. „Hör auf."

Neutral blickte ich zu dem Mann vor mir herunter, der sich seine blutige Lippe hielt und dann etwas den Kopf anhob, um mich anzusehen. „Dante, halt dich aus meinen Angelegenheiten raus",zischte ich und schüttelte seine Hand von meiner Schulter ab.

„Gib mir meine Waffe wieder",forderte ich schließlich, drehte mich zu ihm um und streckte die Hand aus, er schüttelte jedoch nur den Kopf, woraufhin sich mein Blick verdunkelte. „Das war ein Befehl und keine Bitte."

Ich konnte sehen wie er mit sich selbst rang, mir dann jedoch meine Waffe in die Hand legte, die ich zufrieden wieder einsteckte. Dann schritt ich wortlos an ihm vorbei und bemerkte nach einer Weile, dass er mir folgte.

„Du hast im übrigen Besuch",erklang seine Stimme hinter mir, woraufhin ich stehen blieb und mich verwirrt zu ihm umdrehte. Ich hatte eigentlich keinen Besuch erwartet. „Wer?"

Er tippte kurz auf seinem Handy herum. „Callisto Simonelli und Alvaro",antwortete er mir, woraufhin ich die Augen verdrehte und einmal mit der Hand abwinkte.

„Schick sie wieder weg, egal was sie zu sagen haben, es interessiert mich nicht im geringsten",entschied ich schließlich.

„Behandelt man so etwa seinen Stiefbruder?",vernahm ich eine Stimme hinter mir und ich drehte mich zu ihm um. Ein gehässiges Grinsen lag auf Callistos Lippen und das ich ihm am liebsten direkt aus dem Gesicht geschlagen hätte.

„Vergiss nicht, dass du damit angefangen hast",knurrte ich und ging nur ein paar Schritte auf ihn zu. „Was ist mit dir passiert, dass du ohne Alvaro und ohne Bodyguards hier bist?"

„Für eine Drohung brauche ich keinen Schutz",antwortete er mir nur und ich konnte sehen, wie sein Blick zu Dante schweifte. „Wäre es möglich, dass du deinen Kumpel wegschickst damit wir unsere Ruhe haben?"

„Ich sehe kein Problem darin, dass er bleibt",widersprach ich ihm nur und drückte dann eine Tür neben uns aus. „Los, rein mit dir. Es muss ja nicht jeder mitbekommen worüber wir reden."

Kaum hatte Callisto den Raum betreten wandte ich mich etwas zu Dante herum, der mich erwartungsvoll ansah. „Du willst ihm wirklich zuhören?",fragte er etwas verwundert, woraufhin ich nur knapp nickte.

„So können wir unseren nächsten Zug besser planen. Irgendwann muss das doch vorbei sein, und wenn ich ihn eigenhändig umbringen muss",murmelte ich und betrat schließlich selbst den Raum.

Callisto betrachtete derweil ein paar schlichte Bilder, die an der Wand hingen. „Ich wusste nicht, dass du auf minimalistische Kunst stehst."

„Tue ich auch nicht",widersprach ich ihm nur und kniff etwas die Augen zusammen als ich beobachtete, wie er sich von den Gemälden abwandte. „Werbegeschenk."

„Natürlich. An deiner Stelle hätte ich das jetzt auch gesagt",höhnte er und kam auf mich zu. Auch wenn ich ihn nicht sah wusste ich, dass Dante sich gerade anspannte. Ich kannte ihn dafür einfach zu gut und wusste, dass er Callisto genau so wenig mochte wie ich. „Aber jetzt weshalb ich hier bin."

„Weißt du was? Es interessiert mich nicht im geringsten. Mein Tag war schon die reinste Katastrophe und jetzt tauchst du hier auf. Glückwunsch, du hast meinen Tag nur noch mehr ruiniert."

„Ach komm schon",grinste er. Leider gottes wusste er ganz genau, wie man mich provozieren konnte. Und das nutzte er auch. „So schlimm bin ich doch gar nicht. So, wo war ich stehen geblieben? Ach ja."

Sein Lächeln verschwand und mit einmal wurde er todernst, als er sich eine Zigarette hervorholte und sie sich zwischen die Lippen steckte. „Lass die Finger aus unseren Geschäften. Möglicherweise würde das sonst nicht ganz so gut für dich laufen",meinte er nur und zog ein Feuerzeug hervor, ich nahm ihm die Zigarette jedoch aus dem Mund und verbrach sie in der Mitte.

„In meinem Gebäude wird nicht geraucht",knurrte ich nur und legte ihm die zerbrochenen Teile in die Handfläche. „Deine Drohung geht mir am Arsch vorbei. Jetzt wo mein Vater sich umgebracht hat gibt es für mich keinen Grund mehr, mich aus euren Geschäften raus zu halten. Ihr mischt euch in meine ein, also mische ich mich in eure ein. Es ist ein geben und nehmen und das solltest selbst du mittlerweile verstanden haben, Simonelli."

Obsessed with me | LeseprobeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt