Zwei weitere Tage vergehen, in welchen Jungkook und Taehyung noch ein wenig enger zusammenwachsen. Zaghafte Berührungen integrieren sich wie selbstverständlich in ihren Alltag und jedes Mal fühlt Taehyung dabei eine prickelnde Wärme sein Inneres durchfluten. Er kann sich nicht wirklich erklären, woher dieses Gefühl kommt und warum gerade Jungkook es in ihm hervorruft, aber schon jetzt weiß er, dass er nie wieder darauf verzichten will."Bitte komm mit mir", bittet Taehyung diesen Morgen leise, als sie sich vor dem Wagen wehmütig verabschieden. Sein Inneres wehrt sich störrisch gegen jede Stunde, die er getrennt von dem Schwarzhaarigen verbringen muss und das Wissen über seinen Aufenthaltsort bei den Paschern macht es nur schlimmer.
Jungkook sieht währenddessen zu Boden, weil er den eindringlichen Blick von Taehyung nicht ertragen kann. Mit diesem Blick könnte der Lockenschopf alles von ihm verlangen und Jungkook würde es tun. Aber das darf er nicht zulassen, wenn er Schulden zu begleichen hat. "I-Ich kann nicht, aber wir sehen uns doch später."
Mit einem unbehaglichen Drücken im Magen beginnt er, seine knochigen Finger zu kneten. Am liebsten würde er Taehyung an der Hand packen, zurück in den Waggon zerren und den ganzen Tag mit ihm in dem engen Schlafsack verbringen, um sich ausgiebig in der Wärme seiner Gegenwart zu bergen.
Leider weiß er nur zu gut, dass das Leben so unbeschwert nicht funktioniert, weswegen er stumm stehenbleibt, bis Taehyung ihn plötzlich in eine feste Umarmung reißt und sein Gesicht an seinem Hals vergräbt. Wie zwei Ertrinkende, süchtig nach Sauerstoff und dem Ende der Flut, schlingen sie ihre Arme umeinander und sind für einen Augenblick gefangen in der schon so vertrauten Nähe des jeweils anderen.
Warum kann es nicht immer so sein?
Viel zu schnell nimmt der Ältere seine Arme wieder herunter und streicht sich verlegen übers Kinn, ehe er sich den verfilzten Schal vom Hals abwickelt und ihn Jungkook auffordernd hinhällt.
"Nimm wenigstens meinen Schal mit."
"Aber du brauchst ihn dringender als-"
"Nimm ihn. Ich will es so."
Weil Jungkook immernoch keine Anstalten macht, den Schal anzunehmen, tritt sein Gegenüber wieder einen Schritt auf ihn zu und knotet das lange Stoffstück eigenständig um dessen Hals, bevor er ihre Blicke abermals miteinander verbindet.
"Sei vorsichtig, Kookie", flüstert er und kommt ihm wieder näher, um seine Stirn sachte gegen Jungkooks zu drücken. Gleichzeitig hebt er seine Hand, um mit dem Daumen hauchzart über dessen Wange fahren zu können. Ein elektrischer Schlag fährt bei dieser Berührung durch Jungkooks Körper und breitet sich wie ein Lauffeuer brennend unter seiner Haut aus, während der Auslöser dieses hinreißenden Feuers seine Augen ein letztes Mal über das Gesicht des Jüngeren wandern lässt. Schließlich wendet er sich ab und stapft mit schweren Schritten über die vereiste Schneedecke hinfort.
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𝐖𝐈𝐍𝐓𝐄𝐑𝐖𝐈𝐍𝐃 | taekook
Fanfiction》𝕥𝕙𝕖𝕣𝕖 𝕚𝕤 𝕟𝕠 𝕤𝕚𝕔𝕜𝕟𝕖𝕤𝕤, 𝕟𝕠 𝕥𝕠𝕚𝕝, 𝕟𝕠𝕣 𝕕𝕒𝕟𝕘𝕖𝕣 𝕚𝕟 𝕥𝕙𝕒𝕥 𝕓𝕣𝕚𝕘𝕙𝕥 𝕝𝕒𝕟𝕕 𝕥𝕠 𝕨𝕙𝕚𝕔𝕙 𝕚 𝕘𝕠.《 Eine Stadt, die nur zwischen Warm und Kalt, Arm und Reich, Unterdrücker und Unterdrückter unterscheidet und zwei...