Circus of Love

Kapitel 27

Wir sassen auf Jason's kleinem Bett. Ich hockte ihm gegenüber im
Schneidersitz und warf meine letzte Karte auf den Haufen zwischen uns. "Hah! Schon wieder gewonnen!" Jason stöhnte. "Wie machst du das? Das ist das dritte Mal!" Ich grinste. "Übung macht den Meister." Es war ganz lustig gewesen, gegen Jason zu spielen. Er hatte Hieb und Stichfest behauptet, immer gegen die anderen Zurkusleute zu gewinnen, und ich hatte ihn jede Runde geschlagen. Er hatte sein Shirt nicht wieder angezogen, nachdem wir aufgehört hatten. Wir waren beide noch nicht soweit gewesen. Ich war so unendlich froh, dass es ihm genau so ging wie mir. Jason schmiss seine Karten auf den Haufen und seufzte frustriert. "Ich muss mich jetzt eh fertig machen." Ich sah zu, wie er sich erhob, aus seiner Jeans schlüpfte und seine Showhosen anzog. Er schlüpfte in seinen dunklen Parka. "Kommst du mit oder willst du hier bleiben? Ich muss noch in die Maske." Ich stand auf, schlüpfte in meine Uggs und den olivgrünen Parka. "Ich komme mit." Er lächelte, zog den Reissverschluss seiner Jacke zu und reichte mir seine Hand.
In der Maske wartete Suzanne, eine der Makeupartisten, bereits auf Jason. Clara sass in einem Stuhl und wurde von Emma geschminkt. Ich sah aus dem Augenwinkel, wie ihre Lippen vor Eifersucht zuckten, als Jason mich küsste und sich dann auf den Stuhl fallen liess.
Ich hatte den gleichen Platz wie bei der letzten Vorstellung. Allmählich kannte ich das Programm und wusste, wer als nächstes drankam. Als Jason und Clara ihr Nummer beendeten, klingelte plötzlich ein Handy. Ich sah mich um, bis ich merkte, dass es mein eigenes war. Ich wurde rot und lehnte den Anruf meiner Mum schnell ab. Jason verkniff sich ein Grinsen, doch ich sah, wie sein rechter Mundwinkel nach oben zuckte und sich das Grübchen in seiner Wange bildete, dass ich so liebte. Sie verliessen die Manege und ich lehnte mich zurück, um die Show zu geniessen. Nach der Show lief ich direkt in den Artistenbereich und wartete auf Jason. Als ich ihn, frischgeduscht, am anderen Ende des langen Ganges sah, lief ich auf ihn zu. Sein blondes Haar war nass und er trug eine Trainingshose und seinen Parka. Er lächelte als er mich sah.