Kapitel 1

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„Lily warte!", James löste sich von seiner Freundesgruppe und rannte dem rothaarigen Mädchen hinterher. Schnell hatte er sie eingeholt und berührte sie am Arm. ,,Was ist denn jetzt schon wieder Potter?", genervt drehte Lily Evans, in James Augen das schönste Mädchen der Schule, sich um und sah ihn mit ihren hellen, grünen Augen aufmerksam an. ,,Ich wollte dir nur sagen, dass du heute wunderschön aussiehst.", James grinste  und strich Lily eine Strähne aus dem Gesicht. ,,Danke. Könntest du mich jetzt wieder in Ruhe lassen?", Lily zog ihre Haare aus James' Hand. ,,Wenn du mit mir ausgehst.", schlug James vor. ,,Vergiss es. Nie im Leben Potter.", damit drehte Lily sich um und schritt mit wehendem roten Haar den Gang entlang. James starrte ihr lange hinterher, er konnte die Augen einfach nicht von ihr lassen. Schon am ersten Tag seines ersten Jahres in Hogwarts hatte er sie toll gefunden.  Er hatte sich schnell in ihren Charakter verliebt. Lily war schlau, ließ sich aber von niemandem was sagen. Sie war lebhaft und dazu noch wunderschön. Und gegen ende des ersten Schuljahres hatte James sich entschlossen, mit ihr befreundet zu sein. Nur wollte Lily das nicht. Sie fand ihn nervig, arrogant und aufsässig. In den Jahren danach hatte sich James' Bedürfnis nach Freundschaft in Liebe umgewandelt, was man von Lily nicht behaupten konnte. ,,Hey, lass den Kopf nicht hängen. Bleib am Ball, das wird schon.", Sirius legte schwungvoll seinen Arm um die Schultern seines besten Freundes und riss ihn so aus seiner Trance. ,,Das glaubst du doch selbst nicht.", Remus verdrehte die Augen. Er war derjenige der Gruppe, der immer logisch dachte und James und Sirus meist davon abhielt in wirklich große Schwierigkeiten zu geraten. ,,Mann Ramus, du sollst mich aufbauen und nicht runtermachen.", beschwerte sich James lautstark. ,,Du willst, dass ich dich dabei unterstütze, ein Mädchen rumzukriegen, die dich seit sechs Jahren abblitzen lässt?", harkte Remus noch einmal nach. ,,Ja, dafür sind doch gute Freunde da und außerdem verstehst du dich doch super mit Lily.", Sirius anderer Arm schlang sich um Remus' Schultern. ,,Aber... .", versuchte Remus es erneut. ,,Also ich helfe dir James. Du brauchst nur einen guten Plan.", Peter hielt seinem Freund die Hand hin und James schlug ein. ,,Das will ich hören. Komm schon Remus. Bitte.", James riss seine Augen hinter der Brille weit auf und versuchte Hundeaugen zu machen, was alle anderen zum Lachen brachte. ,,Ist ja gut, ist ja gut.", Remus hob abwehrend die Hände und zeigte sich so einverstanden. ,,Hast du denn einen Plan Peter?", wollte Sirius nun wissen. ,,Nein. Ich habe Pläne für andere Sachen, aber nicht dafür, wie man das Herz einen Mädchens erobert.", Peter schüttelte den Kopf. Nun drehten sich alle Köpfe zu Remus, der sie entgeistert ansah. ,,Nein! Das mache ich nicht. Ich bin mit Lily befreundet, das kann ich nicht machen.", der Werwolf schüttelte den Kopf. ,,Aber wir sind auch deine Freunde.", beschwerte sich James. Er ging nun rückwärts durch den Gang und stieß so oft fast mit anderen Schülern zusammen, die ihm schnell auswichen. ,,Ja. Aber ich kann das trotzdem nicht machen, tut mir Leid. Heckt ihr einen Plan aus, dann helfe ich, aber den Plan an sich entwickelt ihr.", bestimmte Remus, woraufhin seine Freunde ihm breit lächelnd zunickten. Mit nun deutlich besserer Laune stieß James die Tür zur großen Halle auf und drehte sich wieder um, sodass er in den großen Raum blicken konnte. In dem Moment, in dem sie die Halle betraten, begannen die Schüler zu tuscheln. Die Rumtreiber waren bekannt wie ein bunter Hund. Die Schüler wurden gleich an ihrem ersten Tag davor gewarnt, sich mit ihnen anzulegen, auch wenn die vier alles in einem ganz harmlos waren. Zusammen setzten sich die Rumtreiber an den langen Tisch der Gryffindors. Sirius und James nahmen auf der einen Seite Platz, Remus und Peter auf der anderen. Sie waren grade pünktlich zum Abendessen angekommen, denn im nächsten Moment breiteten sich die leckersten Speisen vor ihnen aus. Zum Abendessen konnte man selbst entscheiden, ob man eine warme oder kalte Mahlzeit zu sich nehmen wollte. ,,Lecker, ich bin am Verhungern!", James und Sirius rieben die Handflächen aneinander und griffen gleichzeitig nach den Chicken Wings , die auf dem Tisch standen. ,,Hey Remus.", Lily und ihre Freundinnen setzten sich direkt neben die Rumtreiber. Lily setzte sich neben Remus und die beiden nahmen sich kurz in den Arm. Sie waren eng miteinander befreundet, was vermutlich auch daran lag, das sie die besten des Jahrgangs waren und somit viel zusammen lernten. ,,Kann ich dir helfen? Sonst hältst du so viel Abstand von James wie möglich.", der Braunhaarige grinste das Mädchen schräg an. James starrte seine Angebetete wieder wie hypnotisiert an, seine Augen hingen an ihren Lippen, als sie sprach. ,,Ja, aber ich muss mit dir reden. Kann ich mir eines deiner Bücher ausleihen? Ich brauche es für eine Hausarbeit und ich habe vorhin gesehen, dass du darin gelesen hast.", bat Lily. Remus nickte und griff in seine Tasche. Dann zog er ein Buch heraus und reichte es der jungen Hexe. ,,Danke. Du rettest mir das Leben.", Lily nahm das Buch dankbar an. ,,Potter, reich mir bitte einen Apfel.", Lily deutete auf die Schüssel voller roter Apfel. James nickte und nahm den rötesten Apfel heraus. ,,Der schönste Apfel für die schönste Frau.", er lächelte, als Lily den Apfel entgegennahm und ihre Finger dabei sanft seine Handfläche streichelten. Lily drehte sofort ihren Kopf von James weg und verbag ihr Gesicht hinter ihren langen Haaren. Das Kompliment von James hatte ihr die Röte ins Gesicht getrieben. Sie wusste nicht, was in letzter Zeit mit ihr los war. Immer wenn James in ihrer Nähe war, fühlte sich ihr ganzer Körper warm an. Und doch ließ sie diese Gefühle für James nicht zu, sie musste sie verdrängen. Er war schließlich der Idiot, der ihr seit dem ersten Tag auf die Nerven ging und bei jeder Gelegenheit mit ihr flirtete. Sie hatte ihn die letzten Jahre immer und immer wieder abblitzen lassen, hatte ihm die kalte Schulter gezeigt und mit allen Mitteln versucht, sich für ihn uninteressant zu machen. All ihre Versuche hatten nichts genützt, er war immer noch total fasziniert von ihr. Und das beeindruckte Lily sehr. Sie bewundere es, dass er am Ball blieb, auch wenn die Lage aussichtslos für ihn erschien. Und sie hatte den unglaublich schlimmen Verdacht, dass sie langsam aber sicher begann, die Gefühle dieses schwarzhaarigen Idioten erwiderte. 

Bis du mich liebst! (Jily FF) (Abgeschlossen) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt