Kapitel 5

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Die nächsten Wochen über lief jeder Tag irgendwie gleich ab. Die Rumtreiber saßen bei den Mahlzeiten mit Lily und ihren Freundinnen zusammen, James und Lily unterhielten sich  immer lebhafter miteinander, schienen von der Flirterei nicht genug zu bekommen. Lily hatte es sogar geschafft, dass ihre Freundinnen sie zum täglichen Quidditschtraining der Gryffindors begleiteten. Lily und James verstanden sich immer besser und wenn Remus die zwei so beobachtete, fiel ihm auf, dass sie sich längst verhielten, als wären sie ein Paar, oder sogar schon verheiratet. „Och komm schon, muss ich die Hausaufgaben denn wirklich machen? Ich muss mich aufs Training konzentrieren.", jammere James, den Kopf tief über eine Pergamentrolle gebeugt. „Ja.", kam die monotone Antwort von Lily und Remus. Nun seufzte auch Sirius. „James hat Recht. Das Spiel ist morgen und wir sollten heute so viel trainieren, wie es uns möglich ist. Könnt ihr nicht einmal gnädig sein? Wir haben unsere Hausaufgaben den ganzen letzten Monat über gemacht. Die Lehrer haben uns mehrfach gefragt, ob wir krank sind.", schmollend darüber, dass sein Ruf durch diesen plötzlichen Fleiß geschädigt wurde, rutschte Sirius auf der Bank weiter nach unten. „Na gut, aber nur für heute, nur wegen dem Spiel. Den Rest des Jahres werden dann aber wieder Hausaufgaben gemacht, verstanden?", Lily tippte Sirius immer wieder mit der Federspitze gegen dir Brust. „Danke Lily!", damit packte Sirius James am Arm, die beiden Jungen sprangen auf uns stürmten aus der großen Halle, um den Rest des Teams zusammenzusammeln. „Was hast du nur mit meinen Freunden gemacht Lily?", Remus sah den beiden lachend hinterher. ,,Ich habe die beiden endlich mal erzogen. Mich wundert es, dass du es bis jetzt nicht geschafft hast.", Lily lächelte Remus frech an, als auch sie ihre Sachen zusammenräumten. ,,Naja, das liegt vermutlich daran, dass ich es nie versucht habe. Ich wollte, dass sie sich einfach ausleben können.", gestand Remus. Gefolgt von Peter verließen nun auch Lily und Remus die große Halle, um in den Gemeinschaftsraum zu gehen. Dort trafen sie auf das gesamte Quidditschteam, das sich anscheinend grade erst umgezogen hatte. ,,Also dann, auf geth's!", James grinste und marschierte voraus, die anderen folgten ihm und stimmten in seinen kleinen Sprechgesang ein. 


,,Ich bin so aufgeregt. Dieses Siel ist soooo wichtig.", James wippte nervös nach vorn und zurück, Sirius hatte Schwierigkeiten seinen besten Freund in Zaum zu halten. ,,James, hör auf dir Gedanken zu machen. Jetzt ist es sowieso zu spät. Wir gehen jetzt da raus und rocken das Ding!", Sirius schlug James auf den Rücken. Ein einfacher Schlag, der James sofort dazu brachte, den Rücken durchzustrecken, den Kopf wieder zu weben und die Muskeln anzuspannen. Ein einfacher Schlag, der James binnen Sekunden wieder aufgebaut hatte. Mit einem selbstbewussten Lächeln drehte er sich zu dem Rest des Teams um. Seine Motivationsrede war gefragt. ,,Auf diesen Tag haben wir alle gewartet. Endlich können wir diesen hochnäsigen Schlangen zeigen, welches Team das Beste ist. Wir haben so lange, so hart und vor allem so viel trainiert, dass das heute gar nicht schief gehen kann. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir heute den Sieg holen. Ich glaube an euch, an uns als Team und ich weiß, dass ich mich besonders heute auf jeden von euch verlassen kann. Wir gehen da jetzt raus und bieten denen eine großartige Show, denn wir sind das Quidditschteam von ..."

,,Gryffindor!", brüllte der Rest des Teams. ,,Das wollte ich hören! Und jetzt raus!", James stieß die Faust in die Luft, schwang sich auf seinen Besen und das Team flog unter jubelndem Beifall auf das Spielfeld. Die Gryffindors brüllten und schrien, als das Team an der Loge vorbeiflog und die ausgestreckten Hände der anderen abklatschte. James jedoch wurde am Ende der Reihe so doll festgehalten, dass es ihn fast vom Besen riss. ,,Huh.", gab er verdutzt von sich und verstärkte den Griff um den braunen Besenstiel, der sich perfekt in seine Handfläche schmiegte. ,,Viel Glück. Ihr schafft das mit Sicherheit. Ich glaube an euch.", Lily, die ihn festgehalten hatte, lächelte, beugte sich etwas nach vorn und küsste James auf die Wange. ,,Ich werde nur Augen für dich haben.", flüsterte sie ihm dann noch kurz ins Ohr, bevor sie sich wieder zurückzog und James wieder entließ. Dieser war völlig überrascht von der Aktion, die ihm ein breites Lächeln ins Gesicht und ein Kribbeln in den Bauch zauberte. Jetzt hatte er einen noch größeren Ansporn, um heute sein allerbestes zu geben. ,,Uhh, was war das denn?", neckte ihn Sirius, als sie sich alle in Position brachten und nur noch auf den Anpfiff warteten. ,,Ein Kuss, naja, en halber Kuss.", James ließ sich das Grinsen nicht aus dem Gesicht waschen, auch nicht, als nach und nach seine Teamkollegen nach und nach in Sirius' Neckereien mit einstiegen. Doch lange Zeit blieb ihnen für diesen kleinen Spaß nicht, denn im nächsten Moment eröffnete die Fluglehrerin von Hogwarts das alles entscheidende Spiel. In dem Augenblick, in dem der schrille Ton der Pfeife erklang und die Bälle ins Spiel gelangten, setzten sich alle Spieler ruckartig in Bewegung, begannen den Bällen hinterherzujagen und die Hüter des gegnerischen Teams mit harten Bällen in Schach zu halten. James musste sich nicht darum kümmern, dass sein Team funktionierte, so wie der Kapitän der Slytherins, der ebenfalls Sucher war. Im Gegensatz zu James, brüllte er seinen Spielern immer wieder Anweisungen zu und bemerkte den kleinen Schnatz deswegen erst, als James ihm bereits durch die Lüfte folgte. Der Sucher der Slytherins fluchte und befand sich plötzlich unter dem enormen Druck der Rufe und Schreie seiner Mitspieler und Fans, die sich weit über den Rand der Loge der Slytherins beugten. James beugte sich auf seinem Besen weiter nach vorn und begann langsam den Arm auszustrecken, als der das dumpfe Knurren des anderen Spielers in seinem Rücken wahrnahm. Geschickt wich er einem Spieler der Slytherins aus, der versuchte, ihn von seinem Besen zu drängen. Er lauschte der Ansage, die nun über das Feld hallte. ,,Momentan liegen die Gryffindors in Führung. Ihr Hüter Sirius Black lässt wie immer kaum einen Ball ins Tor, doch auch der Hüter der Slytherins scheint heute endlich mal Ernst zu machen. Das Teamspiel der Slytherins lässt allerdings zu wünschen übrig, seit ihr Kapitän eine wilde Verfolgungsjadt mit dem Sucher der Gryffindors aufgenommen. Dadurch erzielen die Gryffindors immer mehr Punkte und die Slytherins fallen stark zurück!"

James grinste. Auf sein Team war wie immer Verlass. Sie nutzen die Schwächen des gegnerischen Teams ganz bewusst zu ihrem Vorteil, ohne dass sie dabei gegen Regeln verstießen oder jemanden verletzten, so wie es die Slytherins gern in ihren Spielen taten. Diese Durchsage, die ihm das Wissen bescherte, dass sie dem Sieg greifbar nahe waren, entfachte in James etwas, das dafür sorgte, dass sein Besen noch schneller nach vorn schoss. Aber auch der Sucher der Slytherins beschleunigte sein Tempo und holte immer weiter auf. James sah kurz wischen dem anderen Spieler und dem Schnatz hin und her, bevor er die wohl dümmste Entscheidung seines Lebens traf. In der Höhe der Logen, was wirklich sehr hoch war, stand er mit wackeligen Beinen auf, ging etwas in die Hocke und sprang. Im Sprung streckte er die Hand aus und griff nach dem Schnatz.       

Bis du mich liebst! (Jily FF) (Abgeschlossen) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt