Kapitel 4

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Am Nachmittag traf sich das Quidditschteam von Gryffindor auf dem Quidditschfeld um zu trainieren. Da das Team der Slytherins nicht zu unterschätzen war, war in den nächsten Wochen fleißiges trainieren angesagt. Während James und Sirius bei ihren Kammeraden auf dem Feld standen,  hatten sich Remus und Peter auf die Tribünen gesetzt, die das ganze Feld umgaben. Jetzt, in seinem letzten Schuljahr hatte James es endlich geschafft, der Kapitän des Teams zu werden. Er spielte auf der Position des Suchers, während Sirius die Position des Hüters besetzte. Da beide Jungen in der Mannschaft eine hohe Stellung besetzten und jeder ihre Spielkünste respektierte, hatten sie das Team nun völlig unter ihrer Kontrolle. ,,Also gut! Ihr alle wisst, wie wichtig dieses Spiel ist. Wenn wir das gewinnen, dann bekommen wir dieses Jahr den Quidditschpokal! Ich will, dass ihr in den nächsten Wochen beim Training euer Bestes gebt, verstanden?!", verschaffte James sich Gehör. ,,Verstanden Kapitän!", brüllte der Rest der Mannschaft zurück, dann stiegen alle auf ihre Besen und begannen mit dem Training. 

,,Sie scheinen ihn alle zu respektieren.", Remus drehte den Kopf, als Lily sich neben ihn setzte und gebannt das Spielfeld beobachtete. ,,Lily, was soll das?", fragte Remus einfach so heraus. Er konnte diese Frage nicht länger für sich behalten. ,,Was soll was?", das Mädchen schob sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und zog fröstelnd ihre Jacke fester um ihre Schulter. ,,Das mit James, was ist plötzlich los mit dir? Du tust auf einmal so, als ob du dich für ihn interessierst und wir machen uns einfach Sorgen um ihn. Ich will dir wirklich nichts unterstellen, aber ich hoffe du verstehst, was ich meine.", Remus sah sie fragend an. Das rothaarige Mädchen reckte ihr Gesicht gen Himmel und seufzte. ,,Versprichst du mir, dass du nichts erzählst, wenn ich es dir sage?", fragte Lily dann und wandte ihren Blick wieder dem Werwolf zu. Auch sie hatte das Geheimnis des Jungen mittlerweile herausgefunden, sie war schließlich eine überaus schlaue Schülerin, die eins und eins zusammenzählen konnte. ,,Natürlich sage ich nichts, du kennst mich Lily.", Remus verdrehte etwas die Augen und boxte Lily sanft gegen den Arm. ,,Dann werde ich es dir erzählen.", Lily seufzte leise und während sie nun redete, klebten ihre Augen an James, der wie der Blitz durch die Luft sauste, ,,Ich glaube, ich habe mich in James verliebt. Ich weiß nicht, wann und vor allem wieso das passiert ist. Es ist mir klar geworden, als ein Mädchen mit dem ich mir das Zimmer teile angefangen hat von James zu schwärmen. Ich habe in diesem Moment nur eine einzige Sache gedacht: Er gehört mir. Ich war so unglaublich sauer auf sie, weil sie die ganze Zeit von ihm geschwärmt hat und ihn fragen will, ob er mit ihr ausgeht. Remus, ich war so eifersüchtig. Und jetzt versuche ich mit ihm in Kontakt zu treten. Nur netter werden, und ihn nicht ständig anmeckern. Ich will wissen, ob ich ihn immer noch so gern habe, wenn ich ihn erst besser kenne. Und wenn ich ganz ehrlich sein soll: James ist schon ziemlich niedlich. Egal wie oft ich nein gesagt habe, er hat nie aufgegeben und mich immer weiter umworben. Und ich denke dadurch ist es passiert."

,,Du machst dir da ziemliche Gedanken drüber.", überlegte Remus nun. ,,Natürlich, würdest du das nicht?", Lily sah ihn ausdruckslos an. ,,Entschuldige.", Remus lachte und auch Lily musste lachen. Doch beim nächsten Windzug begann sie erneut zu frösteln, ihre Jacke war einfach zu dünn für den kalten Herbstwind. Remus und Peter wollten ihr grade ihre Jacken anbieten, als James kurz vor ihnen in der Luft stehen blieb und Lily seinen Quidditschumhang hinhielt. Er selbst trug jetzt nur noch ein T-Shirt, was ihn aber nicht zu stören schien. ,,Hier, der ist extra für die kalten Jahreszeiten und sollte dich warmhalten.", er lächelte und errötete, als Lily den Umhang annahm und ihn sich um die Schultern legte. ,,Danke, der hilft wirklich.", lächelte sie und James zog wieder ab. Natürlich war ihm etwas kalt bei diesen Temperaturen hier draußen, aber das war ihm egal. Innen war ihm sowieso viel zu warm und sein Herz drohte vor lauter Freude zu platzen. ,,Sie hat ihn genommen Sirius, sie hat ihn genommen.", flüsterte er Sirius völlig überwältigt zu, als er neben dem Hüter anhielt. ,,Das freut mich für dich, aber wach dir dieses dumme Grinsen aus dem Gesicht und konzentriere dich wieder aufs Training. Du hast selbst gesagt, dass alles an diesem Spiel hängt.", Sirius lächelte den anderen entschuldigend an. Er konnte sich nicht immer nur mit James' Interessen auseinandersetzen, auch wenn er das fast ausschließlich tat. Jetzt waren ihm James Probleme ziemlich egal, er wollte bloß das Training hinter sich bringen und er wollte, dass das Training erfolgreich war. Dannach konnte er sich wieder darum kümmern, dass James seine Probleme und Sogen bei ihm abladen konnte. ,,Ist gut, tut mir Leid Tatze.", James grinste, warf noch einen Blick zu Lily, die sich in den Umhang kuschelte und sich weiterhin mit Remus und auch mit Peter unterhielt und flog dann wieder aufs Spielfeld. Grade noch so konnte er einem Quaffel ausweichen, der im nächsten Moment von Sirius abgewehrt wurde und wieder zurück aufs Spielfeld flog. ,,Gut abgewehrt Sirius!", rief jemand aus der Mannschaft. ,,Danke, der Wurf war aber auch nicht schlecht. Den Ball hätte ich fast nicht bekommen!", rief Sirius zurück. James grinste breit, im nächsten Moment allerdings entdeckten seine Augen den kleinen goldenen Ball, der so flink war, dass James Probleme hatte ihm mit den Augen zu folgen. Als er ihn wieder im Blick hatte, lehnte er sich auf einem Besen nach vorn und jagte den kleinen Ball so schnell er konnte hinterher. James wurde mit dem Pries für den besten Sucher ausgezeichnet und doch war der Schnatz immer noch schneller und wendiger als der junge Mann. Es dauert einige Zeit, bis James den Schnatz triumphierend in die Luft hielt. 

Das Team trainierte noch bis spät in den Abend hinein, bis alle unglaublich müde war und mehr gegähnt als gejubelt wurde. Lily hatte sich das Training noch lange angesehen, war dann aber ins Schloss zurückgekehrt. Jetzt saßen nur noch Remus und Petar auf der Tribüne. ,,Okay Leute, wir machen Schluss für heute. Morgen fangen wir erst zwei Stunden später an, ruht euch also schön aus, damit es morgen wieder genauso gut läuft wie heute!", damit verabschiedete James sich von der Mannschaft. Er und Sirius schlossen schnell zu Remus und Peter auf, die bereits auf dem Rückweg waren. ,,Das habt ihr super gemacht. Den Sieg habt ihr bereits in der Tasche.", freute sich Peter. ,,Na sicher haben wir den Sieg in der Tasche, verlass dich drauf!", johlte Sirius. Zu viert trödelten sie nun lachend zum Schloss zurück, waren aber doch schnell genug, um etwas zu essen zu bekommen. 

Bis du mich liebst! (Jily FF) (Abgeschlossen) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt