Kapitel 3

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Am nächsten Morgen, schien für James alles anders zu sein. Er war immer noch genauso deprimiert, wie am Abend, seine Freunde aber viel aufgedrehter. Sie hatten die ganze Nacht über einem Plan gesessen, wie James es schaffen konnte, Lilys Herz zu erobern und sie zum Winterball auszuführen. Bis dahin blieben noch fast drei Monate, also mehr als genug Zeit, den Plan in die Tat umzusetzen. Den Plan hatte Sirius in seiner unordentlichen Handschrift auf ein Blatt Pergament gekritzelt, welches er eigentlich hätte für seine Hausaufgaben nutzen sollen. 

Plan zur Eroberung von Lilys Herz: 

- Schritt 1: Sei nett zu ihr und baue Kontakt auf (naja, versuch es wenigstens xD)

- Schritt 2: Mach ihr immer wieder kleine Geschenke (Remi findet raus, was sie alles mag)

-Schritt 3: Beeindrucke sie beim Quidditsch (sollte einfach werden)

-Schritt 4: Lade sie weiter zu Dates ein, vielleicht sagt sie ja doch noch ja

-FINAL STEP (Schritt 5) : Lade sie zum Winterball ein!!!!

,,Hier, verliere das nicht James.", Remus drückte James das Papier in die Hand und der Schwarzhaarige steckte das Blatt sofort ein. ,,Danke.", nun grinste James wieder bis über beide Ohren. Auf seine besten Freunde konnte er sich eben immer verlassen und sie halfen ihm immer wieder ans Tageslicht zu gelangen, wenn er in seinem Loch aus Verzweiflung festsaß, was wie er zugeben musste, oft an Lily und ihren Abweisungen lag. Doch jetzt, mit diesem neuen, fantastischem Plan, würde endlich alles gut werden. Mit seiner üblichen lauten und freudigen Art, ließ James sich neben Sirius auf die Bank in der Großen Halle sinken. ,,Na, wieder gute Laune?", Sirius grinste und schlang seinen Arm um James. ,,Ja, alles in bester Ordnung.", James grinste. ,,Habt ihr eure Hausaufgaben gemacht?", unterbrach Remus die ausgelassene Stimmung der beiden. Grade als sie antworten wollten, kam Lily direkt auf sie zu, Stephanie und Lola liefen leise tuschelnd hinter ihr her. ,,Hier, danke nochmal für's Ausleihen.", Lily reichte Remus das Buch und setzt sich gegenüber von James auf die Bank. Sie schenkte ihm ein kurzes Lächeln, was James die Röte ins Gesicht trieb, dann bediente sie sich am Frühstück. ,,Kein Thema.", etwas verwirrt  darüber, dass sie das rothaarige Mädchen so selbstverständlich zu ihnen gesetzt hatte, steckte Remus das Buch wieder ein. Er und Sirius tauschten einen vielsagenden Blick. ,,Ihr habt doch bald dieses Quidditschspiel oder nicht?", fragte Lily nun an James gewandt. Dieser verschluckte sich erst einmal kräftig an seinem Essen, bevor er es schaffte zu antworten. ,,Äh ja. In vier Wochen spielen wir gegen Slytherin. Deswegen haben wir die nächsten Tage auch ständig Training und ich finde keine Zeit meine Hausaufgaben zu machen.", plauderte James drauf los  und Lily schien tatsächlich interessiert zuzuhören. ,,Ich werde auf jeden Fall da sein und euch anfeuern.", Lily lächelte fröhlich. Und James hatte sich kaum noch unter Kontrolle. Lily war auf einmal so unglaublich lieb zu ihm. Sie schien sich wirklich für ihn zu interessieren und das machte ihn verrückt. 

Wieso tat sie das auf einmal? Wollte sie ihm eins auswischen, indem sie mit seinen Gefühlen spielte und vorgab sie würde ihn mögen, nur um ihm dann das Herz zu brechen? Was steckte hinter ihrem plötzlichen Interesse an ihm? Diese Sorgen flatterten nun pausenlos durch Remus' Kopf, jedoch schien James das alles nicht wirklich wahrzunehmen. Er war so glücklich darüber, sich einfach so mit Lily unterhalten zu könne, dass es ihm gar nicht erst in den Sinn kam, sich um irgendetwas Sorgen zu machen. ,,Was ist hier los? Halluziniere ich Remi?", Sirius beugte sich vor, um Remus besser ins Ohr flüstern zu können. Der Werwolf schüttelte den Kopf und antwortete leise: ,,Nein. Das passiert wirklich. Lily und James unterhalten sich wie ganz normale Menschen."

,,Da stimmt doch irgendwas nicht.", mischte sich nun auch Peter leise ein. ,, Das sieht doch jeder Blinder.", Sirius nickte. ,,Sollen wir dazwischengehen?", wollte Peter nun wissen, doch Remus und Sirius schüttelten gleichzeitig den Kopf. ,,Es ist irgendwie spannend das zu sehen.", gestand Remus. ,,Ich finde wir sollten gucken, wie es sich entwickelt, denn sonst müssen wir unseren Plan noch einmal gründlich überdenken und Jams darauf vorbereiten, dass ihm möglicherweise das Herz gebrochen wird.", meinte Sirius. ,,Huh, warum denn das?", nun war Peter verwirrt. ,,Na denk doch mal nach. Es ist doch super komisch, das Lily sich auf einmal so für ihn interessiert oder nicht? Vorher hat sie nur das Nötigste mit ihm gesprochen und jetzt reden sie, als ob sie beste Freunde sind. Da steckt doch irgendetwas dahinter.", erklärte Remus den Beiden anderen leise. Und sogar Sirius schien es beim ersten Mal kapiert zu haben. ,,Müssten wir dann nicht eigentlich etwas tun?", fragte dieser und  sah nun doch etwas verwirrt aus. ,,Eigentlich schon.", bestätigend nickte Remus, aber anstatt wirklich dazwischen zu gehen und das Gespräch der Rothaarigen und des Schwarzhaarigen zu unterbrechen, saßen die anderen drei Rumtreiber bloß da und beobachteten interessiert die ganze Situation. 

,,Es war so schön, einfach mit ihr zu reden. Ich könnte ihrer Stimme den ganzen Tag zuhören.", schwärmte James, als sie auf dem Weg zu den Gewächshäusern waren, um am Kräuterkundeunterricht teilzunehmen. ,,James, du weißt, dass da irgendwas nicht in Ordnung ist oder?", versuchte Remus seinen besten Freund vorsichtig darauf anzusprechen. ,,Das ist mir egal. Ich habe endlich die Chance, sie für mich zu gewinnen. Und sie fängt endlich an mit mir zu reden. Also werde ich diese Chance nutzen. Vielleicht spiet sie nur mit mir und bricht mir später das Herz, aber das nehme ich in Kauf. Wer weiß, vielleicht geht am Ende ja doch alles gut aus.", James grinste von Einem Ohr bis zum Anderen. ,,Das ist die perfekte Einstellung!", Sirius johlte laut und sprang James auf den Rücken, was diesen zum Taumeln brachte. ,,Wir müssen uns beeilen. Die Alte dreht durch, wenn wir wieder zu spät kommen.", begann Remus seine Freunde nun zu hetzten. Zu viert rannten sie zum Gewächshaus, grade noch rechtzeitig, um nicht schon wieder fürs Zuspätkommen bestraft zu werden. ,,Da haben sie noch einmal Glück gehabt meine Herren.", Professor Sprout, die anders als Remus es beschrieben hatte, noch gar nicht so alt war, hob eine Augenbraue, als die vier Jungen keuchend und schnaufend das Gewächshaus betraten. 

Bis du mich liebst! (Jily FF) (Abgeschlossen) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt