Bell - Her Father

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Maybelle Black, dieser Name wiederholte sich in Bells Kopf jede Sekunde.
Die Tochter eines Massenmörders, mit den Jungen befreundet, die auf dessen Abschussliste ganz oben standen.
Diese Erkenntnis raubte ihr nächtelang den Schlaf und das, obwohl ihr Gespräch mit der Slytherin und auch das anschließende mit Dumbledore nun schon fast fünf Monate zurücklag.
Dennoch verfolgte sie diese Erkenntnis jede Nacht.
Anfangs hatte sie Alice nur fassungslos angestarrt und sie für verrückt erklärt, aber nach einer kurzen Bedenkzeit und den von ihr angebrachten Argumenten ergaben so viele Dinge in ihrem Kopf plötzlich einen Sinn, dass sie die Theorie nicht mehr als eine solche ansah, sondern eine Tatsache daraus geworden war.
Auch das Gespräch mit Dumbledore am nächsten Tag hatte jeden Zweifel auf eine andere Möglichkeit herausgelassen.
Sirius Black war ihr Vater.
Sie konnte es nicht leugnen und doch fragte sie sich immer, warum ihre Mutter nicht mit ihr gesprochen hatte.
Es wäre ihr lieber gewesen, es von ihr als von einer unliebsamen Klassenkameradin zu erfahren.
Und jetzt lag sie auf ihrem Bett und blickte auf ein leeres Blatt Papier vor sich.
Jedes Mal, wenn sie einen Brief an ihre Mutter schreiben wollte, war ihr Kopf wie leer gefegt.
Sie wusste nicht, was sie schreiben sollte.
Während sie ihre Gedanken schweifen ließ, fiel ihr Kopf auf das Blatt Papier und sie fiel in einen unruhigen Schlaf.

Von einer Sekunde auf die andere saß sie kerzengerade in ihrem Bett.
Lavender hatte die Tür zum Schlafsaal mit einer solchen Wucht geöffnet, dass ein lauter Knall zu hören gewesen war.
Bell ließ sich stöhnend zurück in ihr Kissen fallen und versuchte erneut die Augen zu schließen, doch da betrat die nächste Person ihr Zimmer.
Parvati setzte sich neben ihre beste Freundin und flüsterte ihr etwas ins Ohr, woraufhin diese laut anfing zu lachen.
Bell zog sich ihre Decke über den Kopf und schrie einen verzweifelte Schrei heraus.
„Maybelle, es ist um sechs. Wie kannst du jetzt versuchen zu schlafen? Liebeskummer?"
Die zuckersüße Stimme Lavenders machte sie wahnsinnig.
„Nein, keine Sorge, mir geht es gut. Ich habe nur das Ende der Prüfungen genossen."
Die Genervtheit war ihrer Ausdrucksweise klar zu entnehmen.
Parvati schnaufte: „Wenn das so ist. Lav, kommst du? Wir wollen ihre Hoheit nicht in an ihrem Schönheitsschlaf hindern."
Die beiden Mädchen stolzierten aus dem Zimmer hinaus und vergaßen nicht die Tür mit einem erneuten Knall hinter sich zu schließen.
Tief durchatmend erhob sie sich aus ihrem Bett.
Nach dieser Lautstärke würde weiteres Schlafen sich als unmöglich erweisen und lieber ging sie nach unten und aß eine Kleinigkeit, in der Hoffnung in diesem Zuge auch ein wenig von den durch ihren Kopf wirbelnden Gedanken abgelenkt zu werden.

In der Großen Halle suchte sie nach ihren Freunden und die ersten, die sie fand, waren Harry, Ron und Hermine.
Sie murmelte eine Begrüßung und Ron musterte sie skeptisch.
„Bist du auch mal von den Toten erwacht?"
Sie hob ihren Blick und er hob abwehrend seine Hände.
„War nicht so gemeint." Niedergeschlagen blickte er auf seinen Teller.
Erst jetzt fiel ihr auf, dass auch die anderen beiden überhaupt nicht glücklich wirkten.
Verwundert schüttelte sie den Kopf.
„Was ist denn mit euch los?"
Die beiden Jungs blickten sie ungläubig an und Harry, der bis jetzt nur wie hypnotisiert auf seinen Teller gestarrt hatte, fand als erster seine Sprache wieder.
„Warst du in den letzten Monaten geistig abwesend? Heute war Seidenschnabels Berufungsveranstaltung und er hat verloren. Sie köpfen ihn bei Sonnenuntergang."
Sie war kurz davor, das Getränk aus ihrem Mund über den halben Tisch zu verteilen.
„Sie tun was?"
Nun wandelte sich der Unglaube in Sorge und ein unwohles Gefühl breitete sich in ihrem Magen aus.
Sie sprang auf.
„Na dann, lasst uns so schnell wie möglich zu Hagrid. Wir können ihn doch nicht allein lassen."
Bevor die anderen reagieren konnten, war sie bereits aus der Halle geeilt.
Sie achtete nicht auf ihren Weg, sondern rannte nur auf das Portal zu, was dazu führte, dass sie Bekanntschaft mit einer anderen Person machte und schmerzhaft auf dem Boden landete.
Mit der Hand an der schmerzenden Stirn schaute sie sich in der Eingangshalle um und ihr Blick blieb an einem Mädchen mit kupferfarbenen Locken hängen, die gerade dabei war sich aufzurappeln.
Bell spürte eine kräftige Hand an ihrer Hüfte, die ihr beim Aufstehen half, verwirrt blickte sie zur Seite und fand sich in den Armen eines breit grinsenden Jungen wieder.
„Ich hab doch gesagt, ich werde nicht immer da sein, um dich aufzufangen."
Mit weit aufgerissenen Augen schubste sie den Jungen wieder von sich und stolperte fast erneut.
„Shafiq, Zabini, was soll das werden?"
Ron war so eben aus der Großen Halle getreten und fokussierte die beiden Slytherins mit zusammen gekniffenen Augen, doch Bell ließ es nicht so weit kommen.
„Es ist okay, Ron. Zabini hat mir nur geholfen, als ich gestolpert bin."
Der Angesprochene hob skeptisch eine Augenbraue, blieb jedoch still.
„Hast du dich verletzt?"
Die Frage hatte sie an die mittlerweile wieder stehende Alice gewandt.
Diese schüttelte jedoch ihren Kopf, bevor sie Bell noch einen eindringlichen Blick zu warf, den diese nicht deuten konnte.
Aber zum Nachfragen wurde ihr auch keine Zeit gelassen, da Shafiq bereits mit ihrem besten Freund im Schlepptau in Richtung Große Halle verschwand.
Hermine legte ihr eine Hand auf die Schulter: „Wir warten bis alle gegangen sind und dann verschwinden wir unter Harrys Tarnumhang."
Sie nickte und ließ sich in eine kleine Kammer ziehen, wo sie sich zu viert hinsetzten und warteten.

Die Kinder der Rumtreiber - the beginningWo Geschichten leben. Entdecke jetzt