Ajax - Mistrust

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Die Heulende Hütte war in dieser Nacht bedrohlicher als sonst.


Er vermutete darin das Wegbleiben seines neugewonnen Freundes.


Seit Anfang des Schuljahres war der schwarze Hund jedes Mal bei ihm gewesen und sie hatten gemeinsam gespielt.


Es war die erste Person, bei der er sich akzeptiert und geborgen gefühlt hatte, ohne etwas verstecken zu müssen.


Das Knarzen eines Holzbalkens ließ ihn seine Ohren spitzen.


Da war er.


Erfreut sprang das Tier auf, um zur Tür zu springen, doch dann hielt er inne.


Er konnte den Hund nicht riechen.



Vorsichtig erhob er sich und tapste auf seinen vier Pfoten durch den Raum.


Sein Gehör zeigte ihm zwar, dass sich jemand in seiner Nähe befand, doch er konnte keinen unbekannten Geruch ausmachen.


Seine Muskeln entspannten sich.


Es war kein Mensch in seiner Nähe, hier war niemand den er verletzen könnte.


Dennoch löste das erneute Knarzen eines Balkens ein komisches Gefühl in ihm aus.


Irgendetwas war da vor der Tür, unweit des Raumes, indem man ihm ein Lager eingerichtet hatte.


Den letzten Meter bis zur Tür wurden seine Schritte bedachter und er überlegte, ob er es wirklich wissen wollte.


Die Neugier siegte und er stieß die Tür mit seiner rechten Vorderpfote auf.


Vor ihm stand ein zweiter Werwolf.


Mit aufgerissenen Augen starrte er das zweite Tier an.


Es sah so aus, wie er sich sein eigenes Aussehen immer vorstellte, wie ein gewöhnlicher Wolf nur geringfügig verschieden.


Das Maul war spitzer, der Körper gebogener und magerer, als bei einem normalen Wolf.


Nach einigen Augenblicken des direkten Anstarrens breitete sich ein Ausdruck auf dem Gesicht des zweiten Wolfes aus, das er als Lächeln bezeichnen würde.


Eine Welle der Sympathie durchflutete ihn.


Wer auch immer dort vor ihm stand, teilte das gleiche Leid wie er.


Seine Gedanken wanderten zu seinem Professor.


Doch er schüttelte sie ab.


Nein, das konnte nicht sein.


Er hatte ihm während ihren Gesprächen immer erzählt, sich in seinem Büro einzuschließen und es nicht zu verlassen.


Allerdings, wer sonst würde diesen Ort kennen?


Der unbekannte Wolf hatte sich mittlerweile an ihm vorbeigedrückt und machte es sich nun auf seinem Schlafplatz gemütlich.


Er wollte protestieren, doch ein leises Jaulen signalisierte ihm sich einfach daneben zu legen.


Vorsichtig näherte er sich also und ließ sich auf seinen Platz nieder, wobei sein Kopf sich vor die Brust seines Gleichgesinnten legte und tatsächlich seine Augen schloss.


Er fühlte sich so geborgen, dass er das erste Mal in einer Vollmondnacht friedlich schlief.


Auch das zweite Tier folgte seinem Beispiel und keiner von ihnen bemerkte den schwarzen Hund, der sich soeben durch die Tür zwängte.


Bevor er die Hütte verließ und sich einen Schlafplatz im nahen Wald suchte, saugte er das sich ihm bietende Bild ein.



Die ersten Sonnenstrahlen strahlten durch das brüchige Fenster und Ajax schlug die Augen auf.

Die Kinder der Rumtreiber - the beginningWo Geschichten leben. Entdecke jetzt