Soulmates.

2. Ein unbekannter Anrufer.

Da  Jas und ich beide Literatur studierten, ich weil es mich wirklich interessierte, Jas weil er auf mich aufpassen wollte, hatten wir auch grade gemeinsam Semester Ferien.

Also lagen wir am Strand und ließen es uns gut gehen, als mein Handy klingelte. Ich kannte die Nummer nicht also drückte ich den Anrufer weg, so machte ich es immer. Alle die wichtig waren hatte ich gespeichert, alle anderen könnten auch auf dem Haustelefon anrufen und Mag belästigen.

Aber dieser Anrufer war alles andere als leicht abzuwimmeln, denn mein Handy klingelte wieder und wieder und wieder.

„Jetzt hör mal zu du Penner, hör auf hier anzurufen sonst erlebst du was!“ ich schrie fast in mein Telefon, was fiel dem ein mich zu nerven? An einem Sonntag?

„Hey, kleine. Bleib mal Locker, immerhin habe ich die Nummer von dir und da du Samstag so schnell weg warst dachte ich mir, ich ruf dich an?“, und dann lachte dieser Fremde. Er lachte mich aus!

„Als ob ich jemandem wie dir meine Nummer geben würde? Ich bitte dich. Und Samstag war ich den ganzen Tag bei Jas!“, bis auf die Nacht und den Morgen. Oh Gott. Ich hatte mich so intensiv auf den Alltag konzentriert dass es mir tatsächlich gelungen ist diese Nacht mit Paul Lukas zu vergessen. Wie Peinlich ist das denn.

„Okay, dann ist das wohl die Falsche Nummer, hast du zufällig die richtige Nummer von Melanie Hale? Obwohl du wirklich klingst wie sie.“

„Wer bist du überhaupt? Also wenn ich irgendwo anrufe stelle ich mich wenigstens vor, denn das ist nur höflich!“, mir war diese ganze Sache mehr als peinlich und da ich ihn deshalb nie wieder sehen würde könnte ich jetzt auch rum zicken. Schlimmer werden konnte es nicht mehr.

„Hier ist Paul, Paul Lukas. Der bei dem du Gestern aufgewacht bist. Der Kerl den du angestarrt hast, als wäre er ein Außerirdischer.“ Gluckste er. Scheiße, er war als doch wach gewesen. Dieser Dreckkerl, der konnte was erleben.

„Du bildest dir aber einiges auf ein bisschen Sex ein Pauli. Wenn du glaubst das mir die Nacht irgendetwas bedeutet hätte bist du auf dem Sandweg, ich kann mich nicht mal an dich erinnern und das spricht nicht für dein können im Bett.“, ich zündete mir eine Zigarette an und hörte wie er schluckte, damit hatte Mr. Universe wohl nicht gerechnet.

„ Okay, ich dachte mir nur, da deine Nummer an meinen Spiegel stand, wollest du vielleicht dass ich mich melde, denn ich kann mich mehr als gut an diese Nacht erinnern, was auch nicht an deinem Talent im Bett liegt, sondern eher an den Gesprächsthemen die wir hatten. Denn Sex, soviel steht fest, hatte ich mit dir keinen, tut mir leid süße.“, er klang wirklich enttäuscht und dann legte er auf.

Ich glaub ich starrte noch lange auf mein Handy, denn irgendwann gähnte Jas und sah mich fragend an.

„Wasn los babe?“

„Paul Lukas hat grade bei mir angerufen, und er behauptet wir hätten keinen Sex gehabt sondern einfach nur geredet. GEREDET. Ich? Der spinnt doch!“, ich schrie schon fast. Ich konnte das einfach nicht glauben, dieser Mistkerl war so unglaublich heiß und ich soll nur mit ihm geredet haben? Mal ganz abgesehen davon dass das nicht meine Art ist warum konnte ich mich dann nicht daran erinnern?

Jasper lachte nur. „Ist doch gut, dann hast du wohl endlich jemanden gefunden der Immun gegen deine Verführungskünste und dein unglaublichen geilen Arsch ist.“

Ich versuchte Jasper mit meinen Blicken zu töten, was aber leider unmöglich ist, denn dafür kennt er mich zu gut. Also hing ich weiter meinen Gedanken nach bis Jas mich am Abend vor meiner Haustür absetzte. Ich konnte mir immer noch keinen Reim auf diesen Paul machen. Wenn wir nicht mit einander geschlafen hatten, warum rief er dann an? Und warum konnte ich mich, egal wie sehr ich es versuchte, an nichts erinnern? Und warum zum Teufel war ich Nackt als ich am Morgen bei ihm aufwachte? Diese ganze Geschichte zerrte wirklich an meinen Nerven. Also schrieb ich ihm eine SMS.

„Okay, wenn wir tatsächlich nicht mir einander geschlafen haben, was mir eindeutig unmöglich erscheint, warum war ich dann Nackt als ich bei dir aufgewacht bin. Und warum hast du mich dann überhaupt angerufen? XO Mel.“

Nachdem ich eine halbe Stunde lang vergeblich auf eine Antwort gewartet habe ging ich Duschen. Ich wollte dieses ganze beschissene Wochenende einfach weg waschen.

Aber oh Wunder, nachdem ich mir die Haare geföhnt hatte und in Jogginghose vor dem Fernseher saß kam die endlich die Antwort.

„Du warst Nackt, weil du Duschen warst nachdem wir im Pool waren. Denn so seid ihr Frauen wenn es um Chlor in den Haaren geht. Danach bist du in ein Handtuch gewickelt eingeschlafen, deshalb warst du Nackt. Was aber wirklich kein schlechter Anblick war, kleine. Und ich habe mich gemeldet weil ich dachte dass das mit uns etwas Besonderes ist. Was wohl nicht der Fall ist, denn du hast mir ja klar gemacht, dass du dich an nichts erinnerst. P.“

Wow. Ich saß lange da und wusste einfach nicht was ich antworten soll. So hätte ich Pauli nie eingeschätzt. Aber es stimmte, ich ging immer Duschen wenn ich mit Chlor in Berührung gekommen bin, denn ansonsten fängt meine Kopfhaut an zu jucken und meine Haare werden total trocken. Ich würde es einfach mit Charme versuchen, vielleicht ließ sich das alles leichter aufklären als ich dachte.

„Touchè. Du könntest tatsächlich Recht haben. Aber ich soll dir glauben dass der Anblick eines nackten Frauen Körpers in deinem Bett dich kalt gelassen hat und du mich einfach nur zugedeckt hast? XO Mel“. Die Antwort kam sofort.

„Ja, das mag für dich vielleicht verwirrend sein, aber ich bin ein Gentleman und würde niemals eine Betrunkene Frau abschleppen nur weil ich mit ihr in die Kiste will. Tut mir leid dich so zu enttäuschen ;-) P.“ Pauli, ein Gentleman? Na klar und ich bin die Kaiserin von China. Also beließ ich es dabei und ging schlafen. Immerhin hatte sich das ganze aufgeklärt und ich nichts getan was ich vielleicht irgendwann mit einem Tripper oder AIDS bezahlen würde, denn wer weiß ob Pauli sich was Drogen und Frauen angeht wirklich verändert hat. Schreiben kann er viel, ich kenne die Storys über ihn, und das langte mir um vorsichtig zu sein.