Kapitel 6

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*Sicht Rewi*
Angespannt tigerte ich hinter der Tür auf und ab. Ich hatte Toni noch nie weinen sehen oder hören. Was zur Hölle war passiert? Das Klingeln der Tür holte mich letzendlich aus meinen Gedanken. Das musste sie sein. Ich riss die Tür auf und sah direkt das Antonia relativ viel geweint hatte. Ihre Augen waren gerötet und glitzerten verdächtig. Sie versuchte keine Schwäche zu zeigen und begrüßte mich mit einem leisen: „Hey Rewi, tut gut dich zu sehen bro." Ich nahm sie ohne viele Worte in den Arm und hielt sie ganz fest. Dann strich ich ihr Haar aus dem Gesicht: „Toni! Was ist passiert??" Die braunhaarige Frau zuckte nur mit den Schultern. „Ich will nicht drüber reden, aber kann ich heute Nacht hier pennen?", murmelte sie. Ich nickte nur: „Klar, ich kann auf der Couch schlafen." Sie schüttelte nur den Kopf: „Nene, ich werde auf dem Sofa pennen!" Ich wusste dass es keinen Sinn hatte mit ihr zu diskutieren und stimmte also zu. Den Abend verbrachte ich damit zu versuchen Reved abzulenken. Wir sahen uns eine Serie an, bestellten Pizza und spielten Karten. Schon weit nach Mitternacht legten wir uns schließlich pennen. Als ich am nächsten Morgen aufwachte, sprang mir direkt ein Zettel ins Auge. Toni schrieb dass sie zur Schule müsse, sie sich Klamotten von mir geliehen hatte und dass sie sehr dankbar ist für Gestern und es ihr jetzt wieder besser geht. Mit einem Lächeln startete ich in den Tag.
*Sicht Anni*
Heute hatte ich in den ersten beiden Stunden Sport. Na toll. Genervt betrat ich die Umkleide an unserer Sporthalle. Ich war spät dran, so dass die anderen sich schon in der Halle versammelt hatten. Gleich würde ich Antonia wiedersehen. Wie wird es wohl zwischen uns sein? Ich hoffe unser Verhältnis war immer noch so locker wie beim Treffen gestern. Ich betrat leise die Halle und mischte mich unter meine Mitschüler die sich mit einigen Runden laufen aufwärmten. Schon nach zwei Runden begann ich zu keuchen. Ich war leider echt unsportlich. Antonia rannte emotionslos Runde um Runde. Aber mich ignorierte sie gekonnt. Etwas niedergeschlagen lief ich weiter meine Bahnen. Auf einmal hörte ich dicht hinter mir ein schnelles Atmen, ich dachte mir nicht viel dabei. Bestimmt ein Schüler der nah hinter mir lief. Doch ehe ich mich umdrehen konnte um dies zu überprüfen, spürte ich wie mir jemand das Bein wegtrat und ich unsanft auf dem Boden aufschlug. Dann wurde alles schwarz.

Liebe mit HindernissenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt