»𝐈𝐧𝐭𝐨 𝐓𝐡𝐞 𝐌𝐮𝐬𝐢𝐜« ˡᵉᵍᵒˡᵃˢ

Der Düsterwald

Am nächsten Tag würden wir unserem "Vermieter" begegneten und deswegen stellten wir uns in einer Reihe auf. Wir würden nacheinander rausgehen.

Gandalf nahm mich und Bilbo vorsichtshalber mit und ließ die Zwerge auf sein Zeichen hin später kommen. Nun stand ich neben Gandalf und Bilbo vor einem locker zwei Meter großen Mann, der beim Holzhacken war. Er beachtete uns nicht und erst als Gandalf sich räusperte, würdigte er uns eines Blickes.

"Beorn. Das ist Romana, ein Mensch, und Bilbo, ein Hobbit aus dem Auenland."

Bilbo versuchte, gegen die Sonne zu lächeln und es sah ein wenig witzig aus und das nicht nur, weil er halb so groß wie Beorn war.
"
Mhm", machte Beorn nur. Gandalf hob die Hand, wahrscheinlich unabsichtlich, und sofort kamen Zwerge aus dem Haus. Beorn schaute sofort dorthin.

Die Zwerge stellten sich vor und Gandalf hob erneut seinen Arm, um womöglich etwas zu sagen, doch dann kamen zwei weitere Zwerge hinaus, weswegen sich Beorns Gesichtsausdruck immer weiter verfinsterte.

Als schließlich noch Thorin hinauskam, dachte ich schon, Beorn würde gleich explodieren, doch er tat nichts.

Wenig später saßen wir alle am Tisch und ich verstand immer noch nicht, weswegen er uns nicht allesamt geköpft hatte, aber so war es mir auch lieber.

"Was trägst du ständig mit dir umher?", fragte Beorn mich.

"Eine Gitarre. Damit kann man Musik machen", antwortete ich, obwohl ich daran zweifelte, dass er damit wusste, was es war. Er nickte nur kurz und ging dann weiter zu den Zwergen.

Ich hatte ziemlichen Hunger und aß auch einiges. Im Gegensatz zu den Zwergen jedoch war mein Hunger nichts. Diese schaufelten sich das Essen rein und schmunzelnd schüttelte ich dabei den Kopf.

Kurze Zeit später hatte Beorn Ponys für unsere Reise vorbereitet. Als nächstes würden wir den Düsterwald durchqueren, da dies, laut Gandalf, eine Abkürzung sei. Und genau dies taten wir auch.

Wir saßen auf unseren Ponys und Beorn verabschiedete uns gerade. Zum Abschied winkten wir noch einmal und dann ritten wir in die Richtung des Düsterwaldes.

Die meiste Zeit blieb ich bei Kili und Fili und unterhielt mich mit ihnen. Meine Gitarre hatte ich immer noch dabei und Kili sagte: "Wieso nimmst du die immer mit?"

Ich antwortete ihm schmunzelnd: "Sie ist sozusagen meine Familie."

"Oh, hast denn keine Eltern?", fragte Fili.

"Doch, schon, aber ich wohne woanders, als die und sehe sie dadurch nur selten", meinte ich.

"Ach so."

Dann schaute ich auf und sah, dass wir bereits am Düsterwald angekommen waren. Er war noch schöner, als in meiner Vorstellung. Dort war er immer dunkel gewesen, aber jetzt übertraf dieser Anblick alles.

Auch Bilbo schien der Anblick zu gefallen, denn er stieg ab und schaute sich den Wald aus der Nähe genauer an.

Ich tat es ihm gleich und ging ein Stück hinein. Dort sah ich wunderschön umrankte Steine und beinahe ging ich weiter hinein, doch Gandalf rief mich zurück: "Romy! Wo bist du?"

Nur widerwillig wandte ich mich ab und ging zurück zu den anderen. Da bemerkte ich erst, dass ich schon ein gutes Stück hineingegangen war.

Gandalf musste uns verlassen und wir sollten alleine unseren Weg durch den gigantisch wirkenden Wald finden. Und wie es kommen musste, sollten wir unsere Ponys laufen lassen.

Jetzt waren wir auf uns allein gestellt und der Gedanke, mit den ganzen Zwergen alleine im Wald zu sein, machte mir doch ein wenig Angst.

Die Zwerge kamen natürlich vom Weg ab und wir verliefen uns schlussendlich. Als wir auch noch an einer Brücke ankamen, die fast nicht mehr existierte, wurde es mir eindeutig zu viel.

"Wir müssen den Weg wiederfinden. Das ganze hier macht doch keinen Sinn. So wird das nichts. Ich gehe jetzt zurück, ob wer mitkommt oder nicht, ist mir egal."

Mit diesen Worten stapfte ich entschieden los und wurde von Bilbo verfolgt. "Wieso kommst du mit mir?", fragte ich ihn sofort.

"Weil ich mich bei dem Gedanken, hier zu sein, nicht gerade wohl fühle", sagte Bilbo. Ich drehte mich um. Einige Zwerge folgten auch langsam und schließlich waren wir alle wieder zusammen und liefen weiterhin planlos durch den Wald.

Den Weg hinaus kannte ich nicht, aber als ich das nächste Mal nach hinten schaute, waren einige Zwerge weg.

Verwirrt blinzelte ich, doch dann konnte ich die Ursache dafür entdecken: viele Spinnen kamen auf uns zu und wir mussten uns wehren. Wie genau wir das anstellen würden, war mir ein Rätsel.