Kapitel 1

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Böse Überraschung

Yuna POV.

Es war spät Nachmittags und ich saß zusammen mit meinem Adoptivvater und Miga draußen im Garten an einem kleinen Lagerfeuer. Ich genoss die letzte Zeit hier im Haus, denn bald würden wir nicht mehr hier wohnen. Mein Vater hatte gesagt, dass wir in eine kleine Wohnung in die Stadt ziehen würden. Er redet die ganze Zeit davon, dass mir mein neues Zuhause sicher gut gefallen würde und mein Zimmer vielleicht größer sei als jetzt. Ich freute mich auf den Umzug, aber es kam mir alles komisch vor.

Miga hatte die ganze Zeit so ein mieses Grinsen auf den Lippen, mein Vater schien sehr nervös zu wirken und generell fragte ich mich, wieso er die ganze Zeit davon redet, dass es mir gefallen würde, wenn wir doch zusammen umziehen. Außerdem ziehen wir in eine kleinere Wohnung in der ich mir doch mit Miga ein Zimmer teilen müsste und es doch niemals größer sein könnte als mein jetziges Zimmer. Wie dem auch sei. Ich zeigte meinem Adoptivvater ein kleines dünnes Buch und sagte „Schau mal ich habe ein ganzes Buch voll geschrieben mit Sehenswürdigkeiten und schönen Orten, die wir besuchen können wenn wir erst mal in der neuen Wohnung angekommen sind." Mein Vater wurde noch nervöser und senkte mit seiner Hand das Buch, was ich ihm direkt vor das Gesicht hielt.

„Yuna weißt du es gibt da etwas, was ich dir noch nicht gesagt habe" fing er gerade an zu reden, doch ein Wagen der in unserer Einfahrt parkte unterbrach ihn. Miga's mieses Grinsen wurde immer breiter und sie stand langsam auf und ging in Richtung Veranda, wo sie sich an einen Stützpfosten lehnte. Ich hatte keine Ahnung was gerade passierte. Mein Vater stand auf und ich sah in nur mit einem fragenden Blick an. Ich drehte mich zu dem in der Einfahrt geparkten Auto um, aus dem gerade sieben Jungs ausstiegen.

Sie kamen auf uns zu und begrüßten meinen Vater. Woher kannten sie ihn? „Weißt du Yuna" wendete sich mein Vater zu mir. „Ich habe dir doch die ganze Zeit erklärt, dass es dir in deinem neuen zuhause sicher gut gefallen wird" fuhr er fort. Meine Augen weiteten sich etwas. Es war doch nicht etwa das, was ich denke oder?

Er sagte die ganze Zeit dein neues Zuhause und dein neues Zimmer, was dir sicher gut gefallen wird. Ich bekam langsam etwas Angst und sah meinen Vater mit großen Augen an. Er fuhr mit seiner Erklärung fort „Es ist so, dass du ja weißt, dass wir umziehen müssen, weil ich in der Stadt eine neue Arbeit gefunden habe. Leider gibt es dort nur sehr teure Wohnungen für die selbst mein Lohn des neuen Jobs nicht reicht und wir deswegen in eine sehr kleine Wohnung ziehen müssen. Es gibt da jedoch ein Problem." sagte er und ich merkte, wie plötzlich meine Hände anfingen zu zittern. „Die Wohnung ist für drei Personen nun wirklich viel zu klein und wir können dich nicht mitnehmen" beendete er seinen Satz.

Ich merkte wie ein Kloß in meinem Hals entstand. Er hatte mich die ganze Zeit angelogen und mir nicht die Wahrheit erzählt, dass er mich nach fast drei Jahren weggeben will. Ich fühlte mich belogen, betrogen und vor den Kopf gestoßen. Ich stand mit einem Mal auf und schrie ihn mit Tränen in den Augen an „Du hast mich angelogen! Du hast gesagt wir ziehen alle zusammen um, in ein neues zuhause, dabei wolltest du mich nur weggeben!"

Mir brannten die Tränen in den Augen und ich spürte wie mir jede Sekunde Eine über die Wange rollen könnte. Mein Vater sah mich mit einem entschuldigen Blick an und sagte „Es tut mir so leid Yuna." Aber Ich wusste, das dies nicht wahr ist, denn ich hatte diesen Satz schon sehr oft in meinem bisherigem Leben gehört. Ich war so traurig und wütend, dass ich das dünne Buch an dem ich tagelang gesessen hatte nahm, welches noch auf dem Tisch neben mir im Garten lag.

Ich klappte es auf und riss es vor Zorn und Trauer am Buchrücken in zwei Teile und schmiss diese ins Feuer. Ich wendete mich wieder meinem Adoptivvater zu und sagte „Ich hasse dich." Eigentlich wollte ich es so laut wie nur möglichst schreien, jedoch kam es nur als ein Schluchzen heraus und ich merkte wie nun die Tränen, die die ganze Zeit in meine Augen gebrannt hatten über meine Wangen flossen.

Ich wand mich von ihm ab und ging zur Veranda auf der immer noch Miga mit breitem Grinsen auf den Lippen an einem Stützpfosten gelehnt stand. Ich schnappte mir meinen schwarzen Rucksack, der die ganze Zeit auf der Veranda stand in dem sich mein etwas kaputtes Handy und eine schwarze Box mit vielen Erinnerungsstücken aus meiner Vergangenheit befand. Ich schwang mir den Rucksack über meine Schulter und mein Buch, welche neben meinem Rucksack lag, nahm ich in die Hand.

In dem Buch hatte ich immer alle meine Erlebnisse in Liedform aufgeschrieben. Hauptsächlich bestand also das Buch nur aus traurigen und schmerzhaften Liedern. Ich ging nun an den Jungs, an die mich mein nun wohl ehemaliger Adoptivvater abgegeben hatte vorbei und stieg mit Tränen überströmten Wangen ins Auto. Mein Buch umklammert und mit Blick aus dem Fenster saß ich nun da.

Jimin POV.

Als sie an uns vorbei lief sah ich, wie ihr die Tränen die Wange runter flossen. Sie stieg ins Auto und ich drehte mich zu ihrem Vater um, der mit einem etwas blassen Gesicht vor uns stand. Er stand für einige Sekunden wie angewurzelt da, und fing sich erst wieder als Namjoon das Wort ergriff und ihn fragte ob es ihm gut gehen würde.

Er nickte und begann dann sich zu entschuldigen indem er sagte „Es tut mir sehr leid für das Benehmen von Yuna. Sie ist nur etwas aufgebracht, weil ich ihr nicht früher gesagt hatte, dass sie noch einmal adoptiert wird. Sie ist eigentlich ein ganz liebes und manchmal auch zurückhaltendes Mädchen."

Wir nickten und verabschiedeten uns von ihm, gingen dann zum Auto, in dem noch immer, die mit Tränen überströmte Yuna aus den Fenster sah. Ich setzte mich neben sie und blickte auf das Buch, welches sie fest umklammerte. Als wir losfuhren war Totenstille und Niemand sagte etwas. Bis wir im Flugzeug waren um nach Hause zu fliegen war dies auch weiterhin der Fall.

𝑎𝑑𝑜𝑝𝑡𝑒𝑑 || 𝐵𝑇𝑆 𝐹𝐹Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt