Kapitel 8

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Auszeit

Yuna POV.

Ich wachte am nächsten Morgen auf. Der gestrige Tag war in gewisser Weise irgendwie komisch gewesen. Nachdem ich Jimins Zimmer verlassen hatte war nichts weiter spannendes passiert. Mir war immer noch langweilig gewesen, obwohl ich einige Male über die Situation in Jimins Zimmer nachdenken musste.

Warum hatte er mich nicht in mein Zimmer gebracht, wenn es ihm so wichtig gewesen war, dass ich in einem Bett schlafe? Wieso war er so dermaßen anhänglich gewesen? Warum hatte er die Zimmertür zugeschlossen, während wir alleine im Raum waren? Und warum war die Situation am Ende, bevor ich gegangen war so komisch gewesen?

 Als er mich so durchdringend angesehen hatte und kein Wort von ihm kam, hatte dies mir schon echt etwas Angst eingejagt. Mir schwirrten all diese Fragen auch jetzt noch im Kopf herum und dazu noch all diese Gefühle. Das Gefühl Schmetterlinge in meinem Bauch zu haben, von fröhlich und einem guten Gefühl zu einem trotzdem etwas komisch, ängstlich und einem unguten Gefühl. Was war das nur? 

Ich versuchte das alles zu ignorieren und begab mich in mein Badezimmer, wo ich mir eine warme Dusche nahm, meine Zähne putzte und meine Haare föhnte, mich danach anzog und mir die Haare machte. Ich hatte keine Lust mir großartig eine Frisur zu machen, weswegen ich mir einfach nur ein Haarband nahm, um meine langen Haare zurück zu halten. Aus meinem Kleiderschrank suchte ich mir ein schwarzes T-Shirt und eine Shorts aus, weil es heute mal wieder warm werden sollte.

Ich ging nach unten zum Frühstück, doch ich sah niemanden. Sind etwa noch alle am Schlafen? Ich hörte Jins Stimme hinter mir. „Da bist du ja Yuna! Komm, wir frühstücken heute draußen." Wir gingen nach draußen und es stand ein gedeckter Tisch in der warmen Sonne. Die anderen Jungs waren auch schon alle da. Ich setzte mich und wir fingen an zu essen.

Während ich aß spürte ich plötzlich etwas auf meinem nackten Oberschenkel. Eine Hand? Ich sah nach unten und tatsächlich, es war eine Hand. Jimins Hand um genauer zu sein. Ich hätte mich beinahe verschluckt. Was tat er? „Ist alles in Ordnung Yuna?", fragte mich Namjoon, der bemerkt hatte, dass ich etwas nervös und hibbelig wurde. „Ja, alles bestens.", sagte ich und setzte ein Lächeln auf.

Ich sah zu Jimin und als Jin ihn irgendetwas fragte, was ich nicht mitbekam, weil ich viel zu sehr auf seine Hand, auf meinem Oberschenkel fokussiert war, nahm er sie endlich weg. Es hatte sich ein mulmiges Gefühl in mir ausgebreitet. Es war so komisch. Was war nur mit Jimin los? Gestern die Situation oder besser gesagt Situationen und heute das!?

Ich aß schnell auf und brachte meinen Teller in die Küche und ging nach oben in mein Zimmer. Nach einer Weile klopfte es. Zuerst dachte ich, dass jetzt Jimin rein kommen würde und noch irgendetwas komisches passieren würde, doch so war es nicht. Suga stand in meiner Tür. „Yuna, ich wollte dich fragen, ob du vielleicht Lust hast mal wieder mit mir unten im Musikstudio irgendetwas aufzunehmen?", fragte er mich.

Ich erinnerte mich, dass er so etwas letztes Mal, als ich im Musikraum gewesen war vorgeschlagen hatte. „Ja, gerne!", antwortete ich und wir gingen nach unten in das kleine Musikstudio. Wir spielten zusammen Klavier, nahmen ein paar Songs auf und lachten viel. „Es hat echt Spaß gemacht.", meinte Suga dann. „Ja, mir auch!", gab ich zurück und lächelte ihn an, bevor ich den Raum verließ.

Ich ging die Treppe hoch und traf auf Jimin, oben im Gang. „Ich muss mit dir reden!", sagte ich und zog ihn am Arm in mein Zimmer und schloss dir Tür hinter mir. „Wieso?", fragte er. „Was war das heute Morgen beim Frühstück!?", fragte ich. „Deine Hand!", drückte ich mich noch etwas genauer aus.

Jimin POV.

Ich lächelte sie an. „Ich wollte nur deine Nähe spüren.", sagte ich. „Dazu musst du doch nicht deine Hand auf mein Bein legen!", sagte sie. „ Jimin, du sitzt genau neben mir." Ich sah schmunzelnd zu Boden und dann wieder zu ihr. „Tut mir leid, dass war keine Absicht.", erwiderte ich, doch ich wusste tief in mir, dass ich es genossen hatte, ihr Bein unter meiner Hand zu spüren.

Sie atmete leicht aus „Na gut.", gab sie von sich. Yuna wirkte leicht gereizt, während unserem Gespräch. Ich verhielt mich ihr gegenüber auch irgendwie anders. Das merkte ich selber, doch es war keine Absicht von mir und ereignete sich einfach so. Ich sah, dass sie sich nicht mehr so wohl in meiner Gegenwart fühlte, wie vorher, was mich etwas traurig machte.

Ich hatte es gemocht, wenn sie mir so sehr vertraute, doch mit der Aktion am Tisch hatte ich scheinbar alles etwas verkompliziert. Vielleicht sollte ich mich etwas zurück nehmen und besser über meine Taten nachdenken, damit sich die Situation wieder normalisiert und alles wieder wie vorher ist, was mir ziemlich schwer fällt, wenn es um Yuna geht.

Der einfachste Weg mich wieder in den Griff zu bekommen wäre mich etwas von ihr zu distanzieren, was sich jedoch als sehr schwer für mich herausstellen würde. Wir hatten ja gestern gesehen, wie ich mich an sie geklammert hatte. Doch es musste sein! Ich durfte mich nicht verlieren und meine Taten außer Acht lassen.

„Jimin?", fragte Yuna und riss mich aus meinen Gedanken. „Was ist?", fragte ich verwirrt zurück. „Ich habe mit dir geredet.", meinte sie. „Wirklich?", fragte ich zurück. „Ja!" „Tut mir leid.", fasste ich mir an den Hinterkopf und sah ein wenig verlegen zu Boden. „Jimin, ich will dich ja nicht kränken, aber du verhältst dich in den letzten zwei Tagen irgendwie komisch.", sagte sie mir.

„Ich bin vielleicht etwas neben der Spur.", sagte ich und verließ ihr Zimmer. Ich musste mich wieder in den Griff bekommen. Man könnte meinen, ich hätte eine an der Klatsche so wie ich in den letzten Tagen war. Ich ging in mein Zimmer und blieb dort auch für den Rest des Tages.

Jin POV.

Wir bemerkten alle, wie zerstreut und komisch Jimin drauf war. Ich begab mich zu seinem Zimmer und als ich herein trat, lag Jimin auf seinem Bett. „Ich habe dir Tee gebracht Jimin.", sagte ich und stellte das Tablett mit dem Tee neben dem Bett ab. „Sag mal, bist du krank oder wieso verhältst du dich in letzter Zeit so komisch?", fragte ich ihn.

„Ich brauche etwas Abstand von allen. Es wäre glaube ich besser, wenn ich etwas Zeit für mich hätte.", sagte er. Ich verstand nicht so richtig, was er so plötzlich für ein Problem hatte und wusste auch nicht, ob ihn überhaupt jemand verstand. „Okay, wenn du meinst.", sagte ich nur darauf hin und verließ das Zimmer.

*Skip*

Yuna POV.

Jimin hatte schon seit einer Woche sein Zimmer nicht verlassen. Zumindest wenn ich da war. Ob er raus kam, wenn ich nicht zuhause war, wusste ich nicht ganz genau. Ich vermisste Jimin. Ihm schien es nicht so gut zu gehen. Bevor er so lange in seinem Zimmer blieb, war er so komisch drauf und nun wollte er nicht raus kommen und auch niemanden von uns sehen. Jin brachte ihm immer Essen und ich hörte auch einmal wie Jungkook gesagt hatte, dass er auch nach draußen ging, wenn niemand außerhalb seines Zimmers war. Aber warum das ganze?

Jimin POV.

Eine Woche war vergangen, in der ich mich von allen distanziert hatte und meine Gedanken, Gefühle und Erinnerungen sortiert hatte und nun war ich bereit, um die Anderen wieder zu sehen. Hauptsächlich hatte ich mich ja zurück gezogen, um mich wieder in den Griff zu kriegen, wegen meinen Ausrutschern mit Yuna, aber es war auch gut gewesen mal eine Auszeit von den anderen zu kriegen. Ich verließ nun also das Zimmer um zum Frühstück zu gehen und mich sahen erst einmal alle mit großen Augen an, als ich zum Frühstück erschien. Sie schienen aber froh darüber zu sein und lächelten dann.

Yuna POV.

Jimin schien es wieder gut zu gehen. Er wirkte beim Frühstück wieder wie vorher, noch bevor diese ganze Situation in seinem Zimmer passiert waren. Ich war froh, dass ich den alten Jimin wieder zurück hatte. Den Jimin, zu dem ich jeder Zeit gehen konnte, um ihm meine Sorgen zu erzählen. Den Jimin, der einem immer ein gutes Gefühl vermittelt hatte und den Jimin, der mich immer aufmunterte.

Jimin POV.

Am Tisch bemerkte ich, dass sich die Auszeit von den anderen und vor allem Yuna gelohnt hatte. Denn ich hatte wieder das Gefühl des vorherigen Verhältnisses zu ihr zurück gewonnen zu haben. Natürlich waren da immer mal wieder diese Bedürfnisse ihr noch näher zu sein, aber es war nicht so wie die Situationen vor einer Woche. Ich hatte es also geschafft!  

𝑎𝑑𝑜𝑝𝑡𝑒𝑑 || 𝐵𝑇𝑆 𝐹𝐹Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt