FUCK IT! BE BAD

4. Kapitel

Sydney

Neuer Tag neues Glück, dachte ich mir jedenfalls, als ich mein Bett verließ. Es war nämlich Samstag und somit hatte das Wochenende erst begonnen. Meine erste Schulwoche war insgesamt ganz okay verlaufen. Zwar hatte ich nicht wirklich Freunde gefunden, doch hatte ich mich tapfer durchgeschlagen.

Frisch geduscht und mit meiner letzten Handvoll Motivation schliff ich in die Küche, um mit den Jungs zu Frühstück. „Guten Morgen.", trällerte ich und setzte mich neben Ricky. Sofort begrüßten mich alle außer er, River. Er nahm mich gar nicht erst richtig war, sondern behandelte mich als wäre ich Luft oder gar nicht hier. Ohne mir was anmerken zu lassen, nahm ich mir zwei Brötchen und belegte sie mit Wurst. Hungrig biss ich in mein Brötchen und checkte nebenbei mein Handy. Die meisten Nachrichten waren von meinen alten Freundinnen, na ja, Freundinnen konnte man sie nicht nenne. Da die perfekte vorzeige Tochter so etwas wie Freunde haben musste wurden die meisten dafür bezahlt. Es wunderte mich aber das sie mir immer noch schrieben, denn das meine Eltern sie jetzt noch bezahlten, daran zweifelte ich. Warum konnte man sich ja schon denken. Trotzdem war diese Aktion einfach nur abgebrüht von ihnen. Ich verstand gar nicht wie man überhaupt auf solch ein Idee kam, Menschen für so etwas zu nötigen.

Gelangweilt scrollte ich einfach nach unten, als mir eine von Taylor ins Auge stach. Sofort stahl sich ein winziges Lächeln in mein Gesicht, auch wenn ich es zu vertuschen versuchte. Immerhin musste ja nicht jeder was mitbekommen. Prüfend sah ich kurz auf, um mich zu vergewissern ob ich beobachtet wurde.
Klar, es waren nur meine Freunde, doch ich fand diese Geheimhaltung ganz aufregend. Da alle mit sich selbst beschäftigt waren las ich neugierig seine Nachricht. Freudig musste ich feststellen, dass Taylor mich fragte ob ich mit Ally und ihm ins Hallenbad wollte. Natürlich waren die anderen auch eingeladen.

Sicher wäre die Sache dann nicht mehr geheim, doch für einen tollen Tag mit meinen Freunden würde ich fast alles machen, selbst wenn es hieß das River mitkam.

Insgeheim freute ich mich schon, denn ich war überzeugt das es ein schöner Tag werden würde. Ich hatte an alles gedacht nur nicht an das verräterische grinsen auf meinen Lippen. „Hat dein geheimer Loverboy geschrieben, denn du zu vertuschen versuchst, oder warum grinst du so gruselig?", lachte Milo. Na super, die Geheimhaltung hatte aber lange geklppt. Vielleicht wenige Minuten wenn es drauf an kam. Erwischt wollte ich mich gerade ergeben und die Karten auf den Tisch legen, als ich das verachtende Schnaufen von River neben mir wahrnahm.

Was sollte das wieder von ihm? Ich hatte überhaupt nichts getan und trotzdem konnte er mich nicht in Ruhe lassen. Das dass Schnaufen mit mir zu tun hatte war ja klar. Verdammt, es regte mich auf. Jedes mal zerbrach ich mir den Kopf was ich falsch gemacht hatte, obwohl ich nie wirklich was tat und wenn doch, dann nicht mit Absicht oder unbewusst.

„Gut, langsam reicht es mir. Wenn du ein Problem mit mir hast, dann sag es mir. Was ist dein verdammtes Problem?", stellte ich ihn gereizt zur Frage. Diese verfluchten grünen Augen, die mich immer verachtend ansahen trieben mich zur Weißglut. Ich konnte spüren wie meine Nasenflügel vor Wut bebten. Dieser Junge strahlte nur so vor Provokation. „Du willst ehrlich wissen was mein Problem ist? Gut, ich sage es dir. Du bist meine Gott verdammtes Problem!", schrie er mich ohne Skrupel und Feingefühl mitten ins Gesicht. Während ich mir vor kam als wäre ich in eine starre gefallen sprang River auf und verschwand.

Seine Worte waren direkt und hart, er hasste mich, doch aus welchen Grund, dass wusste ich mit weiten nicht. Schockiert lagen die Blicke auf mir, sie verstanden nicht was hier vor sich ging. Egal wie ahnungslos sie wirklich waren ihre Blicke waren unangenehm und ich fühlte mich in meiner eigenen Haut nicht wohl. Nun stand ich hier völlig klein und das einzige was mir einfiel, war zu fliehen. Ich floh aus der Situation in der ich keinen Ausweg sah, genau wie er zuvor.