Always you (Larry)

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Louis stürmte aus der Bar. Er ertrug es einfach nicht mehr. Der Anblick, wie sich ein paar betrunkene Weiber an Harry ranmachten.

Mit großen Schritten hastete er durch die enge Straße. Es war bereits dunkel und die Sterne strahlten am Himmel. Eigentlich hätte er den Anblick genießen können, aber er konnte sich jetzt einfach nicht darauf konzentrieren. Nicht jetzt, wo doch seine Gefühle mal wieder so aufgewirbelt waren. Die Wut und gleichzeitig der Trauer machten ihn wahnsinnig. Jeden Tag aufs Neue.

Louis Schritte wurden langsamer und blieb schließlich stehen, als er die verlassene Promenade am Flussufer erreichte. Er lehnte sich an das Geländer und blickte auf das dunkle, rauschende Wasser. Es war so düster und aufgewühlt wie er selbst.

Wie sollte er das nur schaffen. Die Zeit mit den vier Jungs begann als die beste seines Lebens. Aber in diesen Moment wünschte er sich ihnen niemals begegnet zu sein. Zumindest einem von ihnen. Wie konnte es sein, dass Harrys grüne Augen ihn immer wieder aus den Konzept brachten. Dabei wusste er nicht mal was Harry für ihn empfand. 

Er hasste diese Ungewissheit einfach. Genauso wie jeden Tag die Lügen den Paparazzis gegenüber. Die Lügen, dass er für Harry nichts empfinden würde, dass sie nur Freunde waren. Wie lange würde er das noch aushalten können?

Mit Niall, Zayn und Liam hatte er noch nicht darüber gesprochen. Er wollte oft unüberlegt und vorlaut wirken, aber in der Sache mit Harry war er sich einfach unsicher. Doch er hatte das Gefühl, dass Liam etwas ahnte.

"Hier bist du", eine bekannte Stimme lies Louis zusammenzucken. Eine Stimme, die in ihm ein Kribbeln auslöste. Er konnte es einfach nicht verhindern. Harry würde wohl immer diese Wirkung auf ihn haben.

Harry lehnte sich neben ihn an das Geländer und sah schweigend durch die Dunkelheit. Nur eine Straßenlaterne spendete ein wenig Licht.

"Wieso bist du abgehauen?", brach Harry schließlich die Stille. Louis biss sich nervös auf die Lippe.

"Ich wollte nur ein bisschen frische Luft schnappen", murmelte er ausweichend.

Harry antwortete daraufhin nicht und plötzlich spürte Louis, wie Wut in ihm aufflammte. Wut darauf, dass Harry ihn überhaupt hier gefunden hatte. Er hatte sich doch so gut mit den paar Models in der Bar verstanden. Sollte er zu ihnen gehen, damit er selbst weiterhin seinen Gedanken nachhängen konnte.

"Warten deine Freundinnen nicht auf dich?", platzte es unfreundlicher aus ihn heraus, als er eigentlich sein wollte. Harry wandte sich ihm überrascht zu.

"Wie meinst du das?", fragte er verwirrt. 

"So, wie ich es gesagt habe", knurrte Louis leise, "Ich möchte mich jetzt nicht unterhalten!" Er wich Harrys durchdringenden, grünen Augen aus. Er konnte seinem Blick jetzt nicht standhalten. Hatte er tatsächlich mal geglaubt, dass er für Harry mehr sein würde, als nur ein Freund? Hatte er sich die langen Blicke und zufälligen Berührungen nur eingebildet. Wenn ja, wollte er es nicht ausgerechnet jetzt erfahren. Ehrlich gesagt würde er wohl nie bereit dafür sein.

"Louis, wir müssen reden", begann Harry, aber Louis schnitt ihm das Wort ab: "Nein, müssen wir nicht! Es gibt keinen Grund!"

Kurz sah er Verunsicherung in Harrys Blick aufblitzen und kurz überkam ihn Mitleid, aber dann schob sich wieder das Bild von seinem besten Freund mit irgendwelchen Mädchen in seine Gedanken. Harry würde nie so fühlen wie er. Je eher er damit zurecht kam, desto besser.

Er wandte sich zum Gehen, aber Harrys Finger schlossen sich um seinen Arm und hinderten ihn daran. Er versuchte das Kribbeln, das die Berührung auslöste zu ignorieren. Erfolglos.

"Du kannst mir nicht sagen, dass ich dir nichts bedeute", sagte Harry leise. Louis versuchte sich nicht aus seinen Griff zu lösen. Er genoss einfach, wie nahe er Harry plötzlich war.

"Das hab ich nie gesagt", murmelte er nach einer Weile. Harry seufzte. 

"Ich mein es anders. Ich sehe doch, wie du mich ansiehst", fuhr er fort.

"Ach ja, wie?", fuhr Louis ihn an. Seine Stimme war lauter geworden. Er drehte sich zu Harry um, um ihn endlich in die Augen zu sehen und war überrascht, als er das Lächeln auf dessen Lippen bemerkte.

"So, wie ich dich vermutlich auch anschaue", erwiderte er sanft. Louis Herz schlug so schnell, als möchte es zerspringen. Er starrte Harry einfach nur stumm an. 

"Wow, Louis hat keinen dummen Spruch auf Lager, das habe ich mir nicht gedacht", fügte Harry etwas spöttisch, aber gleichzeitig beinahe liebevoll hinzu.

Louis wusste nicht, was antworten. Schließlich räusperte er sich, während er versuchte die wirren Gedanken in seinen Kopf zu ordnen.

"Also... du... schaust du mich echt so an, wie ich dich anschaue?", stammelte er überrumpelt und hätte sich am liebsten gegen die Stirn geschlagen. Etwas klügeres konnte ihm nicht einfallen?

"Anders gesagt, bist du für mich mehr, als ein einfacher Freund", erklärte Harry etwas ungeduldig. "Schon lange", fügte er leise hinzu.

Da breitete sich auf Louis Gesicht ein strahlendes Lächeln aus, als er die Worte zu fassen bekam. Plötzlich schien alles so einfach. Bevor er es sich anders überlegen konnte, beugte er sich vor und seine Lippen trafen auf Harrys. Zärtlich und langsam küssten sie sich. Sie hatten alle Zeit der Welt. 

Und während er sich grinsend von Harry löste, stellte er fest, wie schnell sich Gefühle ändern konnten. Zuvor war er so niedergeschlagen. Aber jetzt war er zum glücklichsten Menschen der Welt geworden. 




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