Heute werde ich wie immer von meinem Wecker geweckt. Er holt mich aus einem Alptraum, ich spüre meine feuchten Wangen. Ich habe im Schlaf geweint. Ich schüttle den Kopf. Kann dieser Traum nicht wegbleiben?
Ich schwinge die Beine aus dem Bett, stehe auf, schnappe mir meine Uniform und verschwinde im Bad.
Ich sitze am Hufflepuff-tisch und trinke meinen O-Saft. Ich denke, ich werde die Rumtreiber erst einmal in Sicherheit wiegen. Und dann mit dem ersten Streich anfangen.
Gerade gehe ich zu meiner ersten Stunde, welche ich mit den Twins habe. Arithmetik. Ich setze mich neben die Twins an meinen Tisch und hole Pergament, Tinte und eine Feder raus. Vorne fängt der Professor mit dem Unterricht an. Komisch, ich sehe einen leeren Platz. Wer sitzt denn da sonst immer? Letztens saß da, glaube ich, Lupin. Muss ja schon etwas schlimmes sein. So schlecht ich die Rumtreiber auch einschätzen kann, Lupin würde niemals für eine Kleinigkeit nicht zum Unterricht kommen...
Ich sitze mit Lina, Mina und Tonks am Tisch. "Was meint ihr, was Lupin hat?", frage ich in die Runde. "Machst du dir etwa Sorgen?", möchte Tonks neckend wissen. "Ehrlich gesagt, ja. Er würde nicht wegen einer Kleinigkeit nicht zum Unterricht kommen. Also muss er etwas ernstes haben.", teile ich meine Gedanken. "Er kommt regelmäßig nicht zum Unterricht. Ungefähr alle vier Wochen nicht.", gibt Mina zu. "Und niemand fragt sich, was er hat?", frage ich überrascht. "Nun ja... meine Schwester und ich haben öfter mal gefragt, aber er und seine Freunde kamen jedes mal mit einer anderen Ausrede und auch die Professoren oder Madam Pompfrey sagten, dass wir nicht mehr nach fragen sollen.", erzählt Lina. Nachdenklich starre ich an die Wand.
Alle vier Wochen... krank... was ist denn alle vier Wochen? Und da kommt mir noch etwas in den Sinn. Moony. So haben die Rumtreiber Lupin einmal genannt.....Nach dem Mittagessen habe ich nochmal Nachhilfe. So langsam hole ich den Unterschied auf...
"Schon wieder was angestellt? Du kommst oft zu dem Büro. Und meistens holt dich dann ein Professor ab. Nachsitzen? Ich glaube, dann hättest du sogar unseren Rekord gebrochen.", quatscht Black. "Seid ihr mir etwa gefolgt?", frage ich entgeistert. "Nein.", antwortet Potter schlicht. "Ach nein? Und woher wisst ihr das dann?", frage ich und versuche mich zu beruhigen. Tief ein und aus...
"Du beantwortest uns auch nicht unsere Fragen!", erinnert Pettigrew mich. "Aber das ist etwas total anderes. Ihr wollt es einfach nur wissen, weil ihr neugierig seid. Ich habe den Verdacht, dass ihr mir folgt.", entgegne ich ruhig.
"Wieso bist du eigentlich manchmal im ersten Moment total entgeistert, genervt oder sauer und im nächsten wieder total ruhig?", möchte Black plötzlich wissen. "So etwas nennt man Beruhigung und Selbstdisziplin. Solltest du auch mal ausprobieren.", antworte ich und mache mich auf den Weg nach draußen. Ich habe gerade echt keine Nerven für die Rumtreiber. Es war ein langer Schultag und ich bin müde. Ich sollte schwimmen gehen..."Nein, ich meine, wieso...", beginnt Black, doch ich unterbreche ihn. "Es ist mir eigentlich total egal, was du meintest. Lass mich einfach in Ruhe. Au. revior!", verabschiede ich mich bestimmt und laufe weiter.
Ich laufe bis zu dem versteckten Strand. Dort lege ich meine Tasche in den Sand. "Was machst du hier?", möchte Potter wissen. Hätten sie mich nicht in Ruhe lassen können? Anscheinend nicht....
"Das geht dich gar nichts an!", antworte ich und verbanne mal wieder alle Emotionen aus meiner Stimme. Dann mache ich einen Schritt rückwärts (ich habe mich zu ihnen umgedreht) und stehe somit im Wasser. Dann lasse ich mich einfach rückwärts fallen, drehe mich um und schwimme mit schnellen Zügen in den See. "Nicht, es ist doch viel zu kalt!", höre ich noch eine Stimme, doch ich tauche ab.Nach einer halben Stunde komme ich wieder an Land. Na super, sie sind noch da...
Ich nehme mir meine Tasche und will verschwinden. "Dein Ernst jetzt? Wir haben hier auf dich gewartet und jetzt willst du einfach gehen?", fragt Black. "Ich habe euch nicht darum gebeten, zu warten.", erwidere ich und gehe schnurstracks in den Wald. Irgendwie spüre ich, dass gerade ein Tier verletzt ist.Nach einer kurzen Weile habe ich etwas gefunden. Als ich näher heran trete, erkenne ich es. Es ist ein Zentau. Ein Pferdekörper, doch statt dem Kopf und dem Hals, ein Menschenoberkörper. Er hat sich in einem Seil verheddert und dieses hat seine Haut aufgerissen.
"Ähm... hallo.", mache ich ihn auf mich aufmerksam. "Bleib mir ja weg!", befiehlt der Zentau mit drohendem Unterton. "Okay. Aber ich könnte ihnen helfen. Ich möchte Ihnen nichts Böses.", antworte ich und setze mich auf den Waldboden, um ihm zu zeigen, dass ich nicht einfach so näher komme.
"Wer... wer sind Sie?", möchte der Zentau wissen. "Ich bin Luna. Und Sie? Wie sind Sie da überhaupt hinein gekommen?", frage ich neugierig. "Man nennt mich Ramalon.
Es sind wieder welche vom Ministerium gekommen. Die wollen uns unseren Wald klauen. Aber wir wollen das natürlich nicht. Einer hat dieses Seil nach mir geworfen.", erzählt der Zentau. "Soll ich Sie befreien?", schlage ich vor. "Ja, danke.", antwortet Ramalon. Also rutsche ich näher an ihn heran und entferne das Seil mit einem Zauber. "Ähm... soll ich noch ihre Wunden... verartzen?", möchte ich wissen. Ramalon streckt erst einmal die Arme und legt sich ordentlich hin. Gerade lag er auf der Seite, jetzt liegt er eher aufrecht. "Das wäre sehr nett von ihnen.", antwortet Ramalon. Also lege ich meine Hand auf seinen Rücken. Ich konzentriere mich auf seinen Schmerz und seine Wunden. Dann sauge ich all das, zu mir. Ich spüre den Schmerz, doch lasse mir nichts anmerken. Die Wunden schließen sich. "Wow. Sie sind wahrlich eine sehr begabte Zauberin. Und eine sehr nette noch dazu. Ich habe nicht viel Kontakt zu Hogwarts, aber ich habe die Schüler als nicht so nett kennengelernt. Soll ich Sie noch aus dem Wald bringen?", möchte Ramalon wissen. "Ach, alles gut. Ich kenne mich im Wald aus. Ähm... soll ich Sie mal besuchen kommen?", frage ich schüchtern. "Gerne.", antwortet der Zentau freundlich und erhebt sich. Auch tue es ihm gleich und winke noch mal zum Abschied. Dann mache ich mich auf den Weg zurück zum Schloss.Ich laufe gerade über eine Lichtung. Der volle Mond schaut auf mich hinab und der Abendwind spielt mit meinen Haaren. Alles liegt still und friedlich da. Bis es hinter mir leise knackt. Ich drehe mich um. Da steht ein wolfähnliches Wesen. Ein Werwolf. Er hat helles Fell, eine lange Schnauze, längere Vorder- als Hinterbeine und guckt mich irgendwie fast friedlich an. "Na hallo.", sage ich leise. Ich habe ehrlich gesagt, keine Ahnung wie ich mich verhalten soll. Also warte ich darauf, dass der Werwolf etwas macht. Und das tut er auch. Langsam kommt er näher. Als würde er mich nicht erschrecken wollen. Ich setze mich zum zweiten Mal heute auf den Waldboden. Der Werwolf legt sich vor mich. Ich streichle ihn.
Der Werwolf ist eingeschlafen! Da fällt mir etwas ein. Moony. Und so setzt sich das Puzzle zusammen. Der Werwolf ist Lupin! Und er kann nicht zum Unterricht, weil es Werwölfen vor dem Vollmond echt schlecht geht. Aber wo sind die restlichen Rumtreiber?
Ich lasse den Werwolf in Ruhe schlafen und schleiche mich weiter Richtung Schloss. In meinen Schlafsaal angekommen, kuschle ich mich in mein Bett und schlafe kurz darauf ein.
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Das Mädchen Der Natur
FanfictionIch erzähle eine Geschichte. Eigentlich nicht eine Geschichte, sondern DIE Geschichte. Die Geschichte von Luna Mirinda Becker, laut ihr ein schrecklicher Name. Auf jeden Fall hat sie sich sehr verändert. Heute ist sie eher emotionslos und sie wahrt...