"Wo ist meine Krawatte?", werde ich von einer hektischen Tonks geweckt. Ich schlage die Augen auf und setze mich auf. "Beruhige dich...", will ich sagen, doch werde unterbrochen. "Nein! Wir müssen gleich zum Frühstück und ich kann sie nicht finden!", ruft Tonks. "Lass mich bitte ausreden. Ich habe sie gefunden.", meine ich und strecke mich. "Wo? Wo ist sie?", möchte Tonks wissen. "Auf deinem Schreibtischstuhl!", antworte ich. Sofort geht Tonks dahin und zieht ihre Krawatte hervor. "Danke!", bedankt sich Tonks erleichtert. Ich stehe auf, nehme meine Schuluniform und verschwinde nach einem 'Guten Morgen'-Gruß an die Twins im Bad.
"So. Wer möchte jetzt ins Bad?", frage ich, als ich meine Krawatte schließend aus dem Bad komme. "Wir!", antworten Lina und Mina und gehen ins Bad. "Ich war schon.", informiert Tonks mich und packt ihre Tasche. Ich schnappe mir auch meine Tasche und packe meine Bücher, Pergament, zwei Federn und Tinte ein. Nach vier Minuten kommen die Twins wieder aus dem Bad, nehmen ihre Taschen und gehen zur Tür. Tonks und ich schließen uns an und gemeinsam verlassen wir das Zimmer.
Ich frühstücke neben Tonks und gegenüber den Twins. Aber ich höre dem Gespräch nicht wirklich zu. Denn ich mache mir viel zu viele Gedanken. Ich bin auch dem besten Weg, mich mit den Hufflepuffs anzufreunden. Und wie schon erwähnt, ist das viel zu gefährlich für die drei. Vielleicht denkst du jetzt, dass ich übertreibe, aber du hast nicht das erlebt, was ich erlebt habe.
"Luna? Hallo?", fragt eine Stimme und eine Hand wedelt vor meinem Gesicht herum. "Hm?", frage ich und schrecke aus meinen Gedanken. "Wir haben uns mit dir unterhalten.", meint Tonks. "Oh, tut mir leid.", entschuldige ich mich. Mina winkt ab.
Kurz danach kommt eine Professorin zu dem Hufflepuff-tisch. "Das ist Professor Sprout, Kräuterkunde und Hauslehrerin von Hufflepuff.", flüstert mir Tonks zu. Gestern haben sich die drei bereit erklärt, mir zu helfen, mich zu Recht zu finden und die Namen der Professoren und Mitschüler zu lernen. "Danke!", flüstere ich zurück. Professor Sprout gibt uns allen unsere Stundenpläne und geht dann wieder zum Lehrertisch.
"Ich habe jetzt... ähm... Alte Runen.", liest Mina vor. Wir verlassen gerade die Große Halle. "Ich auch!", stimmt Lina zu. "Ihr habt die selben Fächer.", lacht Tonks. "Ich habe Wahrsagen.", informiere ich die Anderen. "Ich habe auch Alte Runen.", meint Tonks. "Wir sehen uns dann spätestens beim Mittagessen!", verabschiede ich mich. Schnell erklärt Tonks mir noch den Weg und verabschiedet sich dann auch. Ich bedanke mich und dann trennen wir uns.
Gerade ist Wahrsagen vorbei. Ich laufe die vielen Stufen vom Turm hinunter. "Hi!", höre ich eine Stimme hinter mir und spüre dann eine Hand auf meiner Schulter. "Hallo.", antworte ich schlicht. "Was hast du jetzt?", möchte Potter wissen. "Das kann euch egal sein. Und nun, entschuldigt mich.", antworte ich, knickse übertrieben und laufe um die nächste Ecke. Leider laufen die Rumtreiber mir hinter her. "Aber wir wollen es gerne wissen!", entgegnet Black stur. "Aber ich will es euch nicht sagen. Müsst ihr jetzt nicht zu irgendeiner Stunde?", frage ich genervt. Okay, tief ein und aus atmen, Luna. "Nein, wir haben eine Freistunde.", meint Pettigrew. Na super! "Aber deswegen müsst ihr mich nicht nerven.", protestiere ich. Ich habe jetzt Nachhilfe und möchte nicht, dass sie das wissen. "Doch. Haben wir es uns gerade zur Aufgabe gemacht. Außer du sagst uns, was du jetzt hast.", behauptet Potter. "Ich muss in die Bücherei.", antworte ich. Das ist sogar nicht ganz falsch. Ich wollte gerne mal die Bücherei sehen. "Moony kommt sicher mit.", meint Black. "Wieso müsst ihr mich eigentlich nerven?", frage ich entnervt. Ich sollte mich dringend beruhigen. Ich ignoriere sie jetzt einfach. Also laufe ich, ohne mich beirren zu lassen, los. In Richtung Schulleiter-Büro. "Ich glaube, das ist die falsche Richtung. Zur Bücherei geht es dort entlang!", meint Black und deutet einen Gang entlang. Ich verkneife mir einen Kommentar und laufe stur weiter.
Endlich bin ich da. Die ganze Zeit über sind die Rumtreiber mir hinterher gelaufen. Ich meine, warum?
"Was möchtest du denn hier? Hat da etwa jemand was angestellt?", fragt Potter neugierig. Ich murmle einfach das Passwort und trete auf die Wendeltreppe, die wie eine Rolltreppe funktioniert. "Woher weißt du das Passwort?", ruft Black mir hinterher. Zum Glück habe ich das Passwort nur leise gemurmelt, sodass sie es nicht hören konnten.
Mein Schultag ist jetzt vorbei und ich sitze beim Mittagessen. Neben mir wieder Tonks und mir gegenüber die Twins. "Und? Wie war dein erster Schultag?", fragt Lina neugierig. "Ganz in Ordnung.", antworte ich. "Was macht ihr heute noch so?", möchte Tonks wissen. "Also Mina und ich gehen in die Bücherei.", meint Lina. "Ich komme mit.", schließt sich Tonks an. "Ich gucke mich ein bisschen um.", antworte ich nach kurzem Nachdenken. Wir essen noch zusammen zu Ende und trennen uns dann.
So, wohin gehe ich zu erst? Kaum habe ich mir selbst die Frage gestellt, antworte ich wie automatisch: raus! Also mache ich mich auf den Weg. Sollte doch wohl nicht so schwer sein, das Portal zu finden...
Nach kurzem herum irren, habe ich das Portal dann gefunden. Ich öffne es knarrend und schlüpfe hindurch. Dann schließe ich es wieder. Ich atme tief durch. Ich darf nicht so schnell genervt sein!
Ich mache mich auf den Weg in den Wald. Ich streife eine Weile hindurch, dann komme ich auf eine Lichtung. Ich setze mich ins Gras. Ich erspähe einen angeknabberten Baum. Sieht aus wie von einem Hirsch oder so. So etwas gibt es hier? Ich laufe hinüber und tippe zwei Mal leicht gegen die Verletzung. Wie im Zeitraffer, schließt sich die Wunde.
Mittlerweile sitze ich am Strand. Er ist von den Bäumen verborgen, sodass ich meine Ruhe habe. Ich lese. "Was machst du hier?", fragt eine Stimme hinter mir. "Das selbe könnte ich dich fragen.", antworte ich. Er setzt sich neben mich. "Ich habe einen ruhigen Platz zum lesen gesucht. Und so wie es aussieht, du auch.", stellt Lupin fest. "Gibt es eigentlich Hirsche im Wald?", wechsle ich das Thema. "Hirsche? Wie kommst du denn darauf?", fragt Lupin verwundert. "Man antwortet auf eine Frage nicht mit einer Gegenfrage!", meine ich und schaue auf die Oberfläche des Sees. Ich freue mich schon, da im Sommer rein zu springen. "So weit ich weiß gibt es keine Hirsche im Wald. Aber wie kommst du jetzt darauf?", antwortet Lupin. "Ich habe Spuren von einem Hirsch gefunden.", erzähle ich. "Du warst im Wald?", fragt Lupin, aber es hört sich an, als suche er einen Weg das Thema zu wechseln. "Ja. Wenn du mich jetzt entschuldigst, ich werde nun gehen.", verabschiede ich mich und packe mein Buch ein.
Eigentlich wollte ich ja wieder ins Schloss gehen. Doch gerade sehe ich diesen Baum. Da könnte man super drauf klettern. Wie von selbst tragen meine Füße mich in diese Richtung. Er steht auf einem kleinem Hügel. Ich lege meine Tasche ins Gras. Plötzlich bewegt sich ein Ast. Und zwar nicht nur von Wind. Es ist nämlich windstill. Der Ast bewegt sich, sodass ich mich einfach darauf setzen kann, dann bleibt er wieder wie eingefroren stehen. Ich setze mich. Der Ast hebt mich in die Höhe und schaukelt mich ein bisschen.
Plötzlich kommt jemand aus dem Wald. So wie ich das erkennen kann ist die Person groß und schlaksig. Und ich habe gerade so eine Person gesehen.... Lupin! Als er mich sieht, wie ich auf dem Ast an den Stamm angelehnt sitze, kommt er näher. "Pass auf!", ruft er schon von weitem. Ich runzle die Stirn. Warum soll ich denn aufpassen? Sobald Lupin in der Reichweite des Baumes ist, greift der Baum an. Er ist wohl nicht so gesellig...
Ich lege meine Hand an den Stamm und 'schicke' ihm eine Welle Beruhigung. Sofort zieht der Baum seine Äste zurück. Verdattert erstarrt Lupin in seiner Bewegung. "Wie machst du das?", fragt er überrascht. "Was?", frage ich zurück. "Sonst ist der Baum total angriffslustig. Und du sitzt da entspannt auf seinem Ast. Wie machst du das?", erklärt Lupin seine Frage. "Geh besser einen Schritt zurück!", warne ich. Er folgt meinem Ratschlag und tritt einen Schritt zurück. Ich nehme meine Hand von dem Stamm. Der Ast geht wieder runter und ich stehe auf.
"Und wie machst du das jetzt?", wieder holt Lupin seine Frage, als wir auf dem Weg zurück sind. "Ich weiß nicht, was du meinst.", antworte ich. "Du weißt genau, was ich meine. Tu nicht so!", entgegnet Lupin. "Ich habe keine Ahnung, was ich gemacht habe. Ich habe nichts gemacht.", antworte ich. Lupin guckt mich nur skeptisch an. "Du hast gefragt, ich habe geantwortet. Wenn dir meine Antwort nicht gefällt, dann frag das nächste mal eben nicht!", meine ich bemüht ruhig und verschwinde im Schloss.
Ich besuche noch die Bücherei, die Eulerei und gehe sonst noch ein bisschen spazieren im Schloss. So werde ich mich morgen hier bestimmt zu Recht finden. Gerade betrete ich die Große Halle, für das Abendessen. Ich setze mich an den Hufflepuff-tisch. "Und? Was geschafft?", fange ich ein Gespräch an.
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Das Mädchen Der Natur
أدب الهواةIch erzähle eine Geschichte. Eigentlich nicht eine Geschichte, sondern DIE Geschichte. Die Geschichte von Luna Mirinda Becker, laut ihr ein schrecklicher Name. Auf jeden Fall hat sie sich sehr verändert. Heute ist sie eher emotionslos und sie wahrt...