K a p i t e l | 17

371 24 2
                                    

Song:
Anchor - Novo Armor

_____

Also nahmen sie ihn mit.
Ich hatte echt gehofft, jetzt wurde alles gut und sie würden uns in Ruhe lassen. Doch wenn man Loki hieß, wurde man wohl nie in Frieden gelassen.
Ein Shield Team kam am nächsten Freitag, legte Loki Handschellen an und führte ihn ab. Er war weg. Schon wieder. Es war zum aus der Haus fahren.

Zumindest war es uns erlaubt ihn zu besuchen, da er nur für Beobachtung eingespertt war. Als fuhren Tony und ich eines Nachmittages nach New York. Loki saß im Hochsicherheitsgefängnis auf der Insel Riskers Island. Ich hatte vorher gegooglet und herausbekommen, dass es so ziemlich eines der schlimmsten Gefängnisse in der USA waren. Warum hatten sie ihn nicht wenigestens bei Shield oder so eingeperrt? Zum Glück hatte er wenigstens eine Einzelzelle, auch wenn so etwas sonst nur die Schwerverbrecher bekamen.

Als wir ankamen, wurden wir in einen Besucherbereich geführt und mussten vorher unsere Sachen, wie Schlüssel und Handy abgeben. Tony meckerte herum, weil Friday auf seinem Smartphone installiert war, und er sie immer brauchte, doch die Gefängniswärter blieben streng. Also legte Tony seufzend sein Handy in den Kasten, der gleich darauf in einen Safe hinter dem Thresen kam.

Tony musste im Besucherbereich warten, es durfte nur einer zur Zeit die Gefangenen besuchen. Und so führte mich schließlich ein muskulöser Wärter die langen Gänge hinab.
Er trug schwarze Uniform mit einem Waffengrütel. Doch an Waffen war ich mittlerweile gewöhnt.
Wäre er nicht gewesen, hätte ich mich hoffnungslos verlaufen. Die Gänge waren so verwinkelt und mit verriegelten Eisentüren versehen, dass alles gleich aussah. Es gab auch keine Schilder, die einem den Weg weisen konnten. Es war wie in einer dieser alten amerikanischen Krimiserien. Ich föstelte.
Schließlich kamen wir an einer Milchglastür zum stehen. Besuchungsraum 5 stand darauf. Ich spähte durch die Scheibe, konnte jedoch nichts erkennen.

Der Wärter nahm sein riesiges Schlüsselbund vom Gürtel und schloss unständlich die Tür auf. "Bitte sehr Miss. Klopfen Sie, wenn Sie fertig sind. Ich muss Sie allerdings enttäuschen, falls er freigelassen wird, wird er wohl nicht so schnell mit Ihnen mitkommen.
Er scheint richtig glücklich hier zu sein.", scherzte der Wärter und nickte mir zu. "Sie haben 20 Minuten."
Neben der Tür standen von innen links und rechts zwei weitere Beamten, die wohl zur Sicherheit da waren. Sie gingen auch während dem gesamten Besuch nicht weg.
Der Raum war klein und mit mehreren Stühlen und Tischen versehen, die aufgereiht nebeneinander standen. Dahinter befanden sich dicke Glasscheiben, die die Besucher  von den Gefangenen abschirmten, welche auf der anderen Seite saßen. Durch eine Gegensprechanlage konnte man sich unterhalten.

Ich lächelte, als ich Loki hinter der Scheibe sitzen sah. Er hob den Kopf und erwiderte mein Lächeln. Seine Handgelenke steckten in Fesseln und er trug einen gelben Overall. Ich hatte immer gedacht, die seien orange.
Mit den Blicken der zwei Wärter im Nacken, setzte ich mich vor die Glasscheibe und aktivierte die Gegensprechanlage.
"Hey"
"Hi"
"Wie gehst dir?"
Er zuckte mit den Schultern. "Gut", sagte er doch die dunklen Schatten unter seinen Augen sagten etwas anderes. Ich musterte ihn.
"Der Wärter hat gesagt, du seist glücklich hier."
"Das ist das was, ich ihnen weiß mache.", raunte Loki leise, damit die Wärter ihn nicht hörten. Mitfülend sah ich ihn an. Wenn diese blöde Glasscheibe nicht wäre. Ich hätte so gerne seine Hand gedrückt.
"Ist dir sehr langweilig?"
"Ich hab Bücher bekommen, es geht schon." Loki lehnte sich zurück und ich schluckte. Seit wann war reden mit ihm so merkwürdig geworden?
Wir schwiegen eine Weile, wussten nicht, was wir sagen sollten. Bis Loki plötzlich das Wort ergriff. "Das letzte mal, dass ich eingesperrt war war bei Thanos. Das hier ist nichts im Vergleich dazu. Ich bekomme sogar gutes Essen." Er grinste und mir fiel ein Stein vom Herzen. Er war immer noch derselbe.

"Weißt du schon, wann sie dich frei lassen?"
"Nein. Hast du was von Thor gehört?"
Ich wunderte mich, dass er nach seinem Bruder fragte. "Jetzt wo du es sagst, ich hab schon ne ganze Weile nichts mehr von ihm gehört. Aber ich werd mal Bruce fragen. Oder Tony, der kommt dich übrigens gleich auch noch besuchen."
"Ich weiß", sagte Loki uns warf einen Blick über meine Schulter zu den beiden Beamten. Hinter mir hörte ich deren Uniform rascheln, als sich einer bewegte.
Loki wandte seinen Blick wieder zu mir und beugte sich leicht vor. "Ich war schon oft eingesperrt, ich komm auch hier wieder raus."

Ich glaubte mich verhört zu haben. "Du kommst hier nicht raus. Was redest du da? Das ist ein Hochsicherheitsgefängnis!", zischte ich so leise wie möglich.
"Willst du etwa ausbrechen!?"

Ich wusste, dass er ausbrechen konnte, wenn er gewollt hätte. Loki schafftr das immer. Schließlich hatte er seine Magie.
"Warte einfach bis sie dich freilassen, das wird bestimmt nicht mehr lange dauern!"
Doch wir wussten beide, dass der Regierung nicht zu trauen war. Was wenn sie ihn eine noch schlimmere Strafe auferlegten als Gefangenschaft? Gab es in Amerika nicht noch die Todesstrafe?

"Was haben sie dir eigentlich vorgeworfen? Also, musst du noch virs Gericht oder so? Bist du gegen irgendwas angeklagt?"
"Ich werde für Mord beschuldigt.", sagte Loki gleichgültig, so als redete er übers Wetter.
"Was!?"
"Komm schon, als wüsstest du das nicht"
Ich schluckte. Doch eigentlich war mir das schon klar gewesen. Nur das aus seinem Mund zu hören fühlte sich irgendwie falsch an.

"Gibts sonst noch was Neues?"
Lokis Miene verfinstere sich. "Morgen kommt so eine selbsternannte Spezialistin. Ich soll ne psychologische Analyse bekommen. Ich brauch keinen Seelenklempner!"
Fast hätte ich losgeacht. Loki bekam eine Therapeutin!
"Die entscheidet darüber, ob meine Strafe gemildert wird, wenn sich herausstellt, dass ich psychisch erkrankt bin." Er schnaubte ungläubig.
Doch hielt es ehrlich gesagt für gar nicht so abwegig. Wenn rauskam, was Thanos ihm angetan hatte, würde seine Strafe bestimmt gemildert. Schließlich litt er noch heute unter Thanos, auch wenn er es gut versteckte.

"Hey es wird alles gut. Du bist hier bald wieder draußen!", ich legte meine Hand an die Scheibe. Loki tat auf der anderen Seite dasselbe und es fühlte sich fast so an, als würden wir uns wirklich berühren. Loki lächelte aufrichtig und ich trug dieses Lächeln den ganzen restlichen Tag in meinem Herzen. Auch als der Wärter plötzlich abrupt verkündete, dass meine 20 Minuten um seien.

12 Months & A Loki 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt