Kapitel 1

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Kapitel 1

Verflixt. Verflixt und zugenäht. Ich hatte absolut keinen blassen Schimmer, wie das wieder passieren, konnte.

Der Blick auf die Uhr genügte, um zu sehen, dass der Sekundenzeiger nicht auf meiner Seite war.

Es war nicht das erste Mal. Erst vor drei Wochen war ich eine ganze Stunde zu spät gekommen, aber nur weil ich meinen Wecker überhört hatte.

Heute lag es aber nicht an einer durchgefeierten Nacht, nein, sondern einfach daran, dass ich die Zeit beim Lernen ausgeblendet hatte.

Erst eine verwirrte Hazel, die gleichzeitig meine beste Freundin war, die mich gefragt hatte, wann meine Schicht beginnen würde, ließ eine kleine Pause zu. Der Blick auf meine Uhr, hatte mich in Panik versetzt und in binnen von fünfzehn Minuten hatte ich mich fertiggemacht. In solchen Fällen hätte ich meinen besten Freund Henry angerufen und gefragt, ob er mich fahren könnte, aber diese hatte selbst Dienst und konnte daher nicht. Ich spürte das Handy in meiner Hosentasche bereits surren, aber ignorierte es. Mit Sicherheit war es Henry, der mich fragte, wo ich blieb. Würde ich es jetzt herausholen, dann war die Gefahr, mehr wie zwanzig Minuten zu spät zukommen groß.

Allerdings hatten wir die Mittagszeit erreicht und die meisten Menschen, ließen es sich nicht nehmen, ihre Pause in Cafés oder ihren Lieblingsrestaurants zu verbringen, und waren nun in Massen auf der Straße gelandet. Während ich mich an der Menschenmasse, die mir entgegenkamen, vorbei drängelte, verfluchte ich mich, dass ich nicht bereits ein Auto hatte. Den Führerschein hatte ich bereits ein Jahr, allerdings reichte das Geld nicht. Die Studiengebühren übernahm ich alleine und, dass von meinem Geld welches ich im Midnight Glory verdiente. Es waren nicht viele Stunden, die ich dort arbeitete, aber dennoch war ich froh, das Gehalt dafür verwenden zu können. Mir war es unfassbar wichtig, so wenig wie möglich auf die Hilfe meiner Eltern angewiesen zu sein. Allerdings wusste ich auch, dass sie ohne mit der Wimper zu zucken, alles zahlen würden. Das Geld hatten wir. Etwas gestresst, strotzte ich dem Wind, welcher mir die Haare ins Gesicht wehte, und strich sie wieder hinter das Ohr. Als ich um eine Ecke bog, die in die Straße des Midnight Glory führte, stolperte ich beinahe über meine eigenen Füße, konnte mich aber noch fangen, ehe ich auf die Nase segelte. Denn das fehlte mir jetzt definitiv noch. Flink huschte ich in den Innenhof, der durch eine versteckte Tür führte, die mich auch zum Hintereingang brachte.

Wenn ich direkt durch den Vordereingang ging, würde mir Francis einen ewig langen Vortrag halten, aber so, wie ich ihn kannte, würde dieser eh bemerkt haben, dass ich nur zwanzig Minuten zu spät war. Ich kramte von einem Fuß auf den anderen tretend, meinen Schlüssel hervor und schloss die Hintertür auf und ließ sie leise ins Schloss klicken, als ich über die Türschwelle ins warme getreten war. Wir hatten Anfang Oktober und momentan gab es unzählige Stürme und der Regen, kündigte sich gefühlt, jeden zweiten Tag aufs Neue an. Für Ende Oktober war es auch schon unfassbar kalt und windig, was man definitiv an meinen verwuschelten Haaren sehen konnte. Schwer atmend, schloss ich flink meinen Spind auf und warf meine Tasche achtlos hinein. Ich wechselte meine Straßenschuhe gegen Sportschuhe und mein Oberteil, gegen ein Club-Shirt. Dort war hinten auf dem Rücken Boxhandschuhe abgebildet sowie der Name. Ehe ich mich dem Löwen zum Mittag vorwarf, sah ich kurz in den Spiegel und ließ nur vereinzelte Strähnen ins Gesicht fallen, ehe ich die restlichen in einen Zopf band, auch wenn sie leicht tropften. Kurz bevor ich den Raum voller Boxer und Trainer betreten konnte, atmete ich einmal tief ein und aus, damit sich meine Atmung beruhigen konnte. Denn durch das Rennen pfiff ich aus dem letzten Loch und es viel mir nur schwer mich immer zu beruhigen. Meine Konditionen waren definitiv im Eimer. Ein letzter befreiender Atemzug und ich öffnete die Tür zum Trainingsraum, wo Platz für ein großer Boxring Platz war so wie einige Boxsäcke, die mit Stahlseilen an der Decke festgemacht worden waren. Natürlich hatten wir auch zwei kleinere Boxringe, allerdings in einem separaten Raum, die genutzt wurden, wenn es auf wichtige Wettkämpfe zuging. Denn das Midnight Glory, hatte sich in den letzten Jahren als Wettbewerbsstreiter mit groß geworden. Als ich hinter den Tresen schlich, den ich von den Umkleiden unbemerkt erreichen konnte, erhaschte ich einen kurzen Blick auf meinen besten Freund, der mich natürlich bemerkte und kurz eine Augenbraue hob. Ich hob kurz einen Mundwinkel doch sein Blick ging gleich wieder zu seinem Onkel, der gerade den Raum betrat. Wenn Henry im Club war, war es beinahe unmöglich, unbemerkt irgendwo anzukommen. Henry Reynolds. Mein bester Freund seitdem Sandkasten, kannte mich manchmal sogar besser als ich mich selbst, was mir ganz oft Angst eingejagt hatte. Er ahnte meistens schon, dass es mir schlecht ging, bevor ich es überhaupt wusste.

Secrets Collide [ coming soon ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt