I begged you to stay

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Was wohl die schlimmste Angst eines Menschen ist?

Jemanden zu verlieren, den man liebt? Verbale Schmerzen zu erleiden? Körperliche Schmerzen?

Woher weiß man, ob es zu spät ist?

Diese Frage stelle ich mir schon seit einer langen Zeit. Jeden Morgen wenn ich aufstand, schoss sie mir gleich in den Kopf.

Abends, beim Versuch einzuschlafen, kamen die Gefühle wieder hoch.

Ich rollte mich auf die Seite, zog meine Knie eng an mich und ließ meinen Tränen freien Lauf. Eine Zeit lang verlief es so, bis die Müdigkeit mich einholte und mich in den Schlaf riss.

Jeden darauffolgenden Tag weckte mich die Laute Stimme meines Vaters. Er schrie nach mir, war beleidigt, da ich ihm kein Frühstück gemacht habe.

Dabei war es erst Vier Uhr Morgens. Er kam gerade erst betrunken nach Hause. Weckte mich von meinem kurzen Nickerchen und brachte das ganze Haus zum Beben.

Er schrie so laut, dass die Nachbarn davon wach wurden.

Er schlug so hart auf mich ein, bis ich blutete und blaue Flecken auf meiner Haut entstanden.

Zum Schluss sperrte er mich in meinem Zimmer ein und ließ mich nicht mehr heraus.

Mein Leben war also die reinste Hölle.

Wenigstens hatte ich meine Freunde.

Sie wussten nichts von meinem Leben. Ich konnte beruhigt sein, da mich niemand auf mein Privatleben ansprach. Sie interessierten sich nicht wirklich für mich.

Sie kannten mich nicht als den kleinen zerbrechlichen Jungen, der sich nur wünscht, von dieser Erde zu verschwinden.

Sie kannten mich nur als ihren jüngeren Freund, an dem sie eigentlich kein Interesse hatten.

Yang Jeongin.

I begged you to stay || Hyunin ||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt