Alltag (6. Kapitel)

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9 Slytherins waren in den Achtelfinalen und wurden gemeinsam mit Hermine, Ginny Ron und Harry Potter, Luna, einem anderen Ravenclaw und einem Hufflepuff dem höchsten Niveau zugeteilt. Snape würde sie so streng unterrichten, wie noch nie eine andere Klasse zuvor. Wahrscheinlich werden alle durchfliegen, aber das war nicht sein Problem. Er würde wohl noch mehr rote Tinte brauchen und schrieb diese bereits vorsorglich auf die Einkaufsliste.

Griesgrämig wie eh und je trat er seinen Schülern gegenüber. Wieso sollte er seinen Stil auch ändern? Weil er Kriegsheld war und nicht mehr zwei Herren diente? Weil er eine zweite Chance erhalten hatte? Nein, seine Rolle passte zu ihm. Er war ja auch immer irgendwie so gewesen. Zumindest äusserlich. Nur eins würde ändern. Er würde, nein musste Hermine endlich beachten.

Doch Hermine meldete sich nicht mehr. Sie schien sich unsichtbar zu machen, als hätte sie einen Ignorierzauber über sich. Neuerdings rief er sie von sich aus auf, wenn niemand die Antwort wusste und sie beantwortet die Fragen fast schüchtern. Seinen Anweisungen folgt sie neu kommentarlos. Lag ihr unübliches Verhalten am vergangenen Krieg oder doch eher an ihm? Als sich auch nach zwei Wochen nichts änderte fragte er Minerva, wie sich Hermine ihr gegenüber verhielt. Skeptisch musterte die Hauslehrerin Gryffindors den Schulleiter. Dieser hatte sich noch nie um das Wohlbefinden ihrer Lieblinge geschert. Sie würde den Schulleiter besser im Auge behalten.

Der Schulleiter schien Hermine auch ausserhalb der Unterricht auf Schritte und Tritt zu folgen. Dies fiel nicht nur der Hauslehrerin Gryffindors auf. Hermine fragte sich langsam, ob sie paranoid wurde. Immer wieder tauchte Snape in der Bibliothek hinter ihr auf, kreuzte sie in den Gängen und blickte sie finster an. War das Zufall oder vermutete er etwas? Sie war verunsichert. Wie gerne hätte sie mit einem Legemens in seinen Kopf geschaut. Der Zauber war Gott sei Danke verboten. Sie hätte sich mit diesem Angriff nur erst recht seine Aufmerksamkeit geholt.

Auch Harry versuchte Hermine alleine abzufangen. Sie wusste, was er wollte und wich aus. Snape war dies nicht entgangen. So stand er, als Harry Hermine in ein leeres Klassenzimmer zog an der Türe und belauschte ihr Gespräch.
„Hermine bitte, wenn du nicht mit mir darüber reden willst, bitte rede mindestens mit ihm." „Harry, versteh doch, ich kann nicht!" „ Hermine! Er ist verzweifelt, er liebt dich und weiss nicht was schief gelaufen ist. In der Nacht der Schlacht hast du ihn geküsst.... Hermine. Bitte, ich sehe deine Blicke. Du liebst ihn immer noch. Wieso wirfst du das weg? Jetzt wo er dir gehört? Du bist ihm so lange hinter gelaufen...." „ Harry... es geht nicht. Ron will sich magisch binden. Er braucht Kinder und eine Hausfrau." „Hermine, du willst doch später auch eine Familie. Wo ist das Problem?! Ich verstehe, dass dir das Angst macht, aber Ron lässt dich bestimmt erst noch studieren" „Harry, Harry.... ich kann mich nicht an Ron binden - an niemanden, verstehst du das nicht? Ron wird mit einer anderen Frau glücklich werden. Aber nicht mit mir. Unsere Beziehung hat keine Zukunft." „Hermine, wieso sagst du das? Stehst du unter einem Fluch? Bitte lass dir helfen! Von irgendjemandem. Meinetwegen sogar von Snape."

Hermine blieb stumm. Als Harry erneut zum Sprechen ansetzte, schnarrte eine Stimme: „Mister Potter! Miss Granger, die Sperrstunde beginnt in fünf Minuten. Potter, sie gehen in ihren Turm. Miss Granger, folgen Sie mir."

Er führte sie in sein Büro und zeigte auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch. Sie nahm Platz und wartete, bis der Schulleiter begann. „Miss Granger, werden sie von Potter bedrängt?" Er kannte ihre Antwort bereits, nur brauchte er einen Grund sie auszufragen. „Was?! Nein" meinte eine perplexe Hermine. Wieso klang Snape plötzlich fürsorglich? „Kann ich dann bitte gehen Herr Professor?" „Nein. Sind Sie sicher, dass alles in Ordnung ist? Erzählen Sie mir was Potter von ihnen wollte?" letzteres klang wie eine Frage, war aber eigentlich ein Befehl. Hermine musste antworten. „Über mein Beziehung zu Ron reden" Snape hätte mit deutlich mehr Widerstand gerechnet. Wieso sagte sie dies so offen? Er zog eine Augenbraue hoch. „Was ist mit ihrer Beziehung zu Mister Weasley?" fragte er, auch wenn ihn dies nicht sonderlich interessierte. „Herr Professor, bei allem Respekt, dies geht Sie wirklich nichts an! - Wenn Sie mich entschuldigen würden." Sie stand auf und wollte gerade den Raum, als er sie zurück rief. „Sagen Sie mir, was die Rune an ihrem Hals bedeutet." Hermine erstarrte. Hätte sie eben diese Rune nicht gezwungen, hätte sie nicht so schnell antworten können. „Sie bedeutet Hingabe, Sir". Bevor Snape noch etwas sagen konnte, rannte Hermine weg.

Hingabe?! Severus drehte sich in seinem Bett. Hingabe? Das machte doch keinen Sinn, oder? Snape war bestimmt kein Flubberwurm und zählte 1 und 1 zusammen: Ausser, wenn sie den Preis für sein zweites Leben bereits zahlte. Leben gegen Leben. Hatte sie in dieser Nacht jemand geopfert. Vielleicht einen anderen Todesser. Würde Hermine so etwas tun? Falls ja, weswegen für ihn? Hing ihr unübliches Verhalten mit dem Fluch zusammen? Trafen sie ebenfalls Nebenwirkungen? Offenbar musste sie seine Befehle befolgen. War das Teil des Fluchs? Oder spielte sie das nur? Er würde es morgen im Unterricht testen.

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