Ein gefährliches Spiel?

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Da saß ich nun ihm gegenüber und nippte an meinem Milchkaffee. Er saß nach hinten gelehnt, seine Beine überkreuzt und guckte mich an. Da war kein Lächeln auf seinem Gesicht, dennoch sah er nicht unfreundlich aus. Wie er da saß, elegant und einfach typisch Geschäftsmann. Während ich wie ein kleines Kind zusammen gesunken auf dem Tisch starrte und zwischendurch noch checkte ob er mich immer noch anstarrte. „Ich bin übrigens Alecander Mikaelson.“ Unterbrach er die Stille. Ich schaute wieder auf und streckte meine Hand lächelnd aus. „Blair Dawn.“ Er drückte mein Hand und ich erkannte den immensen Unterschied. Meine zierliche kleine Hand drohte in seiner zu verschwinden. Sie waren dennoch angenehm und unglaublich männlich. Wenn ich was richtig erotisch fand, dann männliche Hände und breite Schultern. Und die besaß er auf jeden fall!

„Ein schöner Name.“ Sagte er. Ich errötete wieder einmal und nickte lächelnd. „Mein Vater gab ihn mir.“ Ich merkte, dass wir immer noch Händchen hielten und entzog mich ihm sofort. Er schaute mich fragend an. Kein Wunder. Ich reagierte immer so, ich könnte mich verfluchen. „Entschuldigung…“ Flüsterte ich.

„Nein, schon gut.“, er grinste schief. „Schöne Rosen haben Sie.“ Er zeigte auf den Strauß der auf meinem Schoß lag. Ich nickte. „Rosen stehen für die ewige Liebe… deswegen liebe ich sie auch so sehr.“ Es klang zwar kindisch, aber ich liebte solche romantischen Sachen. „Sie sind wunderschön, wenn Sie lächeln.“ Ich wurde knallrot. Wenn das mal nichts neues war… „Ehm… danke…“ Ich nahm meinen Milchkaffee und aß die Sahne. Ich aß sie immer als erstes. Doch ich fühlte mich unwohl, denn der Blick von Alecander lag ununterbrochen auf mir und es fühlte sich auf einer Art und Weise pervers an, dass er mich beobachtete wie ich die Sahne aß.

Ich schaute ihn mit großen Augen an und er lächelte schwach. Es kam mir so vor, als wurden seine stahlblauen Augen um eine Nuance dunkler. Plötzlich vibrierte mein Handy. Eine SMS von meine Bruder.

Wo zum Teufel bist du, Blair?
Ich warte schon seit einer halbe Stunde!
Mach das du sofort her kommst oder du bekommst Ärger!

Oh Nik…. Ich stellte meine Tasse ab und stand auf. „Es tut mir leid, aber ich muss dringend gehen…“ Versuchte ich ihm hastig zu erklären. Als ich gerade gehen wollte, spürte ich seine starke Hand die mich am Arm festhielt. „Geh nicht.“ Es war keine Bitte, sondern eine Forderung. „J-jemand wartet auf mich… Aber ich verspreche dir, dass wir uns wieder sehen!“ Lächelte ich und schob seine Hand sachte weg. Er nahm einen Zettel und ein Stift aus seiner Jackentasche heraus und kritzelte hastig etwas drauf. „Hier. Ich sehe dich morgen, Blair. Zumindest hoffe ich das…“ Er klang etwas enttäuscht, nicht klar ob ich gelogen hatte um so schnell wie möglich abzuhauen. Doch keineswegs. Ich mochte ihn. Sehr sogar. Aus der Situation heraus küsste ihn leicht auf die Wange. Es war ein kleiner unschuldiger Kuss, nichts besonderes. Aber genug, dass es ihn erstaunen ließ. „Bis morgen.“ Hauchte ich. Und rannte weg.

Zuhause angekommen sah ich schon Nik ungeduldig auf mich warten. „Nik… sorry ich hab es wirklich vergessen!“ Versuchte ich mich zu entschuldigen. Mein Atem ging immer noch ungleich, schließlich bin ich hier her gerannt!

„Sei froh, dass ich dir überhaupt beim Umzug helfe!“ Meckerte er sogleich los. Ich lehnte mich an ihn und umklammerte seinen Arm. „Sorrysorrysorrysorry!“ Er legte seine Hand auf meinem Haaransatz und wühlte durch meine Haare. Verärgert schubste ich ihn und schaute ihn böse an. Nikolai war groß und ziemlich gut gebaut. Kein Wunder, wenn er jeden Tag trainieren ging. Aber dies machte er nicht nur aus privaten Gründen. Als Polizist im Außendienst musste er sich fit halten.

„Nik du hast meine Frisur zerstört!“ Seine Antwort war nur ein schiefes Grinsen. Zusammen gingen wir in meine neue Wohnung und packten die Umzugskartons aus. Es dauerte den ganzen Tag bis wir endlich fertig waren. Erschöpft setzten wir uns auf die große beige Couch und schauten fern. Meine Beine lagen auf den Schoß von Nik während er mit seinem Handy beschäftigt war. Unsere Beziehung war sehr gut. Vor allem nach dem unsere Mutter uns verlassen hatte. Ein Drogenjunkie die nichts besseres zutun hatte, als uns zu schlagen und meinen Vater zu betrügen.

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