„Und du?“ Caroline steht fragend im Türrahmen, am Sprung zur Küche. „Dann nehme ich auch eine Tasse grünen Tee.“ Bonnie steht am anderen Ende von Carolines Zimmer und sieht sich ein altes eingerahmtes Bild der drei Freundinnen aus der zweiten Klasse an, das auf der Kommode steht. Wie die Zeit vergangen war… es kommt ihr so vor, als hätte ihre Grams erst gestern angetrunken von der Hexenlinie der Bennet-Hexen erzählt und dass Bonnie auch die Kräfte der Natur in sich vereint tragen würde. Sie hatte ihre Großmutter angeschaut und zu kichern begonnen, woraufhin diese miteinstimmte. Beide hatte gelacht, bis ihnen die Augen getränt hatten. Obwohl Bonnie diese Märchen von klein auf immer zu hören bekommen hatte, fand sie sie trotzdem immer wieder witzig. Bis sie bemerkt hatte, dass irgendetwas mit ihr nicht stimmte, dass sie anders war, als ihre Freunde. Nun, wo sie wusste, dass es wirklich Magie gibt und sie eine Hexe ist, fühlte sie sich der Natur umso verbundener. Ihre Kräfte konnte sie soweit wirklich gut kontrollieren und ihren Freunden immer wieder aus der Klemme helfen.
Auf dem Foto sah man eine etwas verschreckte Caroline, die sich hinter ihr und Elena versteckte, im Hintergrund der weitläufige Schulgarten. Das Bild war aufgenommen worden, nachdem die Mädchen beim Versteck spielen einen großen Ameisenbau entdeckt hatten. Als Caroline zu kreischen begann, war sie natürlich sofort aufgeflogen und Bonnie mit ihr, die sich hinter einer Bergkuppe, wenige Meter von ihr befand. Als Elena sich beschweren wollte, dass die anderen beiden die wohl schlechtesten Versteckspieler der Welt waren, wurden alle Drei von ihrer Klassenlehrerin Mrs. Fell überrascht, die ein paar Fotos für den Jahresbericht machen wollte. So war dieses Bild entstanden, und der Gedanke an ihre Grundschulzeit zauberte der Hexe ein Lächeln ins Gesicht.
„Alles klar, bin gleich wieder da. Sucht ihr derweil ein paar schöne Nagellack Töne aus!“
Schon war Caroline im Flur verschwunden. Heute war mal wieder einer von Caroline’s Mädelsabenden, an denen für gewöhnlich bei manchen mit mehr, bei anderen mit etwas weniger Enthusiasmus die Nägel lackiert und eine Gesichtsmaske aufgetragen wurden.
Popcorn, Studentenfutter und einen Teller voll mit Fruchtspießen hatte Caroline bereits vorbereitet, als sie von der Schule nach Hause gekommen war und nun stand alles auf ihrem Nachttisch bereit. Das Popcorn roch herrlich nach Karamell und Elena hatte bereits damit begonnen, sich daran zu bedienen – ohne Erlaubnis der alles bis ins kleinste Detail planenden Caroline, denn die Snacks waren für später bestimmt, wenn sie sich zum gefühlt hundertsten Mal „Mean Girls“ anschauen wollten.„Wo bewahrt Care nochmal ihren Nagellack auf? Hier stehen nur ein paar Fläschchen“, fragte Bonnie, ihren Blick auf Carolines Kommode gerichtet hatte. „Ich meine, das ist ja wohl nicht all der Nagellack, den Caroline Forbes besitzt, oder?“, ergänzte sie kichernd. „Der Rest ist vermutlich im Museum!“, gab Elena mit vollem Mund zurück.
„Euch ist schon klar, dass ich euch noch hören kann, oder?-“, kam es auf einmal vom unteren Ende der Treppe zurück. „ -neue Vampir-Vorzüge und so.“„Sorry Care, war nur witzig gemeint. Im Gegensatz zu uns hast du eben nun mal eine ziemlich große Sammlung an Nagellack.“Elena stand vom Bett auf, um Bonnie suchen zu helfen. „Also wenn ich mich nicht irre, sind die in einer Kiste in ihrem Kleiderschrank. Ich schau mal nach.“
Bonnie durchsuchte gerade vergeblich eine Schublade der Kommode nach der anderen, welche allem Anschein nach nur Unterwäsche und Schlafanzüge beherbergten.
„Gefunden!“, verkündete Elena vergnügt, als sie eine lila-weiß-geblümte Pappkiste aus Carolines Schrank hievte. Gerade wollte sie die Schranktüren schließen, als ein Haufen Papier, lieblos zwischen Carolines sorgfältig gefaltete Oberteile gepackt, ihren Blick kreuzte. Verwundert über Carolines Unordnung, beschloss sie einen Blick darauf zu werfen. Hätte Caroline etwas dagegen gehabt, dass jemand ihre Unterlagen – vermutlich schlecht benotete Klassenarbeiten - fand, hätte sie wohl kaum die Anderen nach ihrem Nagellack-Karton suchen lassen. Elena stellte die Kiste am Boden ab und zog den Stapel Papier wischen den Kleidungsstücken hindurch.Bonnie, die sich gerade eine Handvoll Popcorn in den Mund geschoben hatte und zum Fenster rausblickte, wurde nun durch ein Zischen Elenas aus ihren Gedanken gerissen. Als sie sich umdrehte, verstand sie sofort, was Elenas Aufregung ausgelöst hatte. Mit weit aufgerissenen Augen formte Elena den Satz „Oh mein Gott“, bedacht darauf, keine Ton von sich zu geben. „Das sind ja-“ Bonnie konnte sich kaum beherrschen, zu flüstern. Elena begann eifrig zu nicken und flüsterte: „Was machen wir denn jetzt? Wir sind schreckliche Freundinnen!“ Ihr Gesichtsausdruck wurde schlagartig todernst. „Nun-“ Bonnie rang nach Worten. „Wir sollten sie zur Rede stellen“ flüsterte sie zurück. Sie nahm der völlig perplexen Elena den Stapel aus der Hand und stopfte ihn schnell zurück zwischen Carolines Klamotten. Gerade als sie die Schranktüren geschlossen hatte, nickte Elena mit ihrem Kopf in Richtung Bett, die Augen geweitet. „-also nehme ich doch diesen weinroten!“ sagte Elena betont laut zu Bonnie. Diese verstand nicht auf Anhieb, was los war, aber als Elena in Richtung Tür nickte, fügte Bonnie: „ich diesen lilanen hier!“, hinzu.
In diesem Moment geht die Tür schwungvoll auf und Caroline betritt sichtlich guter Laune das Zimmer. „Also ich hab noch Zucker und frisch gepressten Zitronensaft dabei, falls wer will“, verkündet sie fröhlich, als sie die Zimmertür mit ihrer Seite schließt, ein Tablett in den Händen.
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Mystic Love
FanficCaroline merkt, dass sie nicht länger gegen ihre Zuneigung für Klaus ankämpfen kann und auch Elena hat Glück in ihrer Beziehung mit Damon. Alaric beschließt, dauerhaft zu Elena und Jeremy zu ziehen und Jeremy will sich nach seiner Trennung von Bonni...