Kapitel 37

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,,Du bist wunderschön Lou"

Mit großen Augen schaute ich Harry an.
Er hat mir gerade ein Konpliment gemacht.

,,Danke",sagte ich ehrlich und er schenkte mir ein schüchternes Lächeln.

Harry und ich lösten uns von einander
und legten uns nebeneinander ins Bett.

Wir lagen ziemlich nah aneinander,fast sogar schon Kopf an Kopf.
Aber wir schauten uns nur für eine Weile an und musterten das Gesicht des jeweils Anderen.

,,Darf ich dich was fragen,Louis?",fragte mich Harry.

,,Klar".

,,Wieso hast du so Angat vor Gewitter?",fragte er und sah mich sanft an.

Ich atmete kurz aus.

,,Ich war noch sehr jung.Ich hab draußen im Garten Fußball gespielt,zwar tanze ich lieber,aber Fußball macht mir auch Spaß.
Es ist ein Gewitter aufgebrochen und es fing langsam an zu regnen.
Früher liebte ich regen,besonders wenn es Sommerregen war.Denn dann hatte ich mich immer hingelegt auf den Boden und ließ die Regentropfen auf mich rieseln.
An dem Tag war nur mein Dad daheim und er hatte mich reingerufen.
Naja aber so dumn wie ich bin,habe ich nicht auf ihn gehört und spielte weiter im Regen Fußball.",erzählte ich und machte eine kurze Pause.

,,Aufjedenfall wurde der Regen immer stärker und es brach ein starkes Gewitter aus.Ich machte mich schnell auf den Weg nachdrinnen,aber die Haustür war abgeschlossen.
Ich war mir zu 100% sicher,dass ich die Tür nicht abgeschlossen hatte und mein Vater sie abgeschlossen hat.
Mehrmals hämmerte ich an die Tür,aber es machte keiner auf.Irgendwann ging das Licht im Haus aus und ich war mir sicher,mein Dad war schlafen gegangen.Das Gewitter wurde immer stärker,bei jedem donnern oder hellen Licht,was aufleuchtete,zuckte ich zusammen.
Es wurde kälter und ich legte mich vor die Hautür und versuchte draußen,in der Kälte während eines Gewitters zu schlafen.",sagte ich dann und sah in Harry's fassungslosen Gesichtsausdruck.

,,Oh mein Gott Louis,es tut mir so leid",sagte er und nahm meine Hand in seine.

Ich lächelte kurz,als ich hinab schaute auf unseren verflochteten Händen.

Aber wurde wieder ernst und erzählte weiter.

,,Am nächsten Morgen wachte ich auf,als meine Mutter mich mit Tränen in den Augen rüttelte.
Sie stand komplett unter Schock,denn ich war komplett blass und mein Körper war unterkühlt.
Als ich ihr dann auch erzählte was passiert war,fingen sie an sich mit meinem Dad zu streiten und er redete es ihr auch nicht aus.
Er gab zu,dass er das für extra gemacht hat,da er mich nie wollte und ich doch ein Fehler war.
Nachden Worten verließ er mit gepackten Taschen das Haus und verließ so mich und meine Familie.
Lottie und Felècitè waren an dem Tag bei einer Freundin und waren natürlich geschockt,als sie erfuhren das unser Dad uns verlassen hatte.
Wegen mir..",am Ende wurde ich leiser und sah an Harry vorbei.

Harry ließ meine Hand los und strich mir behutsam über die Wangen.

,,Es ist nicht deine Schuld Louis,okay?
Dein Vater war eindeutig nicht der Vater,den du verdient hast.
Das was er abgezogen hat,ist absolut erbärmlich und unvernünftig.
Du hast jemand bessers verdient",sagte er sanft und sah mir ohne Unterbrechung in die Augen.

Er rückte ein Stück näher und schlang seine Arme um mich.Mein Kopf war auf seiner Brust und ich konnte seinen Herzschlag hören.

Aufeinmal spürte ich wie er mir sanft einen Kuss auf den Kopf gab und mich näher an sich heran drückte.Sofort wurde mein Körper mit Wärme quasie durchflutet und ich fühlte mich hemmungslos.

Wir blieben ein paar Minuten einfach so liegen,bis ich dann das Wort ergriff.

,,Harry?",fragte ich leise.

,,Mhh?".

,,Kann ich dich auch was fragen?",fragte ich nach.

,,Klar,alles",sagte er und strich mir langsam über den Rücken.

Ich rapelte mich auf um ihn anzusehen.

,,Wieso arbeitest du in den Sportladen?
Ich meine das nicht böse,es ist einfach naja sagen wir mal untypisch,während dem Studium noch zu arbeiten.",fragte ich nach.

Harry sah mich an und dann kurz ins Zimmer.

,,Ich mache das für meine Mum",sagte er leise.

,,Wieso für deine Mum?",fragt ich.

,,Ich will sie stolz machen weißt du?
Ich war bis Ende des 2 Semester nicht grad der beste Sohn.Ich hab nichts gemacht daheim,hab mich ein scheiß um das Geld bei uns gekümmert und ließ mich so richtig los.Hab Leuten weh getan,auch Personen denen ich nie weh tun wollte.Hab Leute behandelt wie ein Stück dreck.
So wollte ich nie so sein weißt du?",sagte er und schaute im Zimmer herum.

Im ersten Augenblick wusste ich nicht was ich sagen soll.Er sieht es ein wie scheiße er zu mir bzw. auch anderen war.

,,Ich glaube sie ist trotzdem stolz auf dich,Harry.Vorhin als ich euch in der Küche dort stehen gesehen hab,konnte ich nur lächeln.Ihr standet dort so bedinungslos und liebevoll bei einander und ich bin mir sicher sie ist trotz alldem stolz auf dich",sagte ich lächelnd.

,,Das hab ich wohl meinem Stiefvater zu verdanken",sagte Harry verträumt.

,,Wieso?".

,,Er hat zu mir mal das Gespräch gesucht und hat mir schließlich erklärt,dass er weiß das ich das alles tue um nicht verletzt zu werden.
Dieses Abstoßen,Menschen verletzten,dass ich das alles mache um mich selbst zu schützen.
Aber das irgendwann jemand diese Masche erkennt,die ich hier vorspiele.
Er meinte,er würde mir gerne dabei helfen.Mir helfen meine Leben wert zu schätze,meine Mitmenschen wert zu schätzen.
Ich stritt das aber bloss ab und machte da weiter wo ich aufgehört habe.",Harry machte eine kurze Pause.

,,Nach dem Tod vom meinem Stiefvater,war ich am Boden zerstört.Du musst wissen ich hab das am letzten Tag vor den Semesterferien nach der Schule erfahren,dass mein Vater einfach so an einem Herzinfakt starb.Der Tod von ihm hat mir die Augen geöffnet,es ist noch nicht so lange her und der Schmerz sitzt noch tief.
Aber ich will mich ändern,für mich und auch für ihn.Denn er hat die Dinge gesehen,die ich nicht gesehen habe und ich will das schaffen.",sagte Harry und sah mir tief in die Augen.

"Ich will ein besserer Mensch werden."





𝐃𝐚𝐧𝐜𝐞 𝐰𝐢𝐭𝐡 𝐦𝐞Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt