Kapitel 2 - Ich habe keine Wahl, Baby

12 1 0
                                    


Sie sah ihn besorgt an. „Komm schon, wir gehen.", versuchte Emilia ihn zu überzeugen. Damon blieb stur, weiterhin schüttelte er seinen Kopf. Seine schwarzen Haare rochen nach Alkohol. „Alter, du bist schlimmer als n Baby", sagte sie, stand auf und packte ihn am Arm. Provokant stolzierte sie aus der Kneipe. Damon versuchte sich gar nicht erst zu wehren, er gab nach. Laut seufzte er. „Komm schon, du riesen Baby.", mahnte sie. Er schien dies jedoch nicht wahr nehmen zu wollen. Ein paar Minuten später, es war circa eine halbe Stunde vergangen. Sie schloss die Tür zu ihrer Wohnung auf. Es klackte und die weiße Tür sprang auf. Es sah normal aus, alles schien ruhig. „Ladies first", sie schubste ihn rein und lachte. Auch Damon schien dies zu gefallen, da auch er lachte. Erneut schien er normal, Emilia wusste jedoch nicht, ob dies Fassade war. Sie gingen, durch den langen Gang, der im Endeffekt doch nicht so lang war, in ihr Schlafzimmer. Emilia legte sich in ihr Bett. Damon tat ihr gleich. Sie lagen so dicht nebeneinander, und sahen sich doch nicht an. Es war irgendwie komisch, und doch so normal. Beide schwiegen den anderen an. Kein Gesprächsstoff war mehr vorhanden. Emilia schlief langsam ein, Damon blieb jedoch wach. Der Alkohol setzte ihm ordentlich zu. Er dachte daran, als er Enzo, genauer gesagt Lorenzo, St. John im Feuer verbrennen lassen hatte. Er erinnerte sich an die zahllosen Schreie. Damals hatte er seine Menschlichkeit abgeschaltet, er floh aus Augustine, einer Art Folteranstalt. Damals hatte er es durch Manipulation geschafft. Dies kostete jedoch das ein oder andere Opfer. Enzo war Damons erstes Opfer, damals waren sie Freunde gewesen, beste Freunde. Damon hatte Enzo in einem Eisenkraut getränkten Käfig verbrennen lassen, nachdem er versehentlich einen Kerzen Ständer umgeworfen hatte. Der Name des zweiten Opfers war Maggie. Enzo war damals in sie verliebt, jetzt war er jedoch mit Lorena glücklich. Damon hatte, nach dem er seine Menschlichkeit abgeschaltet hatte, einen unstillbaren Blutdurst. Deswegen trank er das ganze Blut aus Maggies Körper, bis ihr irgendwann der Kopf abfiel. Zurück zu Damon. Er lag still. Er machte keine Bewegung, kein einzelnes Lebenszeichen war zu erkennen. Emilia schlief friedlich, behutsam legte sie ihren Kopf auf Damons Brust. Dies schien ihn nicht zu stören. Der Bad Boy schien Emilia zu mögen, auch wenn es vorerst nur auf die freundschaftliche Art war. Damon wusste jedoch, dass Emilia anders für ihn empfand. Es schien ihn jedoch nicht wirklich zu kümmern, wer wusste schon was irgendwann aus ihnen werden sollte? Starr richtete sich sein Blick gegen die offenbar frisch gestrichene Decke. Der stechende Geruch von Lackfarbe stieg ihm in die Nase. Er war den Geruch nicht gewohnt, akzeptierte es jedoch. Er dachte über seine Zukunft nach, eine Zukunft die er nie haben würde. Er dachte auch über Emilia nach, und ob sie jemals eine Zukunft haben würden. In welcher Zukunft waren sie nicht zusammen? In einer schlechten. Was die Zukunft bringen würde, war nicht bekannt – Woher hätte man es auch wissen sollen? Plötzlich fiel im auf, dass sich etwas schleimartiges seinen Weg durch seine Kleidung bohrte. Er blickte auf. Da war es. Sabber. Er wollte seufzen, entschied sich doch dagegen. Er wollte sie nicht aufwecken, sie sah gerade jetzt so friedlich aus. Wie ein Engel. Damon dachte weiter an Enzo und wie er ihn verletzt hatte. Es tat ihm leid, er wollte sich entschuldigen – Jedoch war es mitten in der Nacht. Gegenüber Emilia schien er extremst emotional. Er versuchte sich langsam aufzurichten. Eine lange Nacht wartete auf ihn, Emilia wollte ihn jedoch nicht gehen lassen. Sie hatte seinen Ärmel gepackt und wollte ihn zurückziehen. Damon schien andere Pläne zu haben. Behutsam nahm er ihre Hand, löste sie von seinem T-Shirt und ging zur Tür. Emilia murmelte etwas im Schlaf, es klang wie „Bitte geh nicht". „Ich habe keine Wahl, Baby.", flüsterte er, ging raus und schloss die Tür.

how could a heart like yours ever love a heart like mine?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt