Kapitel 1 - Die einzige Person, auf die ich zählen kann, bin ich.

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Da saß sie, allein. Jamie's Worte klangen immer noch in ihrem Kopf. „Du? Ich? Das geht nicht mehr.", das war was er sagte. Jamie war ihr Freund gewesen, nicht ihr bester Freund, sondern ihr fester Freund. Ex Freund. Er hatte die Beziehung vor circa zwei Stunden beendet, das hätte sie allerdings auch machen können. Jamie war Alkohol süchtig, welches offensichtlich auf sie abgefärbt hatte. Sie starrte in ihr Bourbon Glas. „Den Sinn vom' Leben hast du wohl auch noch nicht gefunden, huh?". Eine tiefe, männliche Stimme war das. „Hm?". Deprimiert blicktest du auf. Der fremde setzte sich. „Damon.", er streckte ihr die Hand entgegen. „Emilia". Die junge Frau schüttelte seine warme Hand. Es war kein schwitziges warm, eher angenehm. „Hast wohl auch ne' harte Zeit, wa?". Stille. Für circa eine halbe Minute war Stille.. Niemand sagte etwas. Weder sie, noch er. Damon brach die Stille mit einem über-lautem Niesen. „Gesundheit", lachte Emilia. Er sah sie an, als ob er auf Drogen wäre. Seine Augen waren gerötet, komisch gerötet. Alles was man von dem Auge sehen konnte war rot. „Bist du okay?", hakte sie nach. „Leichtsinnig so nen' wie mich so was zu fragen", antwortete der dunkelhaarige Mann. „Wieso das?". Sie schien neugierig. „Noch einen?". Es sah so aus als ob er das Thema nicht schnell genug wechseln konnte. Hatte er Geheimnisse? Sie wusste es nicht, Emilia kannte ihn nicht mal wirklich. Wieso schien es aber so, als würde es die Blondine interessieren? „Klar", antwortete diese knapp und machte ein Lächeln, das so erstaunlich echt wirkte, als wäre es dies auch. Emilia wusste das Damon etwas zu verbergen hatte, ließ sich jedoch auf die Einladung ein. „Weeeee- und noch einen!". Das war zwei Stunden später. Da hingen die beiden, über ihren Flaschen, es waren nicht mehr Gläser. Die zwei Intelligenz Bestien hatten zu Flaschen gewechselt, da laut ihrer Aussage nicht genug in die Gläser passte. Sie waren, wie Caroline es sagen würde Sternhagel voll. Sie hatten sich bis zum geht nicht mehr betrunken und dann noch weiter. Emilia atmete tief aus, sie war den Alkohol nicht gewohnt. Von Jamie? Ja, bestimmt. Von ihr selbst? Definitiv nein, negativ. Mittlerweile hatten die beiden schon vier Flaschen geleert. Sie erinnerte sich daran, dass Jamie ihr nie etwas abgegeben hatte. Nie. Die Hauptsache war immer gewesen, dass das, was er Schmerzen nannte, weg oder betäubt war. Jamie war, wenn er betrunken war, immer wütend geworden. Seine Aggressionen hatte er meistens an Emilia ausgelassen. Sie erinnerte sich an die Gewalt, die Verletzungen, die unzähligen Male, die er sie geschlagen oder gegen Wände gedrückt hatte. Mit Damon war dies anders. Er ließ sie an seinem Leben teil haben, jedoch nicht zu viel. Die Blondine genoss seine Gegenwart, jedoch war sie neugierig. Emilia fragte sich, wo Damon her kam, was er machte und vor allem was er gemeint hatte, als er sie gefragt hatte, ob sie auch eine harte Zeit habe. Was meinte er damit? Damon war liebevoll, jedenfalls dachte sie, er wäre es. Im Gegensatz zu Jamie schien er wie ein Engel. Die Eis-Blauen Augen, das weiße, perfekte Lächeln, das immer wieder im Licht aufblitzte. Diese Merkmale von Damon, die wie sie meinte, typisch für ihn waren, hatten sich auf ihrer Netzhaut eingebrannt. Damon räusperte sich, er versuchte sich bemerkbar zu machen, was ihm offensichtlich gelungen war. „Hm?". Sie war raus aus ihrer Gedanken Welt. Der echte Damon saß neben ihr. Er schien sich zu wundern, über was sie wohl nachdachte. „Zu mir oder zu dir?", er lallte. Sie kannte diese Geräusche nur zu gut. „Mir egal". Sie war zwar betrunken, hatte aber dennoch deja vu's von Jamie als er betrunken war. Er hatte sie in das Bett gedrückt, manchmal sogar gefesselt. Er hatte seinen D in sie geschoben und keine Rücksicht auf ihre Gefühle genommen. Er wurde schneller hart als sie es erwartet hatte. Sie hatte Schmerzen, manchmal schrie sie um Hilfe, die allerdings nie kam. Zurück zu Damon. Er grinste. „Wennste nich willst, is auch o-", er brach ab. Er stand auf und torkelte auf sie zu. Ein leicht fragender Blick stand ihr ins Gesicht geschrieben. Damon schluckte. „Bist du okay?", das war alles was sie fragte, sie schien nun nichtmehr so interessiert an ihm zu sein.

how could a heart like yours ever love a heart like mine?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt