"Eure Tochter wünscht Euch zu sprechen."
Eragon rieb sich die Augen und gähnte herzhaft. Es war noch dunkel im Haus, doch der Bote in seiner Tür hielt eine Elfenlaterne in der Hand und wirkte alles andere als erfreut. Er rieb sich die Augen, während er dem jungen Urgal zum Ratshaus folgte. Was wollte Selena von ihm? War etwas schief gegangen? Sie oder Varden verletzt? Er hätte sie niemals auf diese Mission schicken sollen!
Selena tigerte im Spiegel auf und ab, tief in Gedanken.
"Du willst mich sprechen? Ist etwas passiert?"
Sie fuhr so schnell zu ihm herum, das sie beinahe aus dem Bild gestolpert wäre. Eragon war besorgt, als er sie vor sich sah. Müde, schlanker und blasser als er es gewohnt war und offensichtlich allein. Sie sammelte sich, dann sagte sie: " Es ist alles schief gelaufen, Vater. Wir haben uns getrennt, jeder ist für sich. Ich weis nicht, was ich noch machen soll."
Er blinzelte überrascht.
"Erzähl mir von Anfang an, was passiert ist."
Selena erzählte fast die halbe Nacht, während Eragon vor ihr saß und schweigend zuhörte. Nur ab und an warf er eine Frage ein.
"Es ist genau, wie du immer gesagt hast. Neid und Missgunst bringen den Orden zu Fall, schon wieder."
"Nun übertreiben wir nicht. Noch ist niemand gefallen, nur falsch abgebogen. Weist du, wo deine Gefährten sind?"
Selena wischte sich die Tränen weg und wagte es endlich ihrem Vater ins Gesicht zu sehen. Es war so gütig, warmherzig und voller Verständnis wie immer.
"Sieh mich nicht so an! Ich habe versagt!"
Eragon seufzte leise. "Auch ich war einmal an diesem Punkt. Ich wusste nicht mehr, was ich tun sollte, ob ich es schaffen würde. Und ich war allein, unerfahren, verletzt und überfordert."
"Was hast du gemacht?"
Selena rutsche so nah an den Spiegel, als würde sie neben ihrem Vater sitzten und ihren Kopf in seinen Schoß legen.
"Ich habe weiter gemacht. Trotz meiner Schmerzen, den ich wusste, dass Saphira immer bei mir ist. Das sie mir helfen wird. Mich notfalls tragend von einem Ort zum anderen bringt. Ich lag nämlich falsch. Ich war nicht allein, aber dies zu verstehen und einzusehen, war ein langer Prozess. Junge Reiter neigen dazu, ihre Verbindung mit ihrem Drachen als gegeben zu sehen, als Teil ihres Erbes. Doch sie verstehen nicht, dass diese Zusammengehörigkeit trainiert, erarbeitet und vertieft werden muss."
Ergon lächelte sie an. "Saphira und ich lernen immer noch, aber wir haben einen Stand erreicht, in dem ich ihr nichts mehr sagen muss. Sie versteht mich besser, als ich es selbst tue."
"Also werden ich und Varden immer noch nicht zusammen gehören? Wie soll mir das bei diesem Desaster helfen?"
"Überlege was du gerade gesagt hast. Mir helfen, nicht zusammen? Selena, ihr seid zusammen, seid Varden bei dir geschlüpft ist. Und helfen könnt ihr allen, wenn ihr lernt euch zu vertrauen. Euch auszuprobieren, Fehler zu machen und dieses zu verstehen. Niemand ist perfekt, auch ich nicht."
Sie schwieg eine geraume Weile, die Augen geschlossen. Ergon ließ ihr diese Ruhe und beobachtete ihre Gesichtszüge. Seinen und Aryas so ähnlich. Selena war das Beste aus ihm und seiner Frau, eine wundervolle Mischung. Und sie war genauso stur und unbelehrbar wie er. Wenn sie das erkannte, würde sie die Gruppe wieder vereinen können, daran zweifelte er nicht.
"Ich werde meine Gefährten suchen und ich werde versuchen, die Differenzen zu klären. Wir haben eine Mission und diese müssen wir erfüllen, sollen, kein können wir erfüllen, wie alle zusammen."
"Das ist mein Mädchen. Mach es so und zeige dem Orden, dass ihr alle bereit seid Drachenreiter zu sein."
Sie sah ihren Vater an. "Ich hab dich lieb Vater, und ich danke dir für deinen Rat."
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Eragon Der Baum der Erkenntnis
FanfictionSelena kann es noch nicht so ganz fassen. Sie ist eine Reiterin! Ihr Drache Varden, sowie Thorus, Domia, Draumr und Mor'ranr haben drei lange Jahre des lernes hinter sich, als ihr Vater Eragon die erste Mission für sie hat. Sie sollen in Ellesmera i...