Kapitel 2 ~ Altes und Neues

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Caelum

Frustriert sehe ich mir die Dokumente an, die vor mir liegen. Zwei Wochen sind seit der neu Ernennung des Kanzlers vergangen und es geht immer noch drunter und drüber. Den Separatisten wurde zwar der Kopf angeschlagen, aber es haben sich Gruppen gefunden die nun eigenständig um die Macht kämpfen.

Anstatt den Frieden haben wir weiterhin Krieg, der auch nicht aufhört. Mit dem Mord am Kanzler und Dooku hat sich die Republik selbst den Frieden versaut, ich meine wir haben den Separatisten den Kopf abgeschlagen, klar dass die pissig sind und nicht sagen: 'Danke dass ihr uns von Sidious befreit habt, das war super wir sind euch ja so dankbar.' So tobt der Krieg weiter und immer wieder erreichen uns Nachrichten, dass die Schlachten nicht kleiner werden. Die Unzufriedenheit nimmt immer weiter zu und wenn jetzt nicht etwas passiert, dann stehen uns weitere Kriegsjahre wenn nicht sogar Jahrzehnte bevor.

Der Senat zeigt sich weiterhin uneinsichtig und will unbedingt, dass die Separatisten vernichtet werden, bis keiner mehr übrig ist. Natürlich gibt es da immer noch die Leute, die mit einer Co-Existenz einverstanden sind, aber dazu gibt es keine Pläne und wenn, dann sind sie utopisch und laufen dann schlussendlich doch zur alleinigen Herrschaft der Republik zusammen. Das kann doch aber nicht die Lösung sein!

Die Dokumente in meinen Händen sind da auch nicht hilfreich, denn sie beschreiben nur einen weiteren Angriff auf die Zivilbevölkerung. Mein Kopf schmerzt, denn es ist der dritte Angriff innerhalb einer Woche um den ich mich kümmern soll. Seit Eisenberg wieder auf der Erde ist, habe ich das Kommando über die Nautilus erhalten und bin mit ihr schon auf die eine oder andere Fahrt gegangen. Die Clone haben sich schnell an meinem Führungsstiel gewöhnt und zumindest mit meinen direkten Commandern und der Fliegerstaffel bilde ich ein gutes Team.

Schmerzlich Lächelnd denke ich an unseren letzten Einsatz. Wir sollten einem Planeten zu Hilfe kommen, der unter den Separatisten leidet und sich eigentlich der Republik anschließen will. Meine Truppe ist also da hin und haben Anakin mit Ashoka unterstützt. Zumindest war das der eigentliche Plan. Blöd wenn man das Drehbuch schreibt und sich der andere Part nicht daran halten will. Anstatt also das ganze friedlich klären zu können, musste die kleine Truppe von Separatisten natürlich lieber die Zivilbevölkerung angreifen und damit Unschuldige damit hineinziehen.

Wir haben unser möglichstes versucht um die Zahlen der Opfer so gering wie möglich zu halten, dennoch sind viele gestorben. Der Planet ist zwar noch bewohnbar und viele Dörfer sind verschont geblieben, aber das ist nur ein schwacher Trost für all Diejenigen die nun ohne Hab und Gut oder gar ohne Familie dastehen.

Unsere Angriffe haben sich nur auf Blaster und die Lichtschwerter der Jedi beschränkt, doch die kleine Terrorgruppe hatte leider gemeint Bomben in der Stadt zu platzieren zu müssen. Wir konnten leider nicht alle rechtzeitig entschärfen sodass einige Gebäude zerstört wurden und Leben mit sich gerissen haben.

Was genau sich die Terrorgruppe dabei ist mir schleierhaft, denn selbst wenn die Bomben nicht wirklich hoch gehen sollten sondern nur ein Druckmittel darstellen sollten, waren sie voll funktionsfähig. Auf diese Art und Weise kann man das Volk nicht von seinen Absichten überzeugen und das ist zwingend notwendig wenn man langfristig an der Macht bleiben will.

Ich verstehe es ja durchaus, wenn man seine Ziele durchsetzen möchte, aber muss das denn zwingend andere mit rein ziehen? Der Krieg hat doch schon genug Opfer gekostet warum also noch mehr Unheil anrichten, nur weil man nicht nachgeben will? Was hat man davon zu siegen, wenn am Ende nichts mehr übrig ist wofür es sich zu Kämpfen lohnt?

Doch nur unsere Bemühungen allein werden nicht reichen um den Frieden wieder herzustellen. Wir sind nur eine kleine Truppe und die Galaxy verdammt groß, bedeutet wir können nicht überall sein. Zu viele Schlachten müssen gleichzeitig geschlagen werden und zu viele kleine Gruppierungen haben sich gebildet. Ist die eine Gruppe zerschlagen, haben sich gleich darauf drei neue gebildet. So wie es aussieht, können wir nur noch Schadensbegrenzung betreiben.

Immerhin darf ich immer noch neben General Kenobi stehen und Seite an Seite mit ihm in die Schlacht rennen. Der weiß zumindest was er tut - naja meistens. Aber besser als dieses Reptil Krell ist er allemal! Bei der Erinnerung an dieses Scheusal schüttelt es mich. Was bin ich froh den Kerl nie wieder sehen zu müssen. Der schmort immer noch in seiner Zelle und wird wohl so schnell nicht gehen gelassen, was für alle wohl ein Glück ist.

Meine Gedanken wander weiter zurück zu der Zeit, als der ganze Wahnsinn angefangen hat. Es sollte nur eine Rettungsmission werden und entpuppte sich als das größte Abenteuer meines Lebens. Nicht mal in meinen Kühnsten Träumen hätte ich geglaubt, in einer fremden Galaxie ein neues Zuhause zu finden und doch bin ich jetzt seit über einem Jahr hier.

Viel hat sich seitdem getan. Ich lernte meinen einstigen Rivalen Florian von Eisenberg besser kennen und aus Rivalen wurden Kameraden und schließlich Freunde. Als einen solchen musste ich ihn dann nach all dem was wir hier erlebt haben gehen lassen. Er hat immerhin etwas, das auf ihn gewartet hat während ich in meiner alten Heimat nichts mehr habe. Zwar frage ich mich ab und zu wie es ihm dort so ergeht und was dort so los ist, aber zurückkehren werde ich nicht. Die Erde habe ich hinter mir gelassen und vermisse sie nicht einmal wirklich.

Viel zu viel habe ich hier gefunden um es aufzugeben. Außerdem habe ich es zu meinem erklärten Ziel gemacht diesen unnötigen Krieg der auf Auge um Auge Zahn um Zahn beruht, zu beenden, auch wenn ich noch nicht weiß wie.

Immer wieder wird mir gesagt, dass wir erst die restlichen Anführer finden und schlagen müssen, was für mich nicht wirklich Sinn ergibt. Ja sie scheinen wichtige Figuren in dem Spiel von Palpatine gewesen zu sein, doch sie scheinen mir nicht in der Position die Gruppen wirklich unter ihrer kontrolle zu haben. Dafür agieren sie viel zu selbstständig und mit viel zu unterschiedlichen Mitteln. Das sind Terrorzellen die einen Internen Anführer haben und ihre eigenen Ziele verfolgen.

Doch wer weiß, evtl gibt es ja doch etwas was sie alle verbindet und sie lenkt. Es bleibt nur zu hoffen, dass wir die Situation schnell in den Griff bekommen, denn nichts ist schlimmer als ein großer Krieg in dem noch Bürgerkriege herrschen. Die Bevölkerung wird mit jedem Tag der vergeht unruhiger und vor allem diejenigen die zu starrsinnig sind werden zu einem immer größeren Problem. Sie verstehen nicht, dass die Separatisten auch ohne großen Anführer oder mit einem der sich bedeckt hält, immer noch auf Krieg aus sind. Auch wenn sie mittlerweile zum größten Teil in kleinere Gruppen gespalten sind und jeder sein eigenes Süppchen braut, haben sie immer noch das große Ziel als eigenständiges System funktionieren zu können.

Das wird zwar nur funktionieren, wenn sie sich zusammenschließen zu einer großen Gruppe und bereit sind eine friedliche Lösung zu suchen, wäre aber theoretisch möglich. Was auch immer sie daran hindert, es ist nicht wirklich mein Problem, anders als die Papiere vor mir, auf die ich mich jetzt wieder versuche zu konzentrieren, doch meine Gedanken driften wieder weg.

Wie es Florian wohl geht? Ist er heil angekommen oder hatte er Schwierigkeiten? Wie es ihm wohl in den letzten drei Monaten ergangen ist? Hoffentlich ist Philipp nicht vor Sorge durch gedreht. Das würde ich dem Wahnsinnigen tatsächlich zutrauen, schließlich waren wir gut ein Jahr nicht zu erreichen. Das dürfte für ihn das schlimmste gewesen sein, aber jetzt sind die zwei Nervensägen ja wieder vereint und können den Stützpunkt gemeinsam in den Wahnsinn treiben.

Ein Klopfen reißt mich aus meinen Gedanken. "Herein." "Ma'am. Ich soll Sie abholen. Der Rat erwartet Sie." Ein Droide kommt herein, der mich ausdruckslos aussieht. "Ich komme." Die Dokumente wandern wieder in die Schublade, welche ich daraufhin verschließe und den Raum verlasse. Doch etwas hält mich ab, weiter zu gehen. Das Geräusch habe ich schon länger nicht mehr wahrgenommen. Mein Blick wandert zu meinem rechten Arm und bleibt dort hängen.

Vollkommen verwirrt sehe ich auf den blinkenden Kommlink, der mir ein Lebenszeichen anzeigt, was nicht existieren kann - jedenfalls nicht hier!

Nautilus wieder auf KursWo Geschichten leben. Entdecke jetzt