Eine Geschichte für dich

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Dear Diary,

bla bla bla...jetzt mal ehrlich...ich hab eigentlich keine Ahnung was ich hier rein schreiben soll. Mum meint zwar, dass es mir helfen könnte wenn ich über alles schreibe, aber eigentlich wiederholt sie ja nur, was ihr die Tante von der Selbsthilfe Gruppe verklickert hat.
Aber aus Liebe zu dir Mum, werde ich dir hier erzählen, wie es mir in meinen letzten Monaten erging.

Fangen wir aber doch mal ganz von vorne an. Du hast dich seit meiner Geburt bemüht mir das beste Leben zu ermöglichen, nachdem Dad uns einfach sitzen lies. Ich bewundere dich dafür und bin stolz darauf dich meine Mutter nennen zu dürfen. Zusammen können wir jeden noch so hohen Berg erklimmen, dachte ich zumindestens.
Aber dann gab ich dir ein Problem, mit dem du wohl bis heute nicht klar kommst. Ich weiss nicht was der größere Schreck für dich war. Die Diagnose, dass ich Krebs habe oder die Tatsache, dass ich ohne Behandlung nur noch wenige Jahre hab. Dein Blick, als der Arzt dir das mitteilte, war für mich nicht zu deuten und er machte mir mehr Angst als das was er sprach.

Da saßen wir nun in diesem Krankenhaus...umgeben von Ärzten die uns unsere Optionen erzählten. Sie sprachen von sofortiger Chemo, OP's und permanenter Überwachung im Krankenhaus. Ich wusste nicht ob dieser ganze Unsinn hilft und wollte eigentlich oft aufgeben, alles abbrechen und sterben...aber dann sah ich dich und ich fragte mich „wie geht es dir dabei" du hast seit dem Moment der Diagnose angefangen mehr zu kämpfen. FÜR MICH!
Ich wollte deine Mühen  nicht einfach zerstören...also machte ich weiter und versuchte dich irgendwie glücklich zu machen. Ich wollte dich wieder Lächeln sehen, denn das fehlte mir am meisten. Du kamst zwar immer mit einem Lächeln in mein Patientenzimmer, aber ich sah es dir immer an, dass es nur aufgesetzt und nicht mehr echt war.

Mum...denke bitte nicht, dass ich jemals traurig und allein war und lies dir das hier ganz genau durch. Ich schreibe das nur für dich, weil ich dir erzählen möchte wie wundervoll ich mein Leben sah, nachdem ich meine neuen Freunde und meine erste Liebe traf.

Es war einer dieser Tage, wo du wieder Überstunden gemacht hast. Mir überkam das Verlangen, einen Spaziergang auf der Station zu machen. Nach einigen Minuten merkte ich wie mir Schwindelig wurde. Ich hielt mir den Kopf, als ich gegen einen Jungen rumpelte. Seine Stimme war ganz freundlich. Er stütze mich und half mir in ein Zimmer, wo ich mich hinsetzen konnte. Ich schloss die Augen und ruhte mich kurz aus, während ich hörte, wie sich die Personen in dem Zimmer unterhielten.
„Wer ist das Mikey", fragte eine weibliche Stimme
„Die stolperte gegen mich aufm Gang."
„Vielleicht gehts ihr nicht gut...Ich werde mal einen Arzt holen."
Jemand tippte mir auf die Schulter. Ich öffnete meine Augen und sah wie ein blonder Junge mir ein Glas Wasser hin hielt. Er lächelte und sprach „Du solltest etwas trinken."
Ich nahm einen großen Schluck und bedankte mich. Ich schaute mich um und sah einen weiteren Jungen. Er lag in einem Krankenbett, hatte blondes geflochtenes Haar und ein Drachentattoo an der Schläfe. Gerade als ich mich vorstellen wollte, kam ein Mädchen mit einem Arzt herein.
„Y/N...habe ich dir nicht gesagt, dass du dich ausruhen sollst? Komm ich helfe dir zurück ins Zimmer", sagte der Arzt, während er mir in einen Rollstuhl half.
Ich sah über meine Schulter und winkte lächelnd dem Jungen und dem Mädchen, als sie von der Zimmertür aus mir hinterher schauten.

Als ich am späten Nachmittag in meinem Zimmer saß und zu meiner Musik summte, schaute auf einmal der blonde Junge in meine halb offene Zimmertür hinein.
„Eine schöne Stimme hast du da."
Mit großen Augen schaute ich ihn an und sagte dann „ähm...danke."
Er kam auf mich zu und fing an sich vor zustellen.
„Ich bin Manjiro aber alle nennen mich Mikey."
Ich war immer noch ganz verdutzt und als ich realisierte, dass ich mich auch noch Vorstellen sollte kam auch schon die Schwester mit meinen Medikamenten herein.
„So Y/N, Zeit für deinen Medikamente."
Ich schluckte meine Tabletten und die Schwester ging wieder aus dem Zimmer.
„Y/N also. Ich sollte dann mal gehen. Meine Schwester wartet schon auf mich. Man sieht sich." Mikey lächelte und winkte mir zum Schluss während er aus dem Zimmer hinaus ging.
Sein Lächeln lies mich rot werden, während ich daran dachte. „Man sieht sich." Diese Worte gingen mir nicht mehr aus dem Kopf und ich fragte mich, ob er den wirklich wieder kommen würde.

Show me YOUR heaven//Mikey x Reader Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt