Eine Nacht der Reue

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Ich drehte mich um und da standest du mit einem schockierten Blick. Du standest da mit Tränen in den Augen und es tat mir so Leid.
„Mama, ich...ich kann das erklären!"
„Wieso lügst du mich an und wieso bist du nicht bei deinem Termin?"
Du nahmst mich am Arm und zerrtest mich mit nach Hause. Ich schrieb im Auto eine Nachricht an Mikey, dass es Probleme zu Hause gibt und er sich keine Sorgen machen solle denn immerhin war mir klar, dass das eine längere Diskussion wird. Es war das erste Mal, dass du wirklich sauer warst und mich sogar anschriest. Doch ich saß nur da und war still, denn ich wusste ich hatte dich schwer verletzt und dass du jeden Grund hattest sauer zu sein. In jedem Satz von dir hörte ich wie traurig du warst.
„Was soll das? Willst du etwa wieder im Krankenhaus liegen? Soll ich dich verlieren? Habe ich dir irgendetwas angetan, dass du sowas tust?"
„Nein es ist nur..."
„Es ist nur was?!"
„Ich wollte nicht wieder wie die Todkranke da stehen! Hast du eigentlich eine Ahnung was in meinem Leben los ist? Zum ersten Mal bin ich wirklich glücklich. Ich habe einen Freund und"
„Einen Freund? Hat er dich etwa dazu angestiftet?"
„Was? Nein!"
„Du wirst diesen Freund nie mehr treffen und du wirst wieder mein anständiges Mädchen!"
„Du kannst mir nicht verbieten..."
„Oh und wie ich das kann! Solang du in meinem Haus wohnst habe ich das sagen! Du hast Hausarrest ist das klar!?"
„ICH HASSE DICH! ICH WÜNSCHTE DU WÜRDEST STERBEN!"
Ich fasste einen Entschluss. Wenn du mir in deine Regeln so aufdrücken wolltest, dann würde ich einfach abhauen und du würdest schon sehen was du davon hättest. Ich überlegte ob ich zu Mikey gehen sollte aber ich wollte eigentlich nur alleine sein. Ich ging durch die Straßen und dachte darüber nach was alles so passierte.
Stunden vergingen und es fing an zu regnen. Ich stellte mich bei einer Bushaltestelle und beobachtete still den Regen als mir jemand auf die Schulter fasste.
„Hey Y/N."
„Oh Baji was machst du den hier?"
„Ich war aufm Heimweg und du so?"
Ich erzählte Baji was passiert war.
„Ich verstehe aber du solltest auch versuchen deine Mum zu verstehen. Außerdem wirst du es bereuen wenn ihr euch nicht vertragt."
Ich wollte es nicht aussprechen aber Baji hatte recht. Er ging in den Markt gegenüber um uns zwei Regenschirme zu kaufen und gingen dann zusammen nach Hause. Als wir an der Kreuzung standen konnte ich auf der anderen Seite eine weibliche Silhouette in dem starken Regen erkennen. Ich betrachtete sie etwas genauer und sah dich. Ich war so glücklich und wollte mich bei dir sofort entschuldigen. Ich rief zu dir hinüber und du winktest mir zurück. Dann beging ich den größten Fehler meines Leben. Ohne darüber nach zu denken rannte ich über die Kreuzung. Baji versuchte noch meinen Arm zu greifen während er mir zu schrie, dass ich anhalten soll. Erst als ich die immer näher kommenden Scheinwerfer des Autos sah wurde mir bewusst was gleich passieren würde. Ich hielt vor Schreck an und konnte mich nicht mehr bewegen. In diesem Moment fand ich mich wohl damit ab, dass dies vielleicht mein Ende ist.
Ich kann mich nur noch wage daran erinnern was dann passierte. In einem Moment stehe ich noch kurz davor angefahren zu werden und im nächsten lieg ich auf der Seite am Boden. Das Auto erwischte mich nicht und mein Retter warst du. Du sprangst für mich vors Auto um mich aus dem Weg zu schubsen. Als ich zu mir kam raubte es mir den Atem.
Ich rannte zu dir, doch es war bereits zu spät.
Baji und ich wurden von der Polizei für eine Aussage mit genommen doch ich brachte kein Wort raus. Mein ganzer Körper war wie in einem Stand By Modus. Ich war anwesend, doch ich konnte mich an keinem Gespräch beteiligen. Wir wurden von der Polizei entlassen und gerade als wir zur Türe hinaus gingen kam Mikey auf mich zu und nahm mich in den Arm.
Er strich mir übers Haar und hielt mich ganz fest: „Es tut mir so Leid Y/n."
Ich war so voller Trauer und gleichzeitig verspürte ich tiefen Hass auf alles und leider lies ich es am falschen aus. Ich schubste Mikey von mir weg und schrie ihn an: „Wenn ich dich niemals getroffen hätte, dann würde meine Mum jetzt noch Leben!"
Mikey und Baji sahen mich nur schockiert an.
Baji versucht mich noch zu beruhigen: „Hey Y/N jetzt mal ganz ruhig. Mikey hat doch nichts damit zu tun."
„Doch! Hätte ich ihn niemals getroffen, hätte ich niemals meine Mum angelogen. Ich hätte mich nie mit ihr so gestritten und sie wäre nie an dieser Kreuzung gewesen." Ich brach während ich all das sagte in Tränen aus: „Ich...ich wäre nie über die Straße gerannt und sie hätte mich nicht retten müssen...Sie würde jetzt noch Leben." Ich entschloss mich nach Hause zu gehen und lies Baji und Mikey ohne ein weiteres Wort zurück.

Show me YOUR heaven//Mikey x Reader Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt