16 Herzschmerz

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Es war normalerweise nicht ihre Art, aber Lin ließ sich für die nächsten 2 Wochen krankschreiben. Sara hatte ihr auch dazu geraten, nachdem sie festgestellt hatte, dass Lin überhaupt nicht bei der Sache war und sie sie heulend im Lager aufgefunden hatte.
Die Presse hatte natürlich sehr schnell von der "Trennung" der beiden mitbekommen und nun spekulierten alle Klatschblätter darüber, was passiert war. Einige vermuteten sogar, Lin sei schwanger und Sebastian wollte das Kind nicht und hätte sich deswegen von ihr getrennt. Sebastian hatte noch kein Statement abgegeben und seine Instaseite war ruhig.

Lin blieb die meiste Zeit in Saras Wohnung, ging nur raus um zu Purple zu fahren. Dort achtete sie darauf, dass niemand sie sah.

Sebastian versuchte jeden Tag sie zu erreichen, er war sogar öfter bei Sara zuhause aufgetaucht, da er wusste, dass Lin bei ihr wohnte.
In ihrer Filiale war er nicht vorbei gegangen, er wollte ihr den Stress mit Fans und Paparazzi ersparen.

Lin hatte sich nach 3 Wochen eine kleine Wohnung gemietet, ganz in der Nähe von Sara und der Filiale. Es war nichts Besonderes, aber fürs Erste würde es reichen.
Sara hatte mit der Hilfe von Chris Lins restliche Sachen aus Sebastians Haus geholt. Die beiden mussten ihr versprechen, dass sie Sebastian nicht sagen würden, wo Lin jetzt wohnte. Als Chris mit dem letzten Karton von Lin in ihrer Wohnung stand konnte er nicht mehr länger schweigen.
"Lin bitte, rede wenigstens nochmal mit ihm. Er ist total fertig." Er hasste es seinen besten Freund so unnötig leiden zu sehen.
"Ach? Und ich nicht oder was? Chris, er hat mich mit seiner Ex betrogen!" blaffte Lin, war ja klar, dass Chris zu Sebastian hielt, sie hatte schon viel früher damit gerechnet, dass er was sagte.
"Nein hat er nicht verdammt!" Er strich sich mit der Hand übers Gesicht, es konnte doch nicht sein, dass Lin diesem Miststück mehr glaube als Sebastian und ihm.
"Woher willst du das wissen?" fauchte sie.
"Ich habe alle, die damals mit ihm am Set waren gefragt, und alle haben seine Geschichte bestätigt." erwiderte Chris. Er sah sie streng an, jetzt musste es doch mal Klick machen bei ihr.

Lin ließ sich in ihren Sessel fallen, wieder kamen ihr die Tränen. Es tat so weh. Aber konnte sie Chris etwa Glauben schenken, oder hatte Sebastian in dazu gebracht, das zu sagen? "Lin, du glaubst doch nicht ernsthaft, dass Sebastian dich wirklich betrogen hat, oder?" jetzt schaltete sich auch noch Sara ein.
Sie sah Sara nur mit Tränen in den Augen an und zuckte mit den Schultern.
"Jeder Mensch, der gesehen hat wie er dich ansieht, weiß, dass er dir niemals so etwas antun würde. Dieser Kerl liebt dich über alles!" Sara kniete sich neben sie und strich ihr tröstend über den Arm.
"Aber was soll ich denn jetzt tun? Ich habs vermasselt. Dabei liebe ich ihn doch auch über Alles." weinte Lin.
"Sprich mit ihm." kam es gemeinsam aus dem Mund von Chris und Sara und die beiden tauschten ein schüchternes Lächeln miteinander aus. Lin lies erschöpft ihre Schultern fallen. "Hmhmm ihr habt wohl recht, das muss ich... aber heute nicht mehr. Ich muss mir erst überlegen was ich sage." nickte sie und vergrub sich dann tiefer in ihrer Decke.
"Und jetzt raus hier, ihr Turteltauben, ihr zieht mich nur noch mehr runter." sie schenkte den beiden ein kurzes Lächeln. Die beiden wurden rot und kurz darauf waren beide nach Hause gegangen.

Sebastian war nur noch ein Schatten seiner Selbst, er war total fertig und bekam seit 2 Wochen nichts mehr auf die Kette. Als Chris und Sara Lins restliche Sachen holten, flehte er sie an ihm zu sagen wo sie jetzt wohnte.
"Kumpel, bitte, ich darf es dir nicht sagen, noch nicht." zwinkerte Chris ihm zu.
"Wie geht es ihr?" fragte er besorgt.
"Genauso wie dir Sebastian, sie ist ein Wrack! Sie hat sich sogar krankgemeldet." erklärte Sara.
"Ich muss das irgendwie wieder geradebiegen." Sebastian war fest entschlossen sich seine Kleine wieder zu erobern. Er wusste nur noch nicht wie, im Moment ignorierte sie ja alle seine Annäherungsversuche.
"Seb, Kumpel, lass uns mal machen, vertrau uns ja!?!" Chris und Sara tauschten verschwörerische Blicke miteinander.
Sebastian fragte sich kurz, wann es bei den beiden endlich offiziell wurde.
"Ich halte das alles nicht mehr lange aus, ich kann nicht mehr ohne sie, ihr Lachen, ihre Stimme, ihr Duft, ihre kleinen morgendlichen Tanzeinlagen, wenn sie sich einen Kaffee macht, sie fehlt mir so." Seb war wirklich verzweifelt.

Deep Blue EyesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt