Die planumsetzung bei meiner mutter

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Hiccup, warte! Das wäre doch die passende Gelegenheit meine Mutter zu entführen.“ bemerkte ich. Er drehte sich zu mir um und sah mich an.
„Geh sie holen. Ich warte hier.“ Ich nickte und Stormfly stürzte mit mir im Sturzflug nach unten. Ich drückte mich eng an ihren Körper, den Blick auf meine Mutter gerichtet. Stormfly packte sie mit ihren Krallen an den Armen und wirbelte wieder hoch in die Luft. Mein Vater und Grobian hatten überhaupt keine Chance rechtzeitig zu reagieren, denn sowie sie es bemerkt hatte, war Stormfly schon weit über den Wolken. Lautes Geschrei meiner Mutter drang in mein Ohr und ich hatte sogar etwas Mitleid mit ihr. Ich meine, ich hatte das auch mal durchmachen müssen. Als Stormfly wieder bei Hiccup ankam flog sie in einem normalen … naja, das, was für mich normal bedeutet, weiter … musste ja nicht gleich heißen, dass sie auch das normale Tempo für normal hielt … 
„Wa-was ist hier los?“ schrie meine Mutter vor Entsetzen hoch, als sie Hiccup auf Toothless erkannte und den Drachen, der sie festhielt, also Stormfly.
„Astrid! Was in Odins Namen wird das?“ rief sie weiter. Ich erlaubte mir den Spaß, lehnte mich mit meinem Oberkörper nach rechts, um meine Mutter anzusehen.
„Eine Entführung?!“ sagte ich spielerisch und konnte mir mein Grinsen nicht ganz verkneifen. 
„Lass mich sofort hier runter!“ schrie sie mich wütend an. Woher kannte ich das nur? Innerlich grinste ich bis zu beiden Ohren, doch ich versuchte mich zu beherrschen.
„Nicht bevor ich dir gezeigt habe, wie schön es ist zu fliegen.“ Stellte ich meiner Mom die Bedingung auf, doch ich hatte Zweifel, dass sie sich darauf einließ. Hiccup flog mittlerweile neben mir.
„Hallo.“ Sagte er nur und winkte ihr frech zu. Auch er konnte sich das Grinsen nicht verkneifen. 
„Hiccup, erschrecke sie doch nicht.“ Meinte ich spielerisch und grinste ihn an.
„Ich denke nicht mal daran! Lass mich jetzt sofort runter.“ Schimpfte meine Mutter weiter und beachtete Hiccup nicht. 
„Wieso kommt mir das so bekannt vor.“ Ich grinste ihn noch immer an und erinnerte mich an den Tag zurück, als er mich entführt hatte und ich ihm fast dasselbe gesagt hatte. 
„Vermutlich, weil ich genau das selbe bei dir gemacht habe.“ Sagte Hiccup lachend und ich konnte ihm ansehen, dass er auch an den Tag zurück dachte. Ich stimmte in seinem Lachen ein. Nur meine Mutter blieb stumm und schaute uns verständnislos an. Ich beruhigte mich wieder und wendete mich an meine Mutter.
„Bitte Mom, nur einen Flug. Ein klitzekleiner Flug.“ Flehte ich meine Mutter an. Meine Mom sah weg und seufzte. In dem Moment wusste ich, dass ich diesen Kampf gewonnen hatte.
„Na gut.“ Sagte sie mit kaum Begeisterung in ihrer Stimme. In meinem Kopf formte sich schon ein fieser Plan zusammen, wie ich sie umstimmen könnte, doch die Frage war, würde Hiccup mich das machen lassen? Ich sah zu ihm auf, mit einem Grinsen auf meinen Lippen, und wir brauchten kein Wort auszutauschen, damit er wusste, was ich vorhatte. Das wusste er bereits in dem Moment, als ich ihn angrinste.
„Astrid …?!“ fragte er auch etwas grinsend, aber doch etwas warnend. 
„Stormfly, lass fallen.“ Sagte ich zu meinem Drachen. Stormfly blickte spielerisch zu mir auf, öffnete ihre Krallen und ließ meine Mutter in den Abgrund stürzen. Sofort schrie sie auf, doch ich hatte nie vor, sie auf den Boden aufkommen zu lassen. Ich ließ Stormfly einen Looping machen, nach unten stürzen und unter meine Mutter fliegen, damit ich sie auffangen konnte. Meine Mutter landete hinter mir auf Stormfly und klammerte sich verzweifelt an mich. 
„Oh Götter. Astrid, warum machst du das?“ fragte sie mit Schrecken in ihren Augen. Darauf war sie wohl nicht vorbereitet. 
„Weil ich dir zeigen will, das sie Veränderung, die uns Hiccup ermöglicht hat, besser ist, als das, was vor fünf Jahren galt.“ Erklärte ich ihr sanft, aber mit starker stimme. 
„Bitte Mrs. Hofferson.“ Flehte nun auch Hiccup sie an. Er kam näher geflogen, doch meine Mutter sah ihn nur zornig an.
„Du! Du hast meiner Tochter diesen Floh ins Ohr gesetzt. Warum sollte ich dir Glauben schenken?“ fauchte sie ihn wütend an. 
„Weil ich ihn liebe.“ Sagte ich aus tiefstem Herzen.
„Und ich liebe sie.“ Entgegnete mir Hiccup und sah meine Mutter hoffnungsvoll an. Ich sah ihn lächelnd an und meine Mutter schaute uns unsicher an, sagte aber nichts dazu. Das war immerhin ein gutes Zeichen. Wir überzeugten sie soweit, dass sie an ihrem eigenen Urteil zweifelte. Ich beugte mich etwas nach vorne zu Stormflys Kopf.
„Komm Stormfly, bring uns nach oben.“ Sagte ich zu ihr und streichelte ihren Kopf. Sie flog noch höher, bis wir unter einem Wolkenlosen Himmel flogen. Ich wusste, dass Hiccup uns hinterherflog, doch er hielt abstand, damit ich mit meiner Mutter alleine reden konnte und das wusste ich zu schätzen.
„Wir haben eigentlich schon verloren, oder?“ seufzte meine Mutter, „er hat bereits dein Herz gestohlen.“ 
„Nein, er hat es nicht gestohlen. Ich habe es ihm geschenkt.“ Verbesserte ich sie mit sanfter Stimme. Meine Mutter hasste es aufzugeben, genauso wie ich. Doch schließlich akzeptierte sie ihre Niederlage, schloss ihre Augen und ihre Gesichtszüge entspannten sich. Ich wusste, dass sie der schönheit des Fliegens nun machtlos verfallen war.
„Oh, Astrid. Es tut mir so leid.“ Sagte sie leise und sanft, „Ich hatte ja keine Ahnung, wie sehr dir das alles hier bedeutet. Verzeihst du mir?“ Ich konnte nicht anders als zu lächeln. Ich spürte, dass diese Worte wahr waren und aus ihrem Herzen kamen. Ich drehte mich soweit es ging zu ihr rum und lächelte sie an.
„Aber natürlich vergebe ich dir.“ Sagte ich sanft und sie nahm mich glücklich in den Arm. Wir umarmten uns fest und es fühlte sich so gut an. Endlich verstand sie mich. Endlich würde sie Hiccup und auch die Lebensart akzempieren und ich war so froh, dass sie sich darauf einließ. Ich öffnete halb meine Augen und sah, wie Hiccup mit einem zufridenem Lächeln auf seinen Lippen zu uns flog. Er sah mich mit einem Fragendem Blick an und ich lächelte ihn an zur bestätigung, dass alles gut gelaufen war. Ich löste mich wieder von meiner Mutter und sah sie lächelnd an.
„Dass heißt, du wirst Stormfly und Hiccup jetzt endlich akzeptieren können?“ fragte ich hoffnungsvoll, um mich zu  vergewissern, dass wir uns nicht falsch verstanden hatten.
„Ich denke, ich habe wohl keine andere Wahl.“ Erwiederte meine Mutter lächelnd und sah Hiccup an. Er erwiederte ihren Blick lächelnd, sah dann aber zu mir. Toothless kam näher an Stormfly ran und Hiccup beugte sich rüber zu mir und drückte mir einen kleinen Kuss auf den Mund, den ich nur zu gerne erwiderte. Wir lächelten uns glücklich an und für einen Moment schienen die Probleme vergessen zu sein. 
„Danke Mom.“ Sagte ich zu ihr und sie lächelte mich an. 
„Wir sind schon über Berk. Sollen wir landen?“ teilte uns Hiccup mit,
„Ja, oke. Halte dich fest mom.“ Sagte ich leicht grinsend und sie klammerte sich an mich. Ich bedeutete Stormfly nach unten zu fliegen und sie flog im Sturzflug nach unten. Wir landeten im Zentrum des Dorfes, wo die große Futterstation stand und ich half Meiner Mutter von Stormfly runter. Hiccup war natürlich schneller unten gewesen und stand nun neben uns.
„Wie fanden Sei es Mrs. Hofferson?“ fragte er höflich. 
„Ich muss ehrlich zugeben … ich fand es toll.“ Sagte sie, als sie wieder festen Boden unter ihren Füßen spürte, „ich danke euch, dass ihr mir die Augen geöffnet habt.“ Sie lächelte mich stolz an, dann wanderte ihr blick zu Hiccup.
„Ich habe falsch über dich gedacht Hiccup Haddock und ich bin froh, dass das Herz mediner Tochter dir gehört. Verliere es ja nicht.“ Mahnte sie ihn und ich hätte eigentlich nicht noch mehr glücklicher werden können, doch ich wurde es. Dieses warme gefühl der Glückseeligkeit, die sich in mir ausbreitete, war unbeschreiblich. Meine Mutter akzeptierte mich und mein Leben endlich. 
„Hatte ich auch nicht vor.“ Antwortete ihr Hiccup, „jetzt fehlt nur noch dein Vater.“
„Oje“ seuftzte ich, und da waren sie wieder, diese Probleme, die ich gerade so schön vergessen hatte. 
„Was? Wieso?“ fragte meine Mutter verwirrt.
„Wir hatten vor euch beide umzustimmen, was die Drachen und Hiccup betrifft. Und da wir dich jetzt sicher auch unsere Seite haben, können wir jetzt zu Vater gehen.“ Sagte ich und sah sie Hoffnungsvoll an. Ich hoffte inniglich, dass sie zustimmte uns bei dieser Sache zu helfen.
„Oje, das wird ein schwieriger Akt, das ist dir doch bewust?“ sagte sie und ich nickte zur bestätigung, „er ist sehr sturköpfig und er lässt sich nicht gerne was sagen, und vorallem nicht vom Sohn des Oberhauptes.“ Sie sah Hiccup ernst an.
„Ich hatte vor mit ihm alleine zu reden, in der Hoffnung, er würde mich anhören. Aber jetzt, wo Sie es sagen, kann ich das wohl vergessen. Währe es sehr unverschämt Sie darum zu bitten, mit ihm zu reden?“ sagte er.
„Eigentlich nicht. Jetzt, wo ich doch meine Tochter kenne, kann ich mit seinen Plänen nicht mehr überinstimmen.“ Meinte sie und ich sah sie neugierig an.
„Was für Pläne?“
„Nun, wir hatten in den letzten Tagen darüber gesprochen, entweder dich jemanden anderes zu versprechen, oder weg zu ziehen.“ Meinte meine Mutter und ich starrte sie ungläubig an. Mein Körper spannte sich unbewusst an und ich biss meine Tähne aufeinander. Also hatten sie doch pläne gehabt mich von Hiccup zu trennen. Meine Wut stieg, doch es war nicht meine Mutter, auf die ich wütend war. Es war mein Vater.
„Aber uns war klar, dass beides dich nicht von Hiccup trennen würde, weshalb wir nach einer möglichen Lösung gesucht hatten, beides zu kombinieren.“ Gestand meine Mutter, und das besserte meine Laune und senkte meine Wut nicht im geringsten. 
„Glauben Sie, er wird seine Meinung ändern?“ fragte Hiccup besorgt und sah mich auch genauso an. 
„Ich weiß es nicht. Es wird schwierig.“ Sagte sie und wendete sich wieder mir zu, „Aber alleine  hat er gegen dich nichts mehr in der Hand.“ Ich lächelte sie an.
„Das heißt, auch wenn wir scheitern, darf ich trotzdem bei Hiccup bleiben?“ fragte ich und meine Hoffnung wuchs. Vielleicht musste ich ihn nicht verlassen oder mit ihm von der Insel fliehen. Meine Mutter nickte zur bestätigung und ich sah Hiccup überglücklich an.

For the Dancing and the DreamingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt