Eine einzelne Träne
・・・・❖・・・・"Violet Quinn! Sofort in mein Büro!"
Widerwillig folgte ich seiner Anweisung und machte mich schon mal auf eine nicht geschäftliche Auseinandersetzung gefasst. Nach dem vergangenen Freitagabend konnte ich mir nur zu gut vorstellen, was er mir an den Kopf werfen würde.
Kaum war ich in seinem Büro, schloss er auch schon die Tür und drehte den Schlüssel zwei mal um. Abgeschlossen. Fängt ja gut an.
Meine Arme soeben verkreuzt, wartete ich nur so darauf, dass er auf hundertachtzig gehen würde.
"Was. Sollte. Das. Freitag. Abend. Hm?", stellte er mich zur Rede. Sein Kiefer war unter Spannung und seine Augen bohrend in meine gerichtet. "Einfach mich verarschen, zu jemand Fremden ins Auto steigen und davonfahren? Vor mir?"
Warum musste er wieder so rumzicken? Er verhielt sich so, als hätte sich nichts zwischen uns verändert, als wären die letzten friedlicheren Momente für ihn nichts weiter als ein paar belanglose Stimmungsschwankungen gewesen.
Sein Verhalten irritierte mich. In einem Moment, war er um mich besorgt, schien warmherzig zu sein und mir helfen zu wollen. Und im Anderen verhielt er sich wieder wie der Arsch, den ich vor ein paar Wochen noch vor mir hatte.
Wenn er unbedingt auf den Reset-Knopf drücken wollte, konnte er ihn haben. Dann würde auch ich wieder meine Krallen ausfahren und mit ihm streiten.
"Besser der, als du", erwiderte ich kalt.
Er kam näher. Drängte mich nach hinten. Hatte mich wieder da, wo er mich haben wollte - zwischen ihm und seinem verfluchten Regal. Warum ließ ich mich nur immer von ihm in die Enge treiben?
Ruhig versuchte ich in seiner Nähe zu atmen. Kalt und abweisend zu bleiben, doch es war nach den letzten Zeiten deutlich schwieriger, seine flüsternde Stimme mir nicht unter die Haut gehen zu lassen.
"Waren die Küsse von ihm etwa so viel besser als meine?"
Irritiert runzelte ich meine Stirn. Redete er von Cedric? War er wirklich in dem Glauben, dass ich Freitag noch bei ihm war?
Stillschweigend hielt ich den Mund.
"Ließ er dich intensivere Gefühle verspüren?", fragte er weiter. Sein Gesicht war gefährlich nah vor meinem. Neigte seinen Kopf mal näher, mal seitlich an mein Ohr, ohne jedoch eine Berührung auf meiner Haut zu hinterlassen. Die Spannung, die er damit wieder zwischen uns provozierte, war wie beim ersten Mal. Nur wurde mir diesmal deutlich schneller warm.
"Violet..", hauchte er an meinem rechten Ohr, während mir beim tiefen Einatmen sein angenehmes Parfüm in die Nase stieg. ".. gab er dir das, was du wolltest?"
Plötzlich öffneten sich meine Augen, die ich unbewusst für ein paar Sekunden geschlossen hatte. Diese Frage...
Sein Gesicht bewegte sich wieder vor meines. Sah mir suchend nach einer Antwort in meine Augen, die unkontrolliert seine langen, dunklen Wimpern bewunderten.
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Verrückt nach dir
Romance"Wie weit würdest du gehen, um das zu kriegen, was du schon immer haben wolltest?" ____ Nachdem ein ganz gewisser Jemand ihr Leben in einer Nacht zerbrechen ließ, schwört sich Violet Quinn Rache zu nehmen und sich von Nichts und Niemanden aufhalten...