Soldatin im K11

Bad Cop

Als ich in den Raum eintrat schaute ich zu aller erst um. Alles sah eher kahl aus, was aber nicht anders zu erwarten war. Auf dem Stuhl saß ein ziemlich kräftiger Mann in Handschellen.  Er sah auf den ersten Blick schon unsympathisch aus. Das dreckige Grinsen in seinem Gesicht machte es nicht grade besser und auch der schmierige Blick mit dem er mich musterte war nicht besser. "Guten Tag Herr Schneider, Reither mein Name. Sie wissen warum Sie hier sind?" "Nein, sagen Sie mir warum ich hier bin?" 

(Gespräch: N=Nika, S=Schneider, M=Michael)

N: Ich denke wenn Sie ganz scharf nachdenken kommen Sie drauf, da sind meine Kollegen und ich uns ziemlich sicher.

S: Wirklich? 

N: Eigentlich schon, aber da ihr Gedächtnis anscheinend aussetzt werde ich Ihnen mal auf die Sprünge helfen. Also wie war den das Verhältnis zu Ihrer Ex-Frau?

S: Gut, bis die dumme Kuh mich verlassen hat.

N: Wie lange waren Sie verheiratet, bevor Ihre Ex Sie verlassen hat?

S: Fünfzehn Jahre und dann auf ein mal meint sie sich trennen zu müssen. Ich habe mir immer den Arsch aufgerissen und dann hat sie mich einfach verlassen. Und vor zwei Tagen habe ich sie wieder getroffen. Dabei hatte sie ihren neuen. Die beiden haben auf tolle heile Welt gemacht.

N: Das muss sicher hart für Sie gewesen sein, oder? Was haben Sie gemacht als Sie die beiden zusammen gesehen haben?

S: Ich bin Ihnen hinterher gelaufen. Es war fast ekelhaft wie glücklich die beiden waren. 

N: Wir haben gehört, dass Sie öfters gewalttätig gegenüber Ihrer Ex geworden sind, stimmt das?

S: Na klar, das macht man doch so. Also gewalttätig würde ich es jetzt nicht nennen, aber den ein oder anderen Schlag habe ich ihr schon verpasst. Ich meine irgendwie muss man euch Frauen doch Manieren bei bringen.

Ich war kurz davor auszurasten und dem Typen mal richtig meine Meinung zu geigen, aber ich versuchte es weiter mit Verständnis, damit er dann irgendwann von selbst anfängt zu erzählen.

S: Und Vorgestern als ihr Lover dann gegangen war habe ich sie einfach mitgenommen. Das Gefühl die Angst in ihren Augen zu sehen war so befriedigend, das glauben Sie nicht.

N: Nun gut, und wo ist Ihre Ex-Frau jetzt?

S: Ich habe sie an unseren Lieblingsort gebracht, da ist sie sicher tief im Wald. In so einer kleinen Hütte. Ein echt schönes Plätzchen wenn Sie wollen können wir dort mal zusammen hingehen?

N: Nein danke, aber wo genau ist die Hütte, können Sie mir das verraten? Das wäre wirklich sehr nett von Ihnen.

Weiterhin versuchte ich mein Pokerface aufrecht zu erhalten, obwohl es mir sehr schwer fiel. Nachdem ich noch mehreren Flirtversuchen ausgewichen war erzählte er mir dann doch ao genau sich die Hütte befand.

N: Dankeschön Herr Schneider. Sie haben uns sehr geholfen.

S: Gerne doch Frau Kommissarin.

M: Max der werte Herr möchte gerne in eine der Zellen und auf uns warten?

Herr Schneider schaute mich empört an als er abgeführt wurde. Michael schaute mich beeindruckt an und auch ich selbst war sehr stolz auf mein erstes Verhör als Polizistin