#5 Thomas Blake x William Schofield //1917 (Film)//

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Diese ff wurde von germandesires geschrieben :3

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Viel Spaß
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William Schofield konnte noch immer den Rauch des brennenden Grabens hinter sich sehen, obwohl er meilenweit davon entfernt schien. Der Himmel, der noch vor wenigen Stunden blau wie das Meer war, war nun voller Asche, und das Sonnenlicht, das sich durch die schwarzen Wolken kämpfte, schien so rot wie das Feuer selbst. Der britische Soldat wünschte, er könnte sagen, der deutsche Angriff habe ihn überrascht, aber das wäre gelogen. Er wusste, dass die Deutschen sie nicht so einfach verjagen lassen würden. Es war ein Trick. Eine Falle.

„Bastarde", murmelte Will. "Bastarde. Alle!"

Der Winter nahm ihnen all ihre übrig gebliebenen Kräfte, und jetzt war der einzige Ort, an dem sie sich wenigstens ein wenig sicher fühlen konnten, fast vollständig zerstört. Ein Feuermeer. Ein Meer von verwundeten Soldaten, die vor Schmerzen schrien. William hasste das Geräusch. .Er fühle sich fast euphorisch, als er ausgewählt wurde, Lebensmittelpakete aus dem Osten Frankreichs abzuholen. Obwohl er alleine gehen musste. Es gab keinen Mann, der gesund genug war, um auch nur aus dem Graben zu kriechen.

Er schüttelte aus einer Mischung aus Unglauben und Traurigkeit den Kopf und klammerte sich noch mehr als zuvor an sein Gewehr. „Diese Bastarde wissen, dass sie verloren haben und können es nicht einsehen", murmelte er vor sich hin.

Der Krieg war fast vorbei, doch der britische Soldat fühlte sich nicht glücklich. Er fühlte nichts. Wie konnte es so weit kommen? Er erinnerte sich an die Aufregung, als die Leute anfingen, in den Krieg berufen zu werden. Viele gingen sogar freiwillig."Wenn nicht, welche Geschichten werden wir dann unseren Kindern erzählen können?", dachten sich die Leute. Aber jetzt? Das war kein Krieg. Das war ein Massaker. Doch wo war der Unterschied? Sein Haus und seine Frau fühlten sich immer noch Jahre weg und er war sich nicht sicher, ob ihm der Gedanke an ein "akzeptables Essen" gut oder einfach nur unglaublich schlecht machte. Vielleicht eine Mischung aus beidem. er erinnerte sich an die unzähligen Briefentwürfe, die er für seine Familie zu schreiben versuchte, für den Fall, dass er nicht zurückkehren würde. Der Schlamm unter seinen Füßen schmatzte grässlich unter seinem Gewicht. Der Schnee war geschmolzen und hatte das Blut gefallener Soldaten weggewaschen.

"Eines Tages", dachte Will, während er versuchte, sein Bein aus einem viel tieferen Schlammloch zu befreien, "eines Tages könnte sogar der Geruch weggespült werden."

Oh, dieser schreckliche Geruch von Blut, Tod und Krieg. Es war in Wills Nase eingebrannt und er war sich sicher - Nein..er wusste, dass der Geruch ihn für den Rest seines Lebens begleiten würde.

Der Boden wurde härter und bald hatte Will Niemandsland hinter sich gelassen. Er holte Luft. .er war noch lange nicht außerhalb des Kriegsgebietes, aber hier war der Todesgeruch zumindest nicht stark genug, um ihn zum Erbrechen zu bringen.

William wusste genau, wo er war. Es war nicht das erste Mal, dass er genau hier stand.

Er schluckte schwer, als er das Bauernhaus am Horizont sah. Von all den schrecklichen, unaussprechlichen Dingen, die er durchgemacht hatte, erforderte die Rückkehr an diesen Ort die meiste Kraft. Sein Blick wanderte durch den verlassenen Garten. ."Er hatte recht.", dachte er. "Die Kirschbäume sind gewachsen."

Der Garten, fast wie eine Oase inmitten einer Todeswüste, schien seit letztem Jahr ununterbrochen zu wachsen. .Unkraut, Blumen und Gras breiteten sich rund um das zerstörte Bauernhaus aus. vor allem die Kirschbäume. .unter normalen Umständen hätte er diesen Anblick schön gefunden, aber als er die leuchtend roten Kirschen betrachtete, fühlte er, wie ihm das Herz stach. "Blake hätte das gerne gesehen..."

Blake...

Plötzlich fühlten sich seine Knie weich an. .Bilder begannen durch seinen Kopf zu blitzen, Erinnerungen, die er so sehr zu verdrängen versuchte. Er fühlte wieder das heiße, karmesinrote Blut an seinen Händen, als er neben seinem gefallenen Freund, seinem Liebhaber kniete.
"Sterbe ich?"
William drehte sich hastig um und erwartete, Thomas Blake am Boden liegen zu sehen, der um sein Leben kämpfte. Aber niemand war da. Er war alleine. Tränen begannen über sein Gesicht zu laufen, als er wieder einmal merkte, dass er wirklich weg war. .„Du Idiot!", rief er, als seine Knie endlich nachgaben und das Gewicht seiner Trauer ihn zu Boden zog. „Ich habe dir gesagt, dass wir diesen Bastard töten sollen! Warum hast du nicht einfach auf mich gehört?!... Warum habe ich nicht-..." .seine Stimme brach und verschwand fast, als er flüsterte: "Ich hätte mehr tun sollen."
William fühlte sich schwach. Es hatte keinen Sinn aufzustehen, keinen Sinn zurück zu gehen. Alles, wonach er sich sehnte, war, Blake wieder umarmen zu können, sein Gesicht zu sehen, seine Stimme zu hören. Seine, vom Krieg gezeichneten Hände auf seiner Wange spüren zu können. Für eine kurze Sekunde wünschte er sich, er wäre an seiner Stelle gestorben. .Wut, Traurigkeit und Bedauern brodelten in ihm, mit dem schrecklichen Wissen, dass es keine Möglichkeit gab, die Vergangenheit zu ändern.

Trotzdem, trotz seiner Schmerzen, trotz seiner Gedanken an Schuldgefühle, konnte er nicht aufgeben. ."Blake hätte das nicht gewollt.", dachte er, während er wieder aufstand, gegen seinen nach Aufgeben wimmernden Körper.
Er wird nicht aufgeben. Nein. Er wird auf das Schlachtfeld zurückkehren und kämpfen. Kämpfe für seine Familie, sein Land und für Blake! .aber vorher...

William ging zu einem der Kirschbäume und pflückte eine der Kirschen. Sie war rot. Gesund. Lebend. Wenn er nach Hause zurückkehrt, versprach sich William, sie in seinem Garten zu pflanzen.

"Für dich, mein liebster Freund. Mein Geliebter."

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