Die Ruhe vor dem Sturm

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Mein Ex-Freund James, mit dem ich insgesamt drei Jahre zusammen war, verließ mich als unsere kleine Tochter Layla noch zwei Jahre alt war. Er verschwand aufeinmal und hinterließ mir und unserer Tochter nur noch einen Abschiedsbrief auf dem stand:

Liebe Evelyn, liebe Layla,
ich habe jemanden kennengelernt, eine wunderschöne Frau, die mich sehr liebt. Sie heißt Olivia. Wir beide wollen ein neues Leben starten und nichts mehr mit euch zu tun haben. Ich weiß Evelyn, dass wir Hochzeitspläne hatten, aber ich könnte mir viel besser vorstellen, Olivia zu heiraten. Es tut mir wirklich sehr leid und ich hoffe ihr werdet mich vermissen. Bitte versucht mich nicht zu kontaktieren. Mit geht es jetzt deutlich besser und macht euch keine Hoffnungen, dass ich jemals zurückkommen werde.
James Brown

Ich war mehr als geschockt, als ich diesen Brief las. Sofort nahm ich mein Handy und schrieb ihm, doch er hatte mich blockiert. Trotzdem versuchte ich ihn noch unzählige Male telefonisch zu erreichen, aber es schien wirklich so als würde das, was in dem Brief stand, sich bewahrheiten. James wollte heute eigentlich Layla von Kindergarten abholen, was er wahrscheinlich auch nicht mehr vorhatte. Ich stieg schon eine halbe Stunde, bevor ich Layla vom Kindergarten abholen konnte in mein Auto und fuhr los, dass wenn mein Ex irgentwie meine Tochter mir wegnehmen wollte, das nicht konnte. Meine Tochter sprang mir in die Arme. Auf dem Weg nach Hause schwiegen wir voreinander hin. Mir war nicht nach reden zumute. Das nächste, an dass ich mich erinnern könnte, war das ich in meinem Bett aufwachte. Ich sprang glücklich mit dem Gedanken daran, dass alles nur ein Traum sei, auf. Doch dann sah ich den Brief...

Wie gewöhnlich brachte ich meine Tochter Layla Punkt um acht in ihr Bett. Laylas Kinderzimmer war direkt neben meinem Schlafzimmer. Ich versicherte ihr nochmal, dass falls sie Angst bekommen sollte, sie einfach in mein Schlafzimmer kommen kann. Ich ging in Richtung Tür und schaltete das Licht aus. Meine Tochter fürtete sich nicht vor der Dunkelheit, im Gegensatz zu mir. Ich liebte meine Tochter wirklich sehr, vor der Schule hab ich immer ihr blondes, weiches Haar geflochten. Laylas babyblaue Zopfgummis liebte sie sehr. Die Zopfgummis passten auch sehr gut zu ihrem Liblingsshirt, was hellblau mit einer Blume war. Als ich Laylas Zimmertür schloss, wünschte ich ihr wie gewöhnlich noch eine gute Nacht. Da sie mir nicht antwortete hat sie sehr wahrscheinlich schon geschlafen. Ich putzte noch meine Zähne und legte mich dann selber ins Bett.

Der düstere SchreiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt