Alyssa kommt ungefähr eine halbe Stunde später bei mir zuhause an und gemeinsam machen wir uns auf den Weg zur Party. Die Location war nicht weit von mir entfernt, was ziemlich vorteilhaft war um zu Fuß nachhause gehen zu können und sich nicht auf die öffentlichen Verkehrsmittel bei Nacht verlassen zu müssen. Angekommen stelle ich zudem fest, dass das Haus in welchem die Party statt fand wirklich groß und auch unglaublich schön ist. Die Musik hört man bereits bis nach draußen und die meisten Menschen die kamen gingen um das Haus herum in den Garten weshalb Alyssa und ich es ihnen gleich tun.
„Maddy, wenn du Jule siehst Schrei laut!", ruft mir Alyssa zu und ich nicke ihr zu. Doch abgesehen von vielen tanzenden Leuten in unserem Alter und älter, trinkenden Leuten und wohlgemerkt auch Leuten die wirklich stark nach Schweiß und Alkohol riechen, sehe ich nicht viel. Wir kämpfen uns also gemeinsam durch die große Masse an Menschen. Ich frage mich wirklich wer die Party schmiss und ob diese Person so viele Menschen kannte oder ob die Leute hier noch Freunde mitgebracht haben.
Nachdem Alyssa und ich fast den halben Garten und auch ein Teil des Hauses abgesucht haben, welches wohlgemerkt innen fast genauso schön und prächtig aussah wie außen, gaben wir langsam die Hoffnung auf, als wir gerade erneut in den Garten gehen wollten und eine glücklich aussehende Jule am Rande des Zaunes im Garten stand und wild mit ihrem Arm fuchtelt, so, dass wir sie auf jeden Fall bemerken mussten.
„Hey, ihr zwei süßen! Maddy es ist so schön dich endlich wieder zu sehen! Wie hast du sie dazu bekommen unter Leute zu gehen?", fragt Jule Alyssa begeistert als sie mich in eine herzliche Umarmung schließt. Ein wenig zog sich mein Herz zusammen, denn natürlich vermisste ich meine Freunde, doch es war für mich die letzten Wochen so ungemein viel, dass ich mich einfach nur zurück ziehen wollte und eben nicht jede Minute mit meinen Freunden verbrachten wollte.
„Tja, du kennst doch meine Überredungskunst.", erwidert Alyssa stark von sich selbst überzeugt und ich grinse nur während ich meine Augen rolle als Jule ihr zustimmt.
„Drinks?", fragt Jule.
„Drinks!", erwidern Alyssa und ich im Chor, was Jule nur zum Lachen bringt. Jule zieht uns hinter sich her, mit in die Küche wo wir zunächst einmal einen Shot trinken. Doch es blieb nicht bei einem Shot. Es folgten weitere durcheinander getrunkene Getränke, bei denen ich mir sicher war sie würden mich früher oder später zum übergeben bringen, denn so viel wie ich die Getränke mixte konnte mein Magen nicht mehr lange mitmachen.
Von den verschiedensten Vodka Mischgetränken, bis hin zu Barcadi, rüber zum Whiskey und weiter zum Gin. Alles war dabei. Das normale trinken machte natürlich nicht mehr so viel Spaß weshalb wir unbedingt Bierpong spielen wollten. Jule und Alyssa verloren jegliche Hemmungen und fragten drei fremde Jungs ob sie nicht gegen uns spielen wollen. Sie sagten zu und gemeinsam spielten wir dann. Zum ersten Mal seit langer Zeit fühlte ich mich frei, unbeschwert und glücklich. Alkohol lässt einen vergessen. Doch Alkohol konnte auch die negativen Emotionen gut verstärken. Doch so schnell die negativen Gedanken, welche mich wohlgemerkt beinahe zum weinen brachten, kamen, so schnell verschwanden sie auch wieder, denn ich versuchte mich lediglich auf das Gefühl des Glücks zu fokussieren.
Die Jungs mit denen wir spielten waren wirklich nett. Ich bekam mit das die drei Jungs Joel, Alec und Ray hießen. Die drei waren lausiger Bierpong Spieler, oder sie wollen einfach nur das wir gewinnen. Lange Geschichte in kurz, wir gewannen und entschieden uns dann mit den Jungs noch eine Weile zu tanzen. Die Zeit war unfassbar schön und ging leider viel zu schnell vorbei, denn gefühlt eine Stunde später war es draußen so unfassbar dunkel, dass man mit Alkoholintus die Gesichter der Leute fast kaum noch erkennen konnte. Die Belichtung im Garten war leider nicht so gut wie sie hätte sein können um das Ambiente noch schöner zu machen. Das waren die letzten 2 Stunden.
Nach vielem tanzen und weiteren Drinks fängt sich dann doch an bei mir alles zu drehen und mir wird sehr schnell auch recht schlecht. Ich höre augenblicklich auf zu tanzen als ich merke wie schwindelig mir ist eigentlich ist.
„Maddy, ist alles okay?", fragt mich Alyssa ernst. Sie versucht so nüchtern wie möglich zu wirken, doch mir entgeht nicht wie beschwipst sie wirkt.
„Ja, mir geht es gut. Mir ist nur ein wenig schwindelig, ich glaube, ich hole mir ein Glas Wasser und setze mich drinnen ein wenig hin.", erkläre ich. Sie nicke und ich machte mich auf den Weg zurück in das riesige Haus während ich stolpere und so ziemlich jeden Menschen auf meinem Weg anremple. Ich murmle nur mehrfach 'Sorry' bevor ich endlich ankomme und mir in der Küche einen Becher nehme welchen ich mit Wasser fülle. Ich bin scheinbar nicht die einzige Person mit dieser Idee, denn ich schaue in mehrere sehr fertig aussehende Gesichter, welche über dem Küchentresen hängen und einen Becher vor sich hatten. Manche mit Wasser, manche mit noch mehr Alkohol.
Die Luft ist stickig und ich bemerke, dass die Luft nicht besonders gut für meinen Schwindel ist, weshalb ich einen großen Schluck aus meinen Becher nehme und mich mit diesem wieder auf den Weg nach draußen mache. Das denke ich zumindest, denn bevor ich draußen ankomme krache ich in eine Person. Ich verschütte das gesamte Wasser über mein Kleid und es gelingt auch ein wenig auf das weiße T-Shirt der Person in die ich rein gelaufen bin.
Aus einem mir unbekannten Grund muss ich anfangen zu kichern und murmle nur ein 'sorry', während sich die Person, welche sich herausstellte ein Mann zu sein, ebenfalls entschuldigt.
'Irgendwie kommt mir die Stimme bekannt vor', denke ich und traue mich nicht ein mal meinen Blick zu heben. Doch ich muss . Also hebe ich ganz langsam meinen Blick. Über die Brust, die breit gebauten Schultern, den sehr gut aussehenden Nacken, bis rüber zu dem markanten Kinn, der sehr scharf aussehenden jawline bis hin zu den unfassbar schönen braunen Augen, welche so wirken als würden sie in meine Seele schauen. Mir stockt der Atem. Diese Augen, welche in mir das Gefühl des Wohlfühlens auslösten. Diese Augen, welche mich faszinierten. Diese Augen, welche schöner wirkten wenn sie strahlten wenn sie etwas sahen was sie glücklich machte. Diese Augen, welche mich am bitteren Ende mit Verachtung und Hass betrachteten. Diese Augen, welche in mir Schmerz auslösten. Diese Augen, welche Lucas gehörten.
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Hideous
Teen FictionMan sagt, beste Freunde bleiben ein Leben lang. Was einem jedoch niemand erzählt ist, dass der Schmerz einen besten Freund zu verlieren stärker ist, als eine Trennung. Maddy und Lucas waren seit ihrer Kindheit unzertrennlich. Als Lucas jedoch ohne j...