Kapitel 10

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Ich erwachte zu dem Streicheln einer fremden Hand. Sie strich mir über die Wange und streife ein paar Haare zur Seite. Müde öffnete ich meine Augen und blickte in die von Oliver, zu dem auch die Hand an meinem Gesicht gehörte.
Seine Hände waren stark, groß, gleichermaßen rau und weich.

Sofort nachdem er merkte, dass ich wach geworden bin, nahm er seine Hand sofort weg. Ich fing an zu lächeln. Wieso lächelte ich? Keine Ahnung. Aber den Moment gerade fand ich echt schön. Ich schaute nach unten und sah, dass meine selbstgebaute Kissenmauer von gestern Abend weg war.

"Meine Kissenmauer ist weg." sagte ich, woraufhin auch Oliver nach unten schaute und anfing zu lachen.

"Ja, die hab ich weggemacht. Das war mir zu eng mit den fetten Kissen. Keine Sorge, ich hab dir keinen Platz geklaut." zwinkerte er.

Dann richtete er sich auf, nahm sein Top vom Stuhl neben dem Bett und zog es sich über. Vorher erhaschte ich noch einen Blick auf seinen Rücken, über den ich so gern mit meinen Händen gestrichen wäre.

"Aber ich muss zugeben," fuhr er fort, "es fiel mir schwer den Abstand zu dir zu halten."

Woah. Hat er das gerade echt gesagt? Mir fehlten in dem Moment die Worte, also sagte ich nichts.

Ich drehte mich zur Seite und schaute auf die Uhr auf dem Nachttisch neben mir.
8:30 Uhr. Scheiße, in einer halben Stunde musste ich unten sein, Maya war bestimmt schon wach und hat bemerkt, dass ich die Nacht lang weg war.

"Ich muss gehen" sagte ich hastig und sprang aus dem Bett.

"Wow, wer hätte gedacht, dass du diejenige bist, die abhaut, nachdem wir miteinander geschlafen haben."

Bei den Worten erstarrte ich.

Ich drehte mich zu Oliver. "Wie bitte? Also erstens muss ich los, weil meine Eltern und Maya nicht wissen sollen, dass ich die Nacht bei dir war, auch wenn nichts passiert ist. Zweitens, wir haben nicht MITeinander geschlafen, sondern nebeneinander. Großer Unterschied." sagte ich und hielt meine Hände beim letzten Satz weit auseinander.

Ohne ein weiteres Wort ging ich aus dem Zimmer und ignorierte Olivers Lachen im Hintergrund.

Ich rannte schnell zu meinem Zimmer und klopfte an die Tür.

Maya machte sofort die Tür auf. "Wo warst du denn?" fragte sie mich vorwurfsvoll.

Ich ging an ihr vorbei ins Zimmer. "Ich hab bei Kalea übernachtet. Ich war noch draußen spazieren und hab mich ausgesperrt." log ich sie an.

Schnell machte ich mich fertig und zog mir was neues an. Eine lange weite Hose mit einem Croptop mit Aufdruck.

Dann gingen Maya und ich runter zum Frühstück und trafen dort meine Eltern.

Auf dem Weg zum Tische flüsterte ich Maya noch zu, sie solle nichts über die letzte Nacht sagen, was mir im Nachhinein dumm vorkam, denn so wirkte es nur noch verdächtiger.

Den Vormittag verbrachte ich mit meiner Familie in der Lounge, am Nachmittag gingen wir an den Strand und machten ein Picknick. Das war echt schön, es war mal wieder Zeit einen Urlaubstag mit meiner Familie zu verbringen.

"Euer Vater und ich wollten euch noch sagen, dass wir morgen von den Sinclairs eingeladen wurden, wieder mit auf ihr gemietetes Boot zu kommen. Diesmal sollt ihr mitkommen, es ist echt schön, und wir können tauchen gehen."

"Klingt gut" antwortete ich.

"Wie jetzt" entgegnete mein Vater. "Kein rumnörgeln, dass Oliver auch dabei sein wird? Keine Beschwerden?"

Holiday nightmare? - Holiday dream! (Abgeschlossen) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt