Schicksalstreffer

Kapitel 10

Mein Handy vibrierte schon zum tausendsten mal neben mir. Ich hatte wirkliche keine Kraft aufzustehen oder auf mein Handy zu schauen. Ich war in einem gefühlten Teufelskreis und konnte mich nicht befreien.
Nach einer gefühlten Ewigkeit beschloss ich dann auch mal drauf zu schauen.
„Scheiße ich bin komplett zu spät" ich stand ohne zu zögern direkt auf, vergaß den Schmerz, das elende Gefühl in mir und ging duschen.
Ich bin förmlich zu meiner Arbeit gesprintet.
Kaum angekommen sah ich wie mein Schreibtisch geräumt wurde.
„Was wird das?" fragte ich die Person vor mir.
„Du weißt es noch nicht?"
„Was?" schaute ich verwirrt.
„Es kommt eine neue Mitarbeiterin zu uns und das heißt sie Person bekommt deine Stelle." sprach die Person ohne mich einen Blick zu würdigen.
In welchem Film leben die, die können mich doch nicht einfach rausschmeißen?
Für einen kurzen Moment habe ich komplett vergessen, dass vor dem Ereignis im Club ein Gespräch mit ihm stattfand. Er hatte schon angedeutet, dass er sowas abziehen würde wenn ich nicht nach seiner Nase tanzen würde.
Aber jetzt bleibt nur die Frage übrig wer es ist, ich meine ich bin gut in dem was ich tue also wo soll er so schnell eine bessere als mich her bekommen. Außer er hat sich eine gesucht die zum ficken gut genug ist und ihren Job einigermaßen gut erledigt.
Ist mir auch scheiß egal ich bin fertig mit dem
Bullshit hier.

Gerade wollte ich mich umdrehen und mir wurde komplett schwindelig.

„Melia? Melia Süße wach auf komm schon.." hörte ich eine vertraute Stimme neben mir sprechen.
„Seli-" versuchte ich zu sagen doch meine Augen fielen wieder zu.
„Hey hey rede nicht, das strengt dich zu sehr an" schaute Selina mich besorgt an.
Ich konnte meine Augen gerade so offen halten, dass ich kleine Umrisse ihres gesuchtes sah. „Mein Vater" murmelte ich vor mich hin.
„Pschhh er ist zu Hause mach dir keine Sorgen, ich hab ihm gesagt, dass ich hier bleibe und ihn heim geschickt weil er total fertig war" hielt sie meine Hand.
„Danke..." antwortete ich leise „warte- wie lange liege ich schon hier?".
„Melia du hast 4 Tage durchgeschlafen und warst auf Morphium weshalb du dich bestimmt an nichts erinnern kannst" meinte Selina.

4 Tage? Es kommen mir vor wie paar Stunden und so fühlen sich auch meine Kopfschmerzen an. Fuck ich bin doch gar nicht arbeiten gegangen „Selina meine Arbeit ich muss aufstehen-" versuchte ich mich zu bewegen und daraufhin legte sie mich direkt wieder zurück ins Bett. „Nicht so schnell Mäuschen du hast gerade eine Operation überstanden".
„Selina hör auf mit den Kosenamen das ist null lustig, ich werde meinen 2 und letzten Job verlieren!" meckerte ich sie an.
„Wie jetzt?" guckte sie verunsichert.
„Ich wurde gekündigt und der Club ist das einzige was mir jetzt noch als Option übrig bleibt".
„Najaaa ich mein Plan B gibt's noch" zwinkerte sie mich ironisch an.
„Ganz lustig heute wa? Ja ne ich werde jetzt sicher nicht Stripperin nach dem was passiert ist" sagte ich.
Ich hab völlig vergessen, dass sie von nichts weiß beinahe hätte ich es bei ihrer Anwesenheit selbst vergessen.
„Darauf wollte ich dich sowieso ansprechen was zum teufel ist dir passiert, dass du mehrere Prellung hast und eine innere Blutung die du nicht mitbekommen hast?" sagte sie komplett ernst.
„Es ist nichts".
„Ich will dich jetzt echt nicht Ohrfeigen aber ich hab mir miese Sorgen gemacht und du sagst, dass es nichts ist und verreckst fast daran?" schrie sie schon fast.
„Selina ich bin noch nicht bereit darüber zu reden, ich will es vergessen, das muss dir für den Moment erstmal reichen" guckte ich sie emotionslos an.
Ich weiß nicht wann ich je bereit sein werde um darüber zu reden.
Es ist jemand draufgegangen und ich werde sie sicher nicht mit reinziehen egal wie sehr ich darunter leiden werde.
Außerdem bin ich nicht alleine damit, Aiden könnte auch große Probleme bekommen und dass ich meine fresse darüber halten sollte, bin ich ihm definitiv schuldig.

„In Ordnung aber ab jetzt bist du ehrlich zu mir, ich kann dich nicht verlieren und dein Vater erst recht nicht, hörst du?" war sie kurz vorm heulen.
Ich nahm sie in eine leichte Umarmung da meine Prellung noch leicht weh tat, da ich keine Riesen Menge an Morphium bekommen habe.
„Du solltest nach hause Selina, es wird dunkel, ich komm schon alleine klar" lächelte ich leicht.
„Halt den Mund ich geh nirgends hin" war sie entschlossen.
„Ich meins ernst ich akzeptiere kein nein" erwiderte ich ernst.
„Bist du sicher?"
„Jaha"
„Wirklich? Ich kann auch bleiben ehrlich"
„Sei leiseeeee jetzt und geh wir sehen uns morgen wieder" sagte ich und schaute sie aufdringlich an.
„Woah na gut wie du willst aber ich bin morgen da bevor du deine Augen öffnest" sie gab mir noch ein Kuss auf die Stirn und lächelte bis sie aus der Tür verschwand.

Kaum schloss ich meine Augen und Selina platzte wieder ins Zimmer. „Ich hab vergessen dir zu sagen, dass ein Mann hier im Krankenhaus für dich angerufen hat der dich besuchen wollte" schaute sie zu mir.
Ein Mann? Der einzige Mann der in meinem kopf als Möglichkeit ist, ist Aiden. Warum sollte aber ausgerechnet er anrufen... ich hab ihm doch ausdrücklich gesagt, dass ich nicht will, dass jemand in meinem Umfeld was von unserem Kontakt mitkriegt.
„Mhm" murmelte ich wieder unverständlich vor mich hin. „War bestimmt nur irgendwer von meiner Arbeit oder so, jetzt geh schon" lächelte ich.
Sie ging und schickt noch einen Luftküsschen rüber.

Meine Augen suchten schon die ganze Zeit über mein Handy. Bitte bitte sag mir es ist nicht bei meinem Vater oder sonst wo.
Eine Vibration ertönte, mein Handy, es lag die ganze Zeit neben meinem Krankenhausbett auf dem Tisch.
Ein unbekannter Anruf?
„Hallo?"
„Hermosa" gab die Person an der anderen Leitung von sich.
„Hermosa was? Mit wem spreche ich da?"
„So Schnell vergisst du mich also mh?"
Diese männliche Stimme kommt mir doch irgendwie bekannt vor.
„Ist das so nh Art verarsche denn wenn ja verschwende doch die Zeit einer anderen Hermosa" ich war kurz vorm auflegen bevor mein Herz kurz vor einem Herzinfarkt stand.
„Wie wärs wenn du mir das ins Gesicht sagst?"
Eine Tür öffnete sich und ein mir bekanntes Gesicht betritt das Krankenzimmer.
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