"Warum machst du das?"
"Um nach Hause zu kommen."
"Ich will auch nach Hause. Wo wohnst du?"
"In Korea."
"Ist das dein Haus?"
"Nein, ein Land."
"Land…" Wiederholte der junge Mann, oh ich meine Jimin. Ich hatte Jimin auch dazu gebracht im Schatten sitzen zu bleiben und nicht in der prallen Sonne. "Was ist ein Land?"
So hielt ich mal wieder mit meiner Arbeit inne. "Ein Land ist..." Ich merkte, wie es mir schwer viel zu beschreiben, was ein Land ist. "..da wohnen Menschen. Und Länder sind in einem Kontinent. Wir sind jetzt auf dem Kontinent Afrika. Aber ich bin mir nicht sicher, in welchen Land."
"Das verstehe ich nicht. Ist aber auch langweilig. Mir ist langweilig." Er seufzte und zog seine Knie an sich heran. "Sollen wir einen Sonnenuntergang anschauen?"
"Gerne aber dann müssen mir erstmal warten."
Wieder sah er mich an, als ob ich etwas Dummes gesagt habe, da fing er plötzlich an laut zu lachen. Glocken..
"Ich vergesse immer, dass ich nicht zu Hause bin!" Er lachte weiter, dann wurde er ruhiger. "Zu Hause habe ich an einem Tag dreiundvierzig mal die Sonne untergehen sehen."
"Wirklich?"
"Ja! Ich liebe die Sonne." Er wollte wieder aus dem Schatten, doch mit einer Handbewegung hielt ich ihn davon ab.
Später am Tag saßen wir wieder zusammen im Schatten. Ich hatte ein Brot aus meinem Vorrat genommen und teilte es jetzt mit Jimin.
"Weißt du, wenn ich traurig bin, schaue ich mir Sonnenuntergänge an." Sagte er zwischen dem Kauen des Brotes.
Kurz hörte ich mit allem auf und sah dann wieder zu dem blonden Jungen. "Du warst an einem Tag dreiundvierzig mal traurig?"
Er schien zu realisieren, dass er mir das gerade anscheinend nicht absichtlich gesagt hat, denn er sah kurz erschrocken aus, dann schwieg er einfach und aß das Brot weiter.
Als die Somme unterging lehnte er sich an mich und nahm meine Hand in seine. "Ich finde es toll dich getroffen zu haben." Murmelte er leise.
Wir sahen uns den Sonnenuntergang an und ich merkte, wie Jimin neben mir immer entspannter wurde, bis er schließlich in den Schlaf gefallen war.
Ich kann mir bei so einem heiteren Mann gar nicht vorstellen, dass er so oft traurig ist. Auch will ich mir das gar nicht vorstellen, wenn ich ehrlich bin.
Mit einem komischen Gefühl im Bauch legte ich meinen Arm um ihn und schloss dann auch meine Augen, um dann in einem Traum über einen kleinen Planeten zu träumen, auf dem eine Rose wächst und ein gewisser Jimin wohnt.

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𝑳𝒆 𝑷𝒆𝒕𝒊𝒕 𝑷𝒓𝒊𝒏𝒄𝒆 | ʸᵒᵒⁿᵐⁱⁿ
Fanfic»αϐgєѕϲнℓοѕѕєи« Ein Pilot muss in der Wüste notlanden und begegnet dort einem wundersamen jungen Mann. Dieser erzählt, dass er von einem winzigen Planeten stammt, auf dem eine wundervolle Rose wächst. Auch erzählt der Mann, dass er wirklich gerne wi...