Familientreffen {Kapitel 6}

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Billy Barber sitzt im Gefängnis weil er ein 19 jähriges Mädchen ohne Reue umgebracht hatte. Darum wurde auch auf Social-Media schon von dem Barber-Mörder-Gen gemunkelt. Damals war Andy noch im gleichem Alter wie sein Sohn, doch seit dem her hatte er nicht mehr von ihm gehört und auch nur seiner Frau davon erzählt. Und doch fährt er zu dem Knast, um Infos zu bekommen, die seinem Sohn helfen könnten. Nervös steigt er aus dem Wagen und betritt das umzäunte Gebäude. Der Besucherraum ist mit vielen Officern, die sich an die Wände lehnen, ausgestattet. Andy legt seine Jacke über dem Stuhl ab und setzt sich. Er nimmt den Hörer und fragt seinen Vater was er den will. Bill, ist wie in seiner Erinnerung eingebrannt, nur natürlich älter und mit weißer Halbklatze. Der Verbrecher lächelt seinen verschollenen Sohn schämisch an und begrüßt ihn:"Wircklich? Nach so langer Zeit willst du dich nicht einmal mit mir unterhalten, wie schade. Du hast dich kaum erinnert, bist ein strammer Junge geworden, mein Sohn". Ungeduldig meint Andy:"Wenn du mich nur kontaktiert hast, um dich mit mir zu unterhalten, ich passe. Außerdem bin Ich schon längst nicht mehr dein Sohn", weshalb Billy eine gespielt traurige Schnute zieht. Der Mörder hustet einmal leicht, dann erklärt er:"Ich kenne die Story über deinen Sohn, und dass sogenannte 'Mördergen', und ich weiß auch dass du niemanden von mir erzählen willst. Tja, kannst much wahrscheinlich nicht mehr lange geheim halten, du als Anwalt solltest ja genau wissen, dass alles gegen Jacob verwendet wird. Aber naja. Ich habe dich kontaktiert, weil Ich eine Interessante Info für dich haben könnte, wie du ja schon weißt. Es gibt da diesen Mann in eurer Nachbarschaft, Leonard Patz. Er soll schon öfters beobachtet worden sein, irgendwelche Jungs zu belästigen, darunter auch Ben Rifkin. Da es aber nie Beweise gab, wurde er nie fest genommen. Vielleicht ist er ja irgendwie ausgerastet?". Der Monolog seines Erzeugers lässt Andy grübelnd seufzen. Er bedankt sich leise und verlässt das Gebäude. Währrend er sich seine Jacke wieder anzieht und sich in sein Auto setzt, schreibt er der Anwältin Joanne und fährt los. Er konnte sich jetzt nicht mehr darum kümmern, egal wie sehr er Jacob beschützen will. Aber jetzt, auf dem Heimweg, atmet er langsam ein und aus, da er die Nervosität des Besuches immernoch nicht richtig abgeschüttelt hat, und versucht sich auf den bevorstehenden Filmabend zu freuen.

Jacob, Veronica und Laurie haben sich für einen alten Western entschieden, und währrend Laurie eine Schüssel Popcorn bereit stellt, setzen sich die zwei Teenies, mit geringem Abstand, vor die Couch. Eigentlich wollten sie sich in den Armen halten, bis sie mit Moos bewachsen waren, jedoch dachten sie, dass der andere sich nur nach Körperkontakt sehnte, um das traumatische Geheimnis ein wenig zu verschönern. Andy betritt sein Zuhause und legt, mit Laurie und dem Popcorn in den Armen, sich auf die Couch.

Am Anfang des Abspanns ist es erst Nachmittag. Veronica streckt sich und steht auf. Laurie ist gerade in der Küche und stellt die leere Schüssel in die Spülmaschine. Vicky schlendert zur Tür und greift ihren beigen Mantel. Verwirrt sieht sie Andy an, weshalb sie erwiedert:"Ich wollte mir vielleicht ein paar Sachen hier rüber holen, kann Ich ja auch dort schlafen", was jetzt auch Jacobs Aufmerksamkeit erweckt. Er starrt sie eindringlich mit einem besorgten 'bist du sicher?'-Blick an, da er ja weiß wie schlecht ihr Alter sie behandelt. Sie nickt hastig und stapft aus dem Heim. Die kühle Herbstwind lässt ihren Atem in Dampf mit der Luft verschmelzen. Sie erinnert sich daran, wie Jacob und sie sich immer im Winter vorstellten, wie sie Drachen wären, die durch die Luftfeuchtigkeit nur noch Rauch spucken können. Das bekannte Gefühl der Wärme, die ihren ganzen Kopf aufwärmt kommt wieder, doch die Schmetterlinge in ihrem Bauch halten sich nicht lange, und werden durch Angst vor ihrem Vater ersetzt. Auf dem Weg zu ihrem Haus läuft Sarah an ihr vorbei in Richtung Barber-Haus. Nie hatte sie sie in dieser Gegend gesehen, doch dass war ihr jetzt ziemlich egal, auch wenn es dass später vermutlich nicht ist.

Es klingelt an der Tür der Barbers. Jacob hoffte eigentlich, dass sie sich es anders überlegt hatte, und er sie wieder in seinen Armen haben konnte, doch zu seiner Überraschung war es Sarah. Sie winkt ihm kurz und erklärt unsicher:"Tut mir Leid falls Ich större, aber Ich wollte dich eigentlich schon seit der Gedenkfeier ansprechen. Ich glaube nicht dass du Ben getötet hast. Und Ich dachte dass du vielleicht ein wenig Gesellschaft gebrauchen könntest und wollte fragen ob wir morgen hier irgendwie zocken wollen oder so?". Nochmal überrascht stimmt Jacob zu. Veronica würde es nicht stören, wenn er neue Freunde finden würde, oder eben sogar eine feste Beziehung, sie sieht ihn ja nur als Kumpel. Und so verabschieden sie sich und auch Andy reagiert überrascht über das plötzliche Treffen, freut sich aber für seinen Sohn. Auch wenn Sarah eigentlich nur mit Andy über den Fall sprechen wollte, denn auch sie hatte Informationen, die zwar falsch, aber nützlich sein könnten.

In ihrem eigentlichem 'Zuhause' angekommen, schaut sich das gemusterte Mädchen beängstigt um, und will eigentlich umkehren, jedoch Jacob seinen Freiraum lassen. Bevor sie überhaupt zur Treppe schleichen kann, kommt auch schon ihr betrunkener Vater mit einer Whiskey-Flasche ins Zimmer getappst. Er rulpst und will einen Schluck trinken, jedoch ist die Flasche schon leer, weshalb er sie zornig nach seiner Tochter wirft, welche dieser nur knapp ausweichen kann. Die Flasche zerschplittert hinter ihr an der Wand mit einem lauten Klirren. Der Arbeitslose brüllt sie ohrenbetäubend an:"Na, lässt du dich auch mal blicken?Hab gehört du wärst jetzt eine Schwänzerin und auch noch mit diesem Mörder-Freak befreundet! Was bist du bloß für eine blöde Schlampe, dass du wircklich so krass gefickt werden musst! Du bist wircklich so eine Schande, und dann wagst du es auch noch so auszusehen wie deine Mutter!". Und dann regneten schön die ersten Schläge auf sie ein. Sie konnte nicht verstehen wieso. Wieso musste ihre Mutter tot sein? Wieso hatte sie Ben denn so gehasst, was hatte sie den getan, war sie wircklich so schlimm?Liebt Jacob sie deshalb nicht, bin ich zu anstrengend? Wieso hasste ihr Vater sie nur so, war es der Alkohol der ihm den Zorn brachte, oder war sie wircklich so eine schlechte Tochter? Sie und Jacob wurden von der Schule beurlaubt, er hatte doch kaum Grund sie zu hassen. Und egal wie stark er auf sie einschlug und wie verzweifelt sie schluchzte, diese dunklen Gedanken taten mehr weh, als jede Folter. Nachdem ihr Erzeuger sie blau und grün geschlugen hatte, nahm er sich eine weitere Flasche Rum und saß sich gähnend vor den Fernseher, als wäre nie etwas gewesen. Leicht humpelnd und so leise wie möglich, kriecht Vicky schon fast die Treppen zu ihrem kleinem Kinderzimmer hinauf. Die Gedanken wollten nicht aufhören, ihr Kopf tat mehr weh als ihre blauen Flecken. Eine schwirrende dunkle Wolke von Gedanken bildet sich in ihrem Kopf, und es pocht so sehr, es fühlt sich an wie ein schlechter Albtraum. Sie kniff sich, doch es war leider kein Traum. Alles was sie will ist Jae, der sie umarmt. Noch einmal kneift sie sich, diesmal härter. Sie wacht zwar nicht auf, doch das leichte Ziepen scheint doch gegen die Wolke anzukämpfen. Noch einmal und noch einmal kneift sie sich, bis ihr Unterarm fast anfängt leicht zu bluten, bis es nicht mehr ablenkt. Benommen beißt sie sich auf die Lippe und sieht zu ihrem Schreibtisch und nimmt sich zögernd eine Bastelschere. Natürlich würde sie dass nicht umbringen, doch sie kratzt sich dennoch an ihrem, mit Zwickabdrücken und blauen Flecken übersähten Unterarmen. Auch dass war schnell nicht mehr genug. Immer wieder hat sie sich doch eingeredet, dass es keine Lösung wäre sich zu ritzen. Jetzt aber ist sie schwach, ohne Jae, und taumelt mit den höllischen Kopfschmerzen zum Badezimmer. Warum auch immer schloß sie ab und sucht sich eine ältere Schachtel Rassierklingen, die ihr Vater dort mal liegen gelassen hatte. Sie legt sich ein wenig Toilietenpapier zurecht, da sie jetzt einfach tiefe Schnitte brauchte, und setzt sich immer noch schluchzend und verschnieft auf dem harten Fließenboden. Veronica setzt zum ersten Schnitt kurz unter dem Handgelenk an und zieht einen neutralen Strich. Sie beobachtet wie das dunkelrote Blut langsam zum Vorschein kommt und setzt zum zweiten Schnitt an. Manchmal tiefer, manchmal schwächer zieht sie Schnitte über ihrem Unterarm und beobachtet das Blut, welches fast über ihren Arm auf den Boden tropft, wie es sich entwickelt. Und tatsächlich, die Wolke ist verschwunden und die Kopfschmerzen lassen nach. Erleichtert steht sie, stark zitternd und schwach vom Blutverlust, auf und wäscht sich das Blut ab, bevor sie die Wunde abtupft und mit Desifektionsmittel reinigt, was ein gewolltes Brennen entlockt. Schnell schlüpft sie in eine weiß-dunkelblau gestreifte Pijamahose und einen von Jaes Hoodies, und springt erschöpft und verheult in ihr Bett. Der beruhigende Geruch von ihrem Schwarm steigt ihr in die Nase, und während sie versucht das Weinen, wegen der ja angeblich unerwiederten Liebe und der Gänsehaut, zu unterdrücken, obwohl sie so unbedingt wollte dass Er sie vor der Selbstverletztung bewart hätte. Denn nun, wo sie wusste dass es ihr hilft, würde sie es wieder tun.

Sie würde ihn damit dennoch niemals nerven, er hat viel zu viel um die Ohren. Sie musste für ihn da sein. Immer.

Hello:P Pls dont hate me, hab eig TW im Intro gemacht das sowat hier behandelt wird. Wenn ihr jemals solche Gedanken habt, sucht euch bitte Hilfe und wendet euch an einen Vertrauten. Stay safe und trinkt genug:3

04/09/21

1605 Wörter

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 17, 2022 ⏰

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𝐓𝐫𝐮𝐬𝐭 ~Jacob Barber Fan Fiction~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt