On the shortness of life

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Die durchschnittliche Lebenserwartung in Österreich betrug 2020 80 Jahre für Männer und 84 Jahre für Frauen. (Leider anscheinend keine Daten für andere Geschlechter, also sind sie wohl unsterblich. Naja, wenigstens etwas.) Natürlich schwankt diese Lebenserwartung je nach Land, da es unterschiedlichen Zugang zu genügend Nahrung, sauberem Trinkwasser, medizinischer Versorgung etc. gibt. Aber diese Nummern zählen schon eher zu den höheren Lebenserwartungen, also werden wir auch wohl durchschnittlich so viele Jahre leben. Natürlich, wenn auf einmal die Welt untergeht, verkürzt sich die Zahl und bei neuen Durchbrüchen in der Medizin verlängert sie sich. Also, 80 oder 84 Jahre Leben. Hmmm, hört sich irgendwie scheiße an. Man verbringt ja schon viel Zeit da schlafen und essen und den Haushalt machen und zur Schule gehen. Und ich stimme zu, diese Zeitspanne kann sich kurz anfühlen. Man kann wahrscheinlich nicht jede einzelne Sache machen, die man will, einfach weil die Zeit dazu fehlt. Meine Meinung dazu aber ist, dass ja ein etwas längeres Leben wäre eigentlich angenehm, aber dieses Leben hier ist eigentlich auch ganz gut. Wieso? 


Eigentlich sind 80 oder 84 Jahre schon eine recht lange Zeit. Ich vermute, keiner oder kaum einer von euch ist diesem Alter nahe, im Gegenteil es fühlt sich eine Ewigkeit entfernt an.  Es ist so, durch diese begrenzte Zeit muss man Prioritäten setzen, also herausfinden, was man unbedingt besitzen oder machen will. Man muss sich entscheiden, irgendwann mal zumindest. Außerdem, finde ich, fühlt sich das Leben vor allem so kurz an, weil man so viel davon verschwendet. 


Das Leben nicht zu kurz, sondern nur zu oft verschwendet.

Wann habt ihr das letzte Mal Leben verschwendet? Damit meine ich nicht, Hobby ausüben, schlafen, sich ausruhen oder etwas machen, was man genießt, aber die Gesellschaft vielleicht eher verpönt. Nein, sondern etwas, wo man danach sich auch schlecht fühlt, vergisst, was man gemacht hat und man es auch fühlt "Hey, da habe ich Zeit verschwendet." Wann war das? Heute, Gestern, Letzte Woche? Wahrscheinlich irgendwo dazwischen. Vielleicht bei einer Party gewesen, die man insgeheim unerträglich fand und die man nur aus Höflichkeit besuchte. Vielleicht Zeit mit toxischen oder falschen Freunden? Vielleicht auch die paar Stunden in denen du eine Serie auf Netflix gebinged hast. Vielleicht aber auch mehrere Stunden Scrollen durch Social Media. Egal was, du verschwendest Leben damit und die verstrichene Zeit kann man nicht rückerstatten. 


Viele würden wohl der Aussage zustimmen, dass es eine Verschwendung, absurd und verrückt ist, tausende von Euros für wertlose Dinge auszugeben, die einem nicht einmal gefallen. Interessanterweise machen sie aber genau das mit ihrer Zeit. Geld kann man wieder verdienen, die gekauften Sachen zurückgeben, Zeit besitzt solche Eigenschaften nicht. Trotzdem gehen wir mit ihr wie ein Shopping-Süchtiger um. 

Natürlich, das kann eben daran liegen, dass man bei Geld immer denn Überblick hat, wie viel noch übrig ist, während bei Zeit, dem nicht der Fall ist. Klar, man kann das jetzige Alter von der Lebenserwartung subtrahieren, aber das Ergebnis kann natürlich falsch liegen am Ende und die wenigsten machen so etwas. Verbraucht einfach mehr Zeit als auf deine Online-Banking App zu klicken und den Kontostand zu überprüfen. Nun, wieso schreibe ich all das hier?

Weil das Leben eben begrenzt ist, man kann keine Zeit zurückbekommen und nicht alle Projekte können durchgeführt werden. Vielleicht einmal anschauen, wo man sinnlos Zeit verschwendet? Selbst mit einem Job kann man Zeit verschwenden. Man kann die Rechnungen damit bezahlen also eigentlich nicht, aber wenn man die Chance hat für einen Job den man mag und in dem man gut ist, zählt dann das Annehmen eines anderen Jobs nicht als Verschwendung? Ich habe mich immer gewundert darüber, dass man die ersten ca. 20-24 Jahre des Lebens auf einen Job vorbereitet wird, den man dann für den Großteil des Lebens ausübt, um dann in Rente zu gehen. In einem Alter wo man einige der Dinge, die man immer zur Seite geschoben hat, nicht mehr erreichen kann. 

Klar, kein Aufruf jetzt den Job auf einmal zu kündigen ohne irgendeinen Back-up Plan. Mehr ein Apell, all die Aktivitäten auszulassen, mit denen man Zeit verschwendet. Für allem für jüngere Menschen, die noch keinen Job angenommen haben und deswegen diesen Fehler auch noch nicht begangen haben können. Ein kleiner Apell zu leben.

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⏰ Last updated: Sep 07, 2021 ⏰

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