2 - [You Keep Me Up At Night]

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Nachdem ich mit der Untersuchung fertig war, rief ich Jacob an, als Zeichen, dass er mich abholen sollte. Zu meinem Pech war die Feuerwehr aber immer noch da gewesen, weshalb er mich natürlich auch fragte, was passiert war.

Da ich kein wirklichs Interesse daran hatte, eine Standpauke zu kassieren, sagte ich einfach, dass der Fahrstuhl mit Patienten stecken geblieben war. Ich meine, es war keine Lüge gewesen, ich hatte nur das Detail weggelassen, dass ich ebenfalls im Aufzug war.

Den restlichen Tag verging ereignislos. Ich versuchte lediglich, mich weiterhin von dem Schock zu beruhigen.

Die Zeit verging, bis ich mich entschied Cataleya anzuschreiben. Zu meiner Überraschung, war ich etwas nervös ihr zu schreiben, aber ich tats dennoch.

Ava: Hey, wie geht's so? (22:13)
Es waren schon 3 Minuten vergangen seitdem ich ihr geschrieben hatte. Sie sollte antworten!

Cataleya: Hallo, gut, danke. (22:16)
Diese Nachricht war ein Witz, oder? Da musste doch mehr dahinter stecken.

Ava: Das ist alles? Ich will wissen was mit dir im Aufzug war! (22:17)
Okay, dass war wirklich etwas zu aufdringlich gewesen.

Cataleya: Ich hatte ein leichte Panikattacke. (22:23)
Wenn das eine leichte war, wie sah dann erst eine schwere aus?

An der Länge die sie für ihre kurzen Texte brauchte, merkte ich dann auch, dass sie sich unwohl fühlte. Normalerweise waren mir die Gefühle der anderen egal, warum konnte ich ihre dann nicht ignorieren?

Ava: Gute Besserung. (22:24)
Gott, warum interessierte mich das so sehr? Normalerweise hätte es mir doch egal sein müssen.

Da ich nicht wirklich wusste, was ich noch machen sollte, entschied ich mich dazu, Heather anzuschreiben.

Ava: Was machen du und Ivy gerade? (22:27)
Man musste kein Genie sein, um zu wissen, dass die beiden zusammen auf Logans Party waren. Da ich aber ihre Einladung abgelehnt hatte, wollte ich, dass sie mich nochmal einladen.

Heather: Wir sind auf Logans Party, willst du etwa doch kommen? (22:30)
Ich wollte diesen Tag einfach nur vergessen.

Ava: Nicht wirklich, aber mir ist langweilig. (22:31)

Heather: Ich dachte, du hast was besseres zu tun? (22:32)

Ava: Hab ich schon erledigt. (22:33)

Ich hatte ab da an, nicht mehr auf mein Handy geguckt. Leise lief ich die Treppe hinunter und klaute mir das Skateboard meines Bruders.

Zu den talentiertesten Skateboardern zählte ich zwar nicht, dennoch wusste ich, wie man die Kurven nahm. Ohne auch nur ein einziges Mal von dem Board gefallen zu sein, kam ich unversehrt bei Logan an.

Ivy und Heather standen schon wartend auf der Tarasse. Sie waren nicht allein, zwei Typen flirteten mit ihnen. Ich begrüßte sie kurz und ging sofort in die Küche. Ohne Bedenken schüttete ich mir den ersten Becher hinter.

,,Ava, ich dachte du kommst heute nicht" Hörte ich eine vertraute Stimme sagen. Ich drehte mich um und sah Zane vor mir stehen.

Zane war wirklich der einzige Freund gewesen, welchen ich wirklich mochte. Während die anderen mir auf Schritt und Tritt folgten, war Zane der einzige der im Zig-Zag lief. Er passte sich den anderen nicht an und das mochte ich an ihn.

,,Ja, wollte auch nicht wirklich kommen, aber mir war langweilig und jetzt bin ich hier" Zane hatte es für einen Moment geschafft, mich davon abzuhalten mich volllaufen zu lassen.

,,Lust 'ne Runde Flaschendrehen zu spielen?" Für mich war es nichts weiter, als ein dummes Kindergartenspiel gewesen, doch Spaß konnte es machen.

Zane griff mein Handgelenk und zog mich ins Wohnzimmer. Auf der Couch und auf dem Boden saßen einige meiner Mitschüler verteilt.

Zane und ich setzten uns zu Heather und Ivy auf die Couch. Vanessa, Shawn, Leo und Kyle saßen auf dem Boden. Vanessa war die erste die die Flasche drehte.

,,Der auf dem die Flasche fällt, der muss Oberkörperfrei auf dem Küchentisch tanzen" Einfallslos, doch so lange ich es nicht machen musste.

Die Flasche bliebt zwischen Leo und Heather stehen, die beiden entschieden sich zusammen zu tanzen. Leo der sein Shirt auszog und sofort mit seinen Bauchmuskeln angeben musste und Heather die langsam und verführerisch ihr Oberteil ablegt. Die beiden fingen sofort an zu tanzen und das nicht ganz jugendfrei.

Ich gab es nicht gerne zu, doch deren kleine Showeinlage, war tatsächlich unterhaltsam gewesen.

Lachend und beschämt kamen sie wieder auf uns zu und gesellten sich wieder zu uns.

,,Wer von euch beiden dreht als nächstes?" Fragte Kyle, der ohne zu zögern ein volles Glas Bier runter kippte.

,,Ich dreh!!" Erwiderte Heather sofort. Leo erwiderte nichts, es schien ihn egal zu sein, ob er drehte oder nicht.

,,Der auf dem die Flasche fällt, der muss mit Ava '7 Minuten im Himmel' spielen" Ich ahnte schon, dass ich eines ihrer Opfer sein würde. Heather hatte schon seit einiger Zeit - zusammen mit Ivy versucht, mich zu verkuppeln.

Die Flasche kam zum Stehen und wählte ihr zweites glückliches Opfer aus. Und zwar Zane.

Wir liefen in einer der Wandschränke rein, doch passieren tat nichts. Wir besaßen keinerlei Interesse aneinander.

Die restliche Zeit die wir im Schrank verbracht, lässterten wir eigentlich nur über die anderen. Irgendwie mussten wir ja die Zeit rum kriegen.

Wir spielten noch ein paar Runden. Ich verlor allerdings schnell die Lust am spiel, mein Interesse verfiel komplett meinem Handy. Ich guckte auf mein Display und da war sie, eine Nachricht von Cataleya.

Cataleya: Dankeschön für die Besserungswünsche und dafür das du versucht hast mich zu beruhigen. (23:47)
Wir hatten nur ein paar Nachrichten miteinander geschrieben aber trotzdem fühlte ich Freude in mir. Das war bisher die längste Nachricht, die sie geschrieben hatte.

Ava: Ich glaub zwar, dass ich nicht wirklich eine große Hilfe war, aber Dankeschön. (23:50)
Ich war aufeinmal noch viel nervöser als zuvor, dieses Mädchen ließ mich einfach etwas fühlen.

Cataleya: Du hast mir wirklich geholfen. Gute Nacht. (23:52)
Nein, ich wollte unser Gespräch noch nicht beenden.

Der Spaß verging schnell. Lustlos trottete ich mit Jacobs Skateboard zur Tür und verließ die Party.

Als ich zu Hause ankam, stellte ich das Board in die Ecke des Flurs. Ich lief in mein Zimmer und ließ mich aufs Bett fallen.

Der Tag hatte verdammt scheiße begonnen, wurde zur Mitte hin, ziemlich gefährlich und endete sehr langweilig. Okay, noch war ich nicht am schlafen, noch war ich nicht müde, doch der Tag heute, hätte auch schlimmer sein können.

Ich versuchte mich selbst in den Schlaf zu reden, doch meine Gedanken an Cataleya, hielten mich einfach wach.

Warum interessiert sie mich so sehr? Sie hatte nicht einfach vor dem Absturz Angst. Da war so viel mir, dass ich nicht wusste.

Cataleya war die erste Person, die für mich kein offenes Buch war. Ich musste ihre Seiten wirklich erst lesen, um herauszufinden, wer sie war.

Ich musste sie einfach wiedersehen.

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