Kapitel 14 - Ein unangenehmer Morgen

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Ich frohr, als ich langsam meine Augen öffnete und mich in der Höhle umsah. Es musste nachdem ich eingeschlafen war noch geregnet haben, denn von draußen wehte der Duft von nassem Laub herein. Mein ganzer Körper tat weh von den Anstrengungen des Vortrages... so lange und so spät Nachts war ich noch nie auf Balander geflogen. Ich wollte mir gar nicht vorstellen wie es Balander und Xalem nach dem gestrigen Flug wohl gehen musste. Ich träumte noch ein bisschen vor mich hin bis ich mich entscheiden hatte endlich aufzustehen. Ich biss die Zähne zusammen und zog die Decke von meinem Körper. Ein eiskalter Windstoß überfuhr meinen Körper und ich begann noch mehr zu frieren als eh schon. Langsam stand ich auf und kämpfte dabei mit meinen schmerzenden Beinen. Ich blickte mich in der Höhle um und stellte fest, dass alle anderen noch schliefen. Danach schweifte mein Blick Richtung Ausgang und ich sah, dass ein dichter Nebelschleier vor der Höhle lag. Von der Aussicht vom Vorabend war nichts mehr zu sehen, denn man konnte nicht mal mehr die Klippe erkennen die wenige Meter vor dem Höhlenausgang hinabfiel. Dafür, dass es Sommer war, war es wirklich sehr kalt und es erinnerte eher an ein Herbstwetter. Da ich nicht wirklich wusste was ich tun sollte setzte ich mich auf meinen Schlafsack auf dem auch meine Decke lag und schaltete mein Handy ein. ,,Es ist ja erst 6:43 Uhr... kein Wunder, dass die anderen noch schlafen.", flüsterte ich in mich hinein. Da ich wohl nichts zu tun hatte und mir offensichtlich ein paar wichtige Stunden Schlaf fehlten, beschloss ich mich noch einmal hinzulegen und zu versuchen mich für ein paar Stunden auszuruhen. Ich kuschelte mich in meinen Schlafsack und warf meine Decke als zusätzliche Wärmequelle ebenfalls über mich. Es war nicht einfach, aber nach ein paar Minuten gelang es mir einzuschlafen.

10:34 Uhr Morgens

Ich schrie laut, als ich von Balanders Rücken geschleudert wurde und aus den Wolken auf das Meer zu schoss. Mit jeder Sekunde wurde meine Panik mehr und als ich sah wie Balander einfach in der Luft stehen blieb und nichts tat außer mir nachzuschauen bekam ich noch mehr Angst. ,,Warum hilft sie mir nicht?", fragte ich mich. Mir ging die Puste aus und ich wollte weiter schreien, aber meine Geschwindigkeit hielt mich davon ab einzuatmen und ich bekam keine Luft. Nach Luft ringend und wild zappelnd musste ich mit ansehen, wie die Wasseroberfläche in rasendem Tempo näher kam. Ich raste an weiteren Drachen vorbei die etwas tiefer flogen, aber alle starrten mich nur an und schauten mir in meinem freien Fall nach ohne etwas zu tun. Bald würde ich auf dem Wasser aufschlagen. Plötzlich hörte ich eine Stimme wie aus weiter Ferne... ich hörte jemanden meinen Namen rufen. Ich kannte die Stimme doch bevor ich sie zuordnen konnte schlug ich mit einem Knall in der Wasseroberfläche ein. Ich schreckte aus dem Schlaf und saß innerhalb von einer Sekunde aufrecht in meinem Schlafsack. Neben mir konnte ich das besorgte Gesicht von Kiara erkennen. ,,Ist alles in Ordnung? Du hast im Schlaf geschrien und um dich geschlagen. Wir haben uns Sorgen gemacht.", erklärte sie in einem fürsorglichen Ton. Hinter ihr konnte ich nun auch Balander und Xalem erkennen die mich mit einer Mischung aus Besorgnis und Neugier anstarrten. ,,Es ist schon in Ordnung ich hab nur schlecht geträumt.", nuschelte ich als Antwort. Ich hatte wenig Lust mich jetzt mit den anderen über die Details meines Traumes auszutauschen und so versuchte ich schnell abzulenken. ,,Wie wäre es wenn wir uns etwas zu Essen machen. Ich habe einen riesigen Hunger. Ihr nicht auch nach so einer langen Nacht?", startete ich meinen Ablenkungsversuch und schaute die anderen erwartungsvoll an. ,,Ja doch sicher haben wir Hunger. Komm steh auf wir haben ja etwas Proviant mit genommen. Daraus können wir sicher ein nettes Frühstück zaubern.", erwiderte Kiara mit einem verwirrten Blick. Zu meiner Erleichterung ging keiner der anderen mehr auf meinen Albtraum ein und ich quälte mich langsam aus meinem provisorischen Bett. Der Muskelkater war kein bisschen besser geworden. Dafür war der Nebel verflogen und es war angenehm warm geworden. Ich gesellte mich zu den anderen und wir fingen an uns zu besprechen wer welche Aufgaben übernehmen sollte. Wir einigten uns darauf, dass alle sich nach und nach hinter der Höhle verstecken, umziehen und für den Tag fertig machen durften. Da in diesen Höhen und so mitten im Wald eigentlich gar keine Leute mehr unterwegs waren sollte es kein Problem sein sich zwischen den Bäumen umzuziehen ohne gesehen zu werden. Danach sollte jeder eine Kleinigkeit erledigen. Ich sollte los gehen und versuchen trockene Äste und Zweige zu finde damit wir ein kleines Lagerfeuer am Höhleneingang entzünden konnten. Ich war zwar nicht wirklich motiviert, beschwerte mich aber auch nicht. Nach einer Stunde in der wir alle unsere Aufgaben erledigten saßen wir endlich zusammen und aßen etwas. Wir unterhielten uns ein bisschen und alles in allem war es eigentlich ein echt gemütlicher Morgen. Nur leider war auch jedem von uns klar, dass wir früher oder später los fliegen und in der Stadt plündern müssten um hier draußen zu überleben. Unser Proviant würde schließlich auch nicht für immer reichen. Und falls wir es wirklich schaffen würden uns bis zum Winter versteckt zu halten bräuchten wir noch jede Menge Decken und weitere Sachen um in der Eiseskälte zu überleben. Mir graute es schon davor in die Stadt gehen zu müssen um dort zu klauen denn schließlich hatten wir kein Geld, aber ich redete mir einfach ein so lange es geht zu genießen, dass wir uns keinen Stress über unser überleben im Wald machen müssten. Schließlich war es hier immer noch besser als irgendwo im Knast zu sitzen.

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