Ihr Liebe,
nach der Beendigung von "Verbunden", brauchte ich etwas Kleines zur Ablenkung. Also hier kommt eine kleine Drarry-Geschichte. Kein OS, aber auch nicht sonderlich lang. Man wird sehen!Viel Spaß
Eure Anne***************************************************************
Die Bässe dröhnten, hämmerten und Harry spürte sie bis in die Eingeweide. Die flackernden Lichter und der Rhythmus zogen ihn mit sich, selbst wenn die Musik nicht unbedingt seinem Geschmack entsprach. Der Muggelclub war brechend voll. Ein Geruch von Schweiß, Bier und billigem Aftershave waberte über die Tanzfläche. Harry war es egal, er genoss den Augenblick. Hier konnte er einfach er selber sein. Niemand kannte ihn, niemand würde mit dem Namen Harry Potter etwas anfangen können. Es waren diese Samstagabende, die den inzwischen Vierundzwanzigjährigen vergessen ließen, dass es ein Leben gab, in welchem er berühmt war. Ich welchem er überall erkannt wurde. Niemand seiner Freunde ging in solche Clubs, keinen seiner Arbeitskollegen würde er hier treffen. Weder Ron, noch Hermine wussten, was er an den Samstagabenden tat und weil sie seine Freunde waren, hinterfragten sie es auch nicht.
Harry kämpfte sich durch die Tanzenden zur Bar vor. Außer Atem ließ er sich auf einem der Barhocker nieder. Er war verschwitzt, aber glücklich.
»Was kann ich dir bringen?«, brüllte der Barkeeper gegen die Musik an.
»Ein Bier!«, rief Harry und der Mann hinter dem Tresen nickte. Augenblicke später hatte Harry eine Flasche in der Hand und drehte sich in Richtung der Tanzfläche. Die Männer, die sich dort tummelten, wirkten alle so, als würden sie etwas für die Nacht suchen, aber heute hatte Harry kein Interesse daran. Hier hatte er seine ersten Erfahrungen gemacht und war sich inzwischen vollkommen klar darüber, dass er schwul war, aber das »Cage« war kein Ort, an dem man den Mann fürs Leben finden konnte. Wollte er überhaupt diesen unter den Muggeln finden? Wollte er nicht lieber jemanden, der seine Welt und das was er erlebt hatte, verstand oder war es am Ende egal, solange die Liebe stark genug war? All diese Fragen, stellte Harry sich in letzter Zeit immer häufiger. Ron und Hermine waren glücklich, Ginny hatte nach ihrer Trennung ihren Michael gefunden, Dean und Seamus lebten zusammen in der Nähe von Kensington, Luna war mit Neville liiert und beide sprachen über Kinder, wie fast alle von Harrys Freunden, nur er schien auf der Stelle zu treten. Er mochte seine Arbeit als Auror, aber trotz seiner Freunde fehlte ihm manchmal so etwas wie ein väterlicher Freund. Jeder, der ihn je mit seinen Eltern verbunden hatte, war tot, nicht mehr da und es schmerzte Harry jedes Mal, wenn er daran dachte. Sooft es ging, nahm er Teddy zu sich. Der Junge war inzwischen sechs Jahre alt und ihm schuldete er es, dass er weitermachte und nicht aufgab. Teddy wusste ebenso wenig über seine Eltern, wie Harry es tat, aber Teddy hatte Menschen in seinem Leben, die ihm jeden Tag von Remus und Tonks erzählten und Harry war froh, einer von diesen Menschen zu sein.
Sein Blick wanderte nun über die Tanzfläche. Einer der Männer ganz in der Nähe zwinkerte ihm zu. Der Typ hatte ihn schon zu Beginn des Abends angetanzt, aber er war so gar nicht Harrys Typ. Er war ziemlich groß, breitschultrig und trug ein schwarzes Netzhemd. Seine Haare waren raspelkurz rasiert und er war sicher zehn Jahre älter. Harry schüttelte lächelnd den Kopf und wandte sich ab. Sein Blick streifte die lange Bar, die sich wie eine Schlange durch den Club zog, entlang. Plötzlich stockte er. Einer der Männer, der etwa fünfzig Meter entfernt am Tresen lehnte und sich mit einem anderen unterhielt, kam ihm irgendwie ziemlich bekannt vor. Aber konnte das sein? Konnte er hier sein, hier in einem Schwulen-Club? Harry war bereits versucht, näher zu gehen, aber im selben Moment waren die beiden Männer verschwunden. Er suchte die Tanzfläche mit seinen Blicken ab, aber konnte sie nirgends entdecken. Wahrscheinlich hatte er es sich am Ende auch nur eingebildet.
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Citylights
FanfictionDas "Cage" ist einer der angesagtesten Clubs für junge, schwule Männer im Herzen Londons. Auch Harry Potter verschlägt es regelmäßig an den Wochenenden hierher. Unter den Muggeln fühlt er sich freier, als in der Zauberwelt, in der niemand weiß, dass...