Walk

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Heute etwas kürzer, Ihr werdet merken warum :-D

Gegen 18 Uhr, packte Draco wieder seine Tasche, warf sich seinen Mantel über und verließ die Wohnung. Es sollte genug Zeit sein, um Harrys Wunden zu versorgen und noch pünktlich zum Nachtdienst zu erscheinen. Als er vor Harrys Haus stand zögerte er kurz. Seit dem letzten Samstag hatte Draco keine Nacht richtig geschlafen. Harry ging ihm einfach nicht aus dem Kopf und ja, Blaise hatte recht, er mochte den anderen schon in ihrer Schulzeit, aber richtig klar war es ihm da nicht gewesen. Die Verletzung, als Harry damals seine Freundschaft ausschlug, saß einfach zu tief. Seufzend durchquerte er nun das Gartentor, stieg die Treppe hinauf und klopfte. Es dauerte einige Momente und Draco überlegte schon, ob er wieder gehen sollte, da öffnete sich die Tür. Harry sah schlecht aus, er war blass und hatte tiefe Augenringe. Kleine Schweißperlen standen ihm auf der Stirn.

»Potter, was hast du gemacht?«, sagte Draco und schob den anderen zurück ins Haus.

»Weiß nicht, mir geht's nicht so gut«, sagte Harry und zitterte kaum merklich.

»Ja, das seh ich«, sagte Draco.

»Wo ist dein Bad?«, wollte er dann wissen und Harry wies hinter sich. Draco zog den anderen vorsichtig mit sich und öffnete die Tür. Er schob Harry hinein und drückte ihn sanft auf den Rand der Badewanne.

»Darf ich?«, fragte er und zog seinen Zauberstab. Harry nickte matt. Mit einem nonverbalen Zauber ließ er Harrys Oberteil verschwinden. Der Arm und die Seite sahen so weit gut aus, aber bereits ohne den Verband, um die Brust entfernt zu haben, erkannte Draco die Entzündung. Vorsichtig löste er die Bandage und nahm die Kompresse von der Wunde. Harry zuckte zusammen, als Luft an diese kam. Draco schüttelte den Kopf und legte dem anderen eine Hand auf die Stirn. Er hatte Fieber und nicht gerade wenig, unbewusst lehnte sich Harry gegen die kühle Hand des Heilers. Dieser holte einige Phiolen und Verbandsmaterialien aus der Tasche.

»Du bist appariert und leugne es nicht. Ich bin Heiler und die Leute lügen mich ständig an, also?«

»Ja ... ja ich war noch bei Ron und Hermine und als ich von dort ein Taxi nehmen wollte, stand keines am Stand, also dachte ich ...«

»Dachtest du, du apparierst entgegen meiner ausdrücklichen Anweisung?«, sagte Draco, gab etwas Lösung auf eine Kompresse und betupfte die entzündete Wunde. Harry zuckte heftig zurück.

»Ja, da musst du jetzt durch«, sagte der junge Heiler und verband die Stelle wieder. Dann griff er nach einer weiteren Phiole und reichte sie einem sichtlich blassen Harry.

»Trinken! Ist gegen das Fieber und die Schmerzen«, sagte er und der andere trank die bittere Medizin. Draco wusste, dass es besser war, wenn Harry sein Shirt ausließ, damit die kühle Luft beim Heilen helfen konnte, aber der Anblick des anderen machte ihn mal wieder wahnsinnig, also reichte er Harry den Pulli und half ihm, diesen anzuziehen.

»Wie fühlst du dich?«, fragte er dann.

»Ja, besser, danke«, sagte Harry und stand auf.

»Gut, dann komm. Du solltest dich noch ein paar Minuten hinlegen, damit der Trank wirken kann«, sagte Draco und führte Harry aus dem Bad ins Wohnzimmer. Nachdem er ihn auf dessen Bett abgesetzt hatte, machte er in der Küche Tee und brachte diesen wieder in das einzige einigermaßen bewohnbare Zimmer des Hauses.

»D-Danke Draco«, sagte Harry, als der andere ihm eine Tasse reichte.

»Schon gut, aber das hätte übel ausgehen können.«

»Ja, es tut mir leid, ich dachte einfach, dass es schon gutgehen würde.«

»Du solltest nicht so viel nachdenken, Potter«, sagte Draco und grinste.

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