Sechs Monate später
»Harry? Hörst du mir zu?«, die Stimme riss Harry aus seinen Gedanken. Er blinzelte in die warme Frühjahrssonne und sah auf. Er lag auf der Brust des anderen und spürte die warme Hand, die ihm durch das Haar streichelte. Sie lagen im Park auf einer Decke. Es war einer der ersten wirklich warmen Tage und es roch nach frischem Gras und blühenden Bäumen.
»Tschuldige, was sagtest du?«
»Ich wollte eigentlich nur wissen, ob wir heute Abend essen gehen oder etwas kochen wollen?«, fragte Sam und sah Harry in die Augen.
»Lass uns kochen, okay?«, sagte Harry, stemmte sich nach oben und küsste den anderen sanft. Ein halbes Jahr waren sie nun schon ein Paar. Sam hatte Harry irgendwie aufgefangen nach alldem, was passiert war. Er hörte zu, brachte ihn zum Lachen und mit ihm konnte er so wunderbar schweigen. Lange hatte Harry überlegt, ob er Sam in alles einweihen sollte, am Ende hatte er es getan, auch weil ihnen immer wieder Blicke folgten, wenn sie in London unterwegs waren. Natürlich hatte der Tagesprophet schnell mitbekommen, dass Harry Potter nicht mehr alleine war und da Harry nicht immer Ausreden finden wollte, hatte er Sam alles über die Zauberwelt und seine Rolle darin erzählt. Der andere fand es spannend und erschreckend zugleich. Bei seinem ersten Besuch in der Winkelgasse hatte er sich förmlich an Harrys Hand festgeklammert, obwohl er einen guten Kopf größer war. Mit der Zeit hatte er sich aber an alles gewöhnt, auch daran, dass er seinen Freunden nicht genau sagen durfte, was sein Freund beruflich machte. Er erzählte dann immer, dass Harry für die Regierung arbeiten würde, was ja grundsätzlich nicht falsch war, denn für welche hatte er ja nie gesagt. Draco hatte Harry seit ihres letzten Treffens nur noch zweimal eher flüchtig getroffen. Das eine Mal in Winkelgasse, als auch Sam dabei war. Sie hatten sich nur knapp gegrüßt, denn auch Draco war nicht alleine dort. Der Mann an seiner Seite, hatte Harry nur angestarrt und kein Wort rausbekommen, da hatte es Draco vorgezogen sich schnell zu verabschieden. Das letzte Mal war erst drei Tage her. Harry hatte einen Kollegen im Mungo's besucht und war Draco in die Arme gelaufen. Sie hatten nur kurz gesprochen und nur über Belangloses, aber seither ging ihm der andere nicht mehr aus dem Kopf – mal wieder.
»Wie du willst, wollen wir dann langsam gehen? Es ist schon spät und wir müssten noch was einkaufen«, sagte Sam und setzte sich auf. Harry nickte, stand auf und packte ihre Sachen zusammen, er merkte nicht, dass Sam ihn nachdenklich beobachtete. Hand in Hand verließen sie den kleinen St. James Garden und liefen in Richtung Avondale Park. Sam lebte in Notthing Hill und Harry verbrachte die meiste Zeit bei ihm. Noch immer fühlte er sich am Grimmauld Place unwohl und Sam machte es nichts aus, dass Harry mehr oder weniger bei ihm lebte. Sie hatten noch nicht darüber gesprochen zusammenzuziehen und das hatte auch mit einer Sache zu tun, die Sam schon lange beschäftigte.
»Gibst du mir mal den Pfeffer?«, fragte Sam am Abend, als er in der Küche stand und für sich und Harry kochte. Der Auror saß auf der Küchentheke und hatte die Beine angezogen, nun griff er nach dem Pfefferstreuer und reichte ihn an Sam.
»Danke, ist gleich fertig«, sagte dieser.
»Okay, dann decke ich schon mal den Tisch«, sagte Harry, griff über Sam und holte Teller und Besteck.
»Ich frage mich immer wieder, wo ein Bankangestellter so gut kochen lernt?«, sagte er, als sie später zusammen am Tisch saßen und aßen. Sam zuckte mit den Schultern.
»Kochen hat mich eben immer interessiert«, sagte er lächelnd und nahm sich noch etwas Gemüse.
»Mhm ... ja mich nicht so, dafür musste ich es zu oft machen«, sagte Harry nachdenklich.
»Wie meinst du das?«
»Egal ... ähm wollen wir heute noch was machen«, sagte Harry schnell, der Sam zwar von der Sache mit Voldemort, aber nichts von seinen Jahren bei den Dursleys erzählt hatte. Sam legte den Kopf schief.
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Citylights
FanfictionDas "Cage" ist einer der angesagtesten Clubs für junge, schwule Männer im Herzen Londons. Auch Harry Potter verschlägt es regelmäßig an den Wochenenden hierher. Unter den Muggeln fühlt er sich freier, als in der Zauberwelt, in der niemand weiß, dass...