2. „Ich bin unsichtbar."

99 3 2
                                    


Ich sehe bereits die Uni, wie sie bereits voller Studenten ist. Ich stelle mich seelisch darauf ein, dass ich gleich wieder belagert werde – doch nichts davon passiert. Selbst das nervige Mädchen von meinem Englischkurs geht an mir vorbei. Komisch. Sehe ich heute anders aus als sonst? Ich habe mich doch im Spiegel angeschaut, alles wie immer. 

Nach ein wenig gehen sehe ich auch Seungmin, ihr bester Freund. Ich gehe zu ihm und frage, was mit ihr los ist. Doch auch als Seungmin mir genau in die Augen schaut, schaut er direkt wieder weg, als wäre ich nicht da. 

„Sag mal, was ist los mit euch?" Langsam genervt von deren Verhalten, will ich meine Hand auf seine Schulter legen. Doch selbst dann schaut er sich weiterhin verwirrt um. „Felix?.. Na nu, dachte hätte ihn gehört." 

Ich bin doch hier! Als ich die Hand wegnehme bemerke ich aber, dass die Falten des weißen Oberteils genauso aussieht wie vorher schon. Merkwürdig. Na gut, dann ignoriert mich alle. 

Ich streife mir meine Haare hinter die Ohren und suche eben Hyunjin auf, er müsste bereits in der Kantine sein. Wollte sowieso noch mit ihm reden wegen einer Wochenendsplanung. Er sitzt auch wie immer zusammen mit Jeongin da.  

„Ey ihr zwei." Und schon wieder das gleiche verhalten. Beide drehen sich verwirrt um. „Felix?" Sie schauen sich an. Das kann doch nicht deren Ernst sein. „Was ist los mit euch, ich stehe doch genau vor euch." Meine Stimme ist genervt, weswegen sie noch tiefer als sonst schon ist. 

Doch sie scheinen mich einfach nicht zu sehen. 

„Wo bist du Felix, hör auf damit." Jeongin wird leicht nervös und schaut zu Hyunjin, welcher es allerdings auch nicht erklären kann, woher die Stimme kommt. Wieso sieht mich denn niemand? Aber Zuhause sah mich meine Mutter doch. 

Ich versuche es einfach zu testen, weswegen ich mich einfach vor denen auf den Tisch stelle. Doch komischerweise kann ich nicht mal Hyunjins Flasche umwerfen. Hat er sie da festgeklebt oder was?! Komischer Typ manchmal. 

Ich versuche selbst sein Kopf runter zudrücken, doch es wirkt, als wäre ich unglaublich schwach. Auch seine Haare bewegen sich dabei nicht. Ich existiere doch noch, oder? 

Nun nicht mehr so Glücklich springe ich von dem Tisch und renne zu der Toilette. Doch der Anblick im Spiegel schockiert mich. Denn ich habe keinen. Das einzige was ich sehe ist die Toilette. Ich schüttel wild den Kopf. 

Das kann nicht wahr sein. Ich bin unsichtbar. Oder existiere ich sogar gar nicht mehr? Nein, kann nicht sein, meine Mutter sah mich doch heute morgen. Auch im Spiegel sah ich mich. Das erklärt auch den Mangel an Hunger und Durst. Irgendwas ist mit meinem Körper. 

Ich lege meine Tasche vor mir hin. Doch plötzlich erschien sie im Spiegel und ich zucke leicht zusammen. Das ist merkwürdig. Vielleicht träume ich noch. Ja, das muss es sein. Ich wache gleich auf und befinde mich in meinem warmen Bett. Ohne diese Fähigkeit- wenn man es so betiteln kann. Ich existiere noch, ja. Aber bin unsichtbar. Unsichtbar.. 

Ich kann sofort meine Tasche schnappen, welche im Spiegel wieder unsichtbar wird. Also kann ich dennoch noch Sachen anheben. 

Gerade als ich aber durch die Tür gehen will, macht jemand sie von außen zu. Doch statt, dass ich sie voll auf die Nase bekomme stehe ich bereits draußen. Hä? Ich schaue zu der geschlossenen Tür. Nun checke ich es- ich kann sogar durch Türen gehen. 

Langsam fange ich an zu grinsen. Ich glaube den Unterricht lasse ich heute mal ausfallen. Denn wenn ich recht überlege, gibt es so viele Möglichkeiten die ich jetzt machen kann. Kann immerhin überall rein. 

Was ein geiler Traum...

Invisible Sunshine  - ChanglixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt